Türkei 2004

 


Wie im Jahr zuvor fand das Wintertrainingslager der Alemannia in Belek statt. Viel hat sich seit dem Vorjahr nicht verändert - nach wie vor schießen die Hotels am Strand hoch wie die VIP-Zelte am Tivoli.



Die Hotels unterscheiden sich nur im Detail - während es in jedem Hotel eine Disco mit schlechter Musik für hässliche Touristinnen sowie ein von türkischen und russischen Fußballern belagertes Buffet gibt, verfügen nur die exklusivsten Herbergen über wertvolle Gemälde wie dieses Meisterwerk.



Auch die Trainingsbedingungen für die Alemannia waren mit Ausnahme des schlechten Wetters unverändert. Wieder einmal mussten die Hühner im Stall hinter dem Tor beim Torschusstraining um ihr Leben fürchten.



Wenn die Alemannia trainiert, werden nicht nur die Nerven der Hühner strapaziert, sondern auch neugierige Blicke der Konkurrenz angezogen. Diese Bremer Fans fanden z.B. (wie auch der ehemalige Trainer von Langerwehe sowie ein früherer Torwart von Düsseldorf rechts im Bild) das Training der Alemannia auf der anderen Seite des Zauns spannender als das Testspiel der eigenen Mannschaft gegen Den Haag. Kein Wunder - liefen doch die Werder-Spieler nur beim Wasserbomben-Werfen am Hotelpool zu Höchstform auf.



Im Januar kommt es in Belek täglich zu Klassikern wie Bursaspor gegen Izmirspor, die bis zu zehn Zuschauer und mehr anlocken.



Wenn plötzlich die Straße am Trainingsplatz zugeparkt ist und überall aufgeregte Polizisten umherlaufen, weiß man: Hier spielt nicht Kocaelispor oder Gençlerbirligi, sondern Fenerbahçe (hier gegen Vitesse Arnheim). Wie gehabt kam es nach dem Schlusspfiff zum Platzsturm als Ausdruck südländischer Begeisterung - nur die Sitzschalen wurden ausnahmsweise verschont.



Um dem Trubel zu entgehen, half es auch nichts, sich in den Kabinentrakt zu schleichen. Hier wurde man nach dem Schlusspfiff von hektischen Fernsehleuten über den Haufen gerannt, die sich um belanglose Interviews mit van Hooijdonk & Co. rissen.



Einen Ausdruck westeuropäischer Begeisterung lieferte dieser Fan nach dem sensationellen 3:1 seiner Mannschaft Aachenspor über Bochumspor - Spielbericht und weitere Fotos.



Unter keinem guten Stern stand unsere Expedition zur antiken Stadt Selge. Den rabiaten Jugendlichen, der mit dem Regenschirm auf unser Auto eingeschlagen hatte, weil wir keinen Wegzoll zahlen wollten, hatten wir noch erfolgreich hinter uns gelassen...



In den Bergen hinter dieser Brücke endete die Fahrt jedoch im Morast - beim guten Wetter vom Vorjahr wäre das nicht passiert.



Nach dem Dauerregen tagsüber regnete es zum Spiel gegen Venlo am Abend zur Abwechslung etwas stärker - Spielbericht und weitere Fotos.



Zum letzten Testspiel gegen Hannover musste die Alemannia nach Side reisen. Leider musste auf einem Hotelplatz gespielt werden, da der Zustand dieser Tribünen hier zu wünschen übrig ließ - die wir unwillkürlich nach alten Eintrittskarten und Programmheften absuchten.



In Side trifft man viele nette Menschen, die einen mit Sprüchen wie "Womit kann ich sie bescheißen?" in ihre mit Ramsch und gefälschter Markenware vollgestopften Läden locken wollen.



Auch als Führer durch die Ruinen bieten sich die Einheimischen an. In längeren Gesprächen bekommt man dann schon mal Haschisch oder schöne Mädchen aus Aserbaidschan ("kosten aber Geld") angeboten und wird mit der Aussage schockiert, Mustafa Denizili sei ein guter Trainer.



Das Blue-Waters-Stadion glich einem Hexenkessel, als die Alemannia mit 2:1 gegen Gastgeber Hannover unterging - Spielbericht und weitere Fotos.



Gegen Hannover verloren, im Hotel von Simulanten belästigt, mit Regenschirmen geschlagen, bestohlen, nassgeregnet, und am Tag vor dem Rückflug setzte auch noch besseres Wetter ein. So konnte der Fotograf den mitgereisten Fans zum Gruppenfoto bestenfalls ein gequältes Lächeln entlocken.


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Hinweis: Alle Fotos wurden von uns selbst geschossen. Die gezeigten Aktionen wurden nicht notwendigerweise von uns durchgeführt.