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Fernandez - Cannata, Schultens, Hübener, Hergesell -
Lartey, C. Cozza (46. Köse), Camdali, Bendovskyi,
Student (71. Falkenberg) - Reichwein (68. Döpper)
(Trainer: Kirsten) |
Hesse - Putzier (82. Brüggemann), Henseler, Lehnen, Casper -
Balaban, El Hammouchi, Popova, Moosmayer (89. Zitzen) - Heller,
Rentmeister
(Trainer: Emmerling) |
Während das Leben für die Alemannia-Profis schon seit Wochen
hauptsächlich aus Feiern bestand, stand für die Amateure noch das
wichtigste Saisonspiel auf dem Programm: Durch ein 5:1
in Brauweiler, ein 1:0 in Dattenfeld, ein
4:0 gegen Bergisch-Gladbach und ein
5:4 n.E. in Hennef hatte sich die Mannschaft von
Stefan Emmerling für das Finale des Mittelrheinpokals qualifiziert.
Als Favorit ging man beim Regionalligisten Leverkusen II nicht gerade ins
Spiel. Vor einem Jahr hatte man an gleicher Stelle das Halbfinale mit
3:2 verloren. 1996 hatte auch die erste Mannschaft das
Halbfinale in Leverkusen unter skandalösen Umständen mit
3:1 n.V. verloren, aber: Die Alemannia hat noch nie
ein Finale im Mittelrheinpokal verloren. 1993 und 1994 gab es ein
2:0 und 5:1 beim SC
Brück, 1997 wurde Leverkusen Am. am Tivoli mit 3:2
bezwungen, 1999 siegte man durch ein 2:0 gegen den
TuS Langerwehe, und die Amateure setzten die Serie 2002 mit einem
2:0 gegen Wegberg-Beeck fort.
Unterstützt wurde die Alemannia dabei ungefähr von der doppelten
Anzahl Menschen, die im Schnitt die Heimspiele verfolgt. Hilfe gab es auch vom
als 2005/06 Noch-Amateur spielberechtigten Mirko Casper. Für Casper
blieb Sören Prüter auf der Bank, und Raschid El Hammouchi
rückte von der linken auf die rechte Seite.
Die Alemannia hielt das Spiel gegen den klassenhöheren Verein nicht nur
offen, sondern war leicht spielbestimmend, zunächst aber ohne dabei die
ganz große Torgefahr auszustrahlen. Nach einem nicht geahndeten Foul
an Marcel Heller hatten die Gastgeber im Gegenzug die erste Chance des
Spiels, Cataldo Cozza prüfte Marcus Hesse aus halbrechter Position.
Aus dem Nichts fiel nach 25 Minuten die Leverkusener Führung, als die
linke Aachener Abwehrseite vergebens auf Abseits hoffte, und Marcel
Reichwein alleine auf Marcus Hesse zulief und den Ball zum 1:0 ins kurze
Eck schlenzte. Zwei Minuten später hatte Heinz Putzier nach
Freistoß von Tom Moosmayer die Chance zum Ausgleich, aber sein
Volleyschuss ging knapp am langen Pfosten vorbei. Weitere zwei Minuten
später war es wieder Marcel Reichwein, der sich gegen Andre Lehnen
durchsetzte, aber dieses Mal nur das Außennetz traf. In der 37. Minute
erorberte Reichwein den Ball gegen Yunus Balaban, zielte aber genau auf
Marcus Hesse. Auf der anderen Seite steckte Mirko Casper den Ball wunderbar
durch auf Michael Rentmeister, der aus halblinker Position am kurzen Pfosten
vorbeizielte. Zwei Minuten später bediente Faton Popova in einer
ähnlichen Szene Marcel Heller, der Opfer des fahnenschwenkenden
Linienrichters wurde. Unmut über das Schiedsrichtergespann gab es auch
kurz vor dem Wechsel, als der bereits verwarnte Cataldo Cozza gegen Andre
Lehnen das Bein stehen ließ und weiterspielen durfte.
Statt 45 Minuten Überzahl wurde Cozza ausgewechselt, aber auch 11 gegen
11 spielte unsere Mannschaft nach der Pause ganz groß auf. Insbesondere
Marcel Heller war überhaupt nicht mehr zu bremsen. Nach 50 Minuten
legte er von der rechten Seite quer auf Michael Rentmeister, der in der Mitte
knapp verpasste. Mehr Glück hatten wir nach 58 Minuten. Faton Popova
schickte Heller steil, dessen Versuch eines Querpasses von einem Abwehrbein
zu ihm zurückprallte und der den Ball im zweiten Versuch selbst zum
1:1 ins Tor schob. Lautstark aus der Gästekurve angefeuert, wurde der
Regionalligist phasenweise an die Wand gespielt. Wieder schickte Faton
Popova Marcel Heller über rechts, und wieder verpasste Michael
Rentmeister in der Mitte um Zentimeter. Nach 69 Minuten lief Marcel Heller
der Gästeabwehr schon wieder auf der rechten Seite davon,
verzögerte dieses Mal geschickt und legte zurück auf Michael
Rentmeister, der zum vielumjubelten 2:1 einschoss. Leverkusen bäumte
sich noch einmal auf, und es gab einige ansatzweise brenzlige Situationen,
aber unsere Defensive stand (auch dank Mirko Casper) deutlich sicherer als
in den letzten Meisterschaftsspielen und blieb bis zum Schluss voll
konzentriert. Zudem wurde gut gekontert: Marcel Heller nahm einen langen
Pass des ebenfalls starken Faton Popova perfekt mit der Brust mit und sah
nur noch Torwart Benedikt Fernandez vor sich, der aber dieses Mal Sieger
blieb.
Am Ende durfte gefeiert werden: Kapitän Yunus Balaban bekam irgendwo
vor der halbleeren Ehrentribüne den überaus hässlichen
Pokal überreicht, und man verabschiedete sich mit HUMBA, La Ola und
geworfenen Trikots in der Kurve. In der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde wird
die Mannschaft übrigens nach Gästeblock-Mehrheitsbeschluss den FC
Cöln aus dem Wettbewerb werfen, während die Profis in Velbert
antreten werden, die zeitgleich gegen Wuppertal den Niederrheinpokal
gewannen. Gott will es.