So, 06.09.09:
Schwarz-Weiß Essen - ALEMANNIA II 2:1 (0:0)
Ritz - Grallert (77. Hecht), Schweer, Losing, Hensel (81. C. Zeh) - Schikora, Czajor, M. Zeh, Yilmaz - Westerhoff, Setzke (92. Pasiov)
(Trainer: Helmig)
Krumpen - Wilschrey, Kaiser, Jansen, Korte - Lang (79. Oventrop), Lasnik (13. Popova), Muhovic, Heber, Uludag - Engelbrecht
(Trainer: van der Luer)

Zuschauer: 320 (ca. 30 aus Aachen)
Gelb: Westerhoff, Losing, Czajor, Hensel, Schikora, Grallert, Yilmaz - Uludag, Korte

1:0 M. Zeh (53.)
1:1 Muhovic (69.; Popova, Heber)
2:1 Setzke (73.)









Alemannia II spielte am Sonntag beim traditionsreichen ETB Schwarz-Weiß. Vor genau 100 Jahren, in der Saison 1909/1910, kämpfte die Alemannia erstmals mit dem ETB um Punkte. Der spielte damals noch an der Kruppstraße und zog 1922 zum Uhlenkrug um, an dem mittlerweile unsere Amateure Stammgast sind und zuletzt 2003 verloren hatten. Leider wurden seit dem letzten Besuch die verblödeten NRW-Liga-Auflagen umgesetzt und bei der Gelegenheit das halbe Stadion abgerissen. Die Gegengerade mit dem ETB-Schriftzug wurde in der oberen Hälfte in einen Graswall verwandelt und in der Mitte für einen Gästeeingang durchtrennt. Auch links des neuen Gästeblocks wurden die Stufen entfernt. Zusätzlich wurden jede Menge neue Zäune und Wellenbrecher errichtet. Schön ist das alles nicht, aber es hat eine Menge Geld gekostet und wird sicher in den nächsten 50 Jahren bei ein oder zwei Spielen seinen Sinn erfüllen. Heute blieb der Gästeblock jedenfalls geschlossen. Falls die Stadt Essen trotz Neubaus beim RWE noch sechs Millionen Euro übrig hat, wird man auch noch die wunderschöne alte Haupttribüne abreißen, um Platz für einen Kunstrasenplatz, Damenfußball und verbesserten Komfort zu schaffen.
Bei so viel hanebüchener Scheiße verging einem schon vor dem Anpfiff die Lust, zumal kurzfristig auch noch Waldemar Schattner verletzt passen musste und nach zehn Minuten auch noch Andreas Lasnik vom Platz humpelte. In einer höhepunktarmen Partie brauchte unsere dezimierte Mannschaft eine gute halbe Stunde, um halbwegs in die Partie zu finden. Zlatko Muhovic wurde nach Doppelpass mit Faton Popova von Heinrich Losing kurz vor dem Strafraum gefoult. Resultat war nur Gelb und ein Freistoß von Popova knapp am linken Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite schob Martin Setzke den Ball in Bedrängnis links am Tor vorbei. Die Gastgeber kassierten insgesamt sieben gelbe Karten, und kurz vor dem Wechsel hatte nach Losing auch Sebastian Westerhoff Glück, dass er auf dem Feld bleiben durfte.
Nach der Pause wurde das Spiel deutlich unterhaltsamer, leider hauptsächlich ein Verdienst der Essener. Mark Zeh setzte einen Flugkopfball nach Flanke von Gabriel Czajor links am Tor vorbei, eine Minute später traf Martin Setzke nach Steilpass von Sebastian Westerhoff nur das Außennetz. Kurz darauf schoss Sebastian Jansen einen Gegenspieler direkt vor den Augen des Linienrichters an, der unter dem Gelächter des Publikums auf Einwurf für Essen entschied. Der führte dann zum 1:0. Gabriel Czajor brachte den Ball in die Mitte, Martin Setzke scheiterte aus kurzer Distanz an Tim Krumpen, aber im Nachsetzen setzte sich Mark Zeh nahe der Torlinie rustikal gegen Krumpen durch, und dieses Mal richtete sich der entgeisterte Blick des Aachener Anhangs auf den Schiedsrichter, der zur Mitte zeigte. Die Gastgeber versäumten es in der Folge, das Spiel frühzeitig zu entscheiden. Sebastian Westerhoff schoss völlig freistehend rechts am Tor vorbei, und der alleien durchgebrochene Martin Setzke ging an Tim Krumpen vorbei, hob ab und erhielt nicht den erwünschten Elfmeterpfiff. Stattdessen gelang der Alemannia mit dem zweiten ernsthaften Torschuss der Ausgleich. Über Popova und Tibor Heber lief der Ball zu Zlatko Muhovic, der ihn aus 20 Metern in den rechten Winkel schlenzte. Gegen verunsicherte Gastgeber, die ihre bisherigen drei Heimspiele verloren hatten, schien mehr drin zu sein, aber vier Minuten nach dem Ausgleich folgte erneut die kalte Dusche. Martin Setzke wurde im Strafraum freigeblockt, lief unbedrängt von links nach rechts und traf zum 2:1. Beinahe wäre der Alemannia ein zweites Mal der Ausgleich gelungen. Nach Vorarbeit von Popova und Muhovic spitzelte Daniel Engelbrecht den Ball an Torwart Ritz vorbei, aber der bekam die Finger dazwischen, und Tom Schikora beförderte den Ball beim Rettungsversuch gegen den rechten Pfosten.
Damit blieb die Alemannia im vierten Spiel in Folge sieglos und liegt mit acht Punkten aus sechs Spielen auf Platz 11. Am Samstag um 15 Uhr steht mit dem Heimspiel gegen Bielefeld II die nächste schwere Partie auf dem Programm.



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