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Nikolov - Ochs, Vasoski (72. Bajramovic), Russ,
Spycher - Chris, Teber, Caio, Schwegler -
Liberopoulos, Meier (67. Fenin)
(Zimmermann - Petkovic, Mahdavikia, Köhler, Korkmaz / Skibbe) |
Stuckmann - Demai (53. Oussalé), Szukala, Olajengbesi,
Achenbach - Junglas, Fiel, Müller (64. Burkhardt),
Kratz (64. Milchraum), Gueye - Auer
(Hohs - Schattner, Adlung, Nemeth / Krüger) |
Wieder einmal ein Scheiß-Los in Pokalrunde 2: Ein Jahr nach der peinlichen
Pleite in Wiesbaden ging es ein paar Kilometer weiter
zur Frankfurter Eintracht. Neuer Trainer, alte Aufstellung: Michael
Krüger nahm gut 40 Stunden nach seiner Verpflichtung keine
Änderungen an der Mannschaft vor, die gegen
1860 gewonnen hatte. Frankfurt hatte an den ersten
sechs Bundesligaspieltagen noch keine Partie verloren, aber auch noch kein
Heimspiel gewonnen.
Das Spiel war gut 40 Sekunden alt, als Seyi Olajengbesi mit einem üblen
Konzentrationsfehler das 1:0 vorlegte. Meiers Schuss wurde
abgeblockt, aber der Nachschuss von Caio saß. Fast im Gegenzug wäre
fast schon der Ausgleich gefallen, aber Nikolov rettete stark gegen Auer und
Müller. Statt 1:1 hieß es dann 2:0, als Kevin Kratz das Abseits
aufhob und Liberopoulos einen billigen Kopfballtreffer ermöglichte. Die
Sache schien früh gegessen, aber unsere Mannschaft spielte munter weiter
nach vorne, und die Eintracht war mehr als anfällig in der Defensive.
Babacar Gueye köpfte im Anschluss an eine Ecke zum 2:1 ein. Die Alemannia
war bis zur Pause sogar das aktivere Team und kassierte prompt noch auf
besonders dämliche Weise das 3:1. Bei einer langen Flanke zeigten sich
Thorsten Stuckmann und Lukasz Szukala zu unentschlossen, Chris trat nach
Szukalas Gesicht, dem Schiedsrichter war's egal, und der Ball prallte zum 3:1
ins Netz.
Ganz übel wurde es dann nach der Pause. Unsere Mannschaft wurde komplett
an die Wand gespielt, kassierte die Tore zum 4:1 und 5:1 und hätte bis
zur 60. Minute noch höher zurückliegen können, so traf Chris
nur die Unterkante der Latte. Die Gastgeber schalteten nun ein bis zwei
Gänge zurück. Auer traf nach Anspiel des eingewechselten
Oussalé zum wenig beachteten 5:2. Sieben Minuten später erzielte
Auer nach Flanke Achenbach sogar das 5:3. Die Alemannia wähnte sich
wieder im Spiel, rannte an und lief in diverse Konter, die Fenin,
Liberopoulos und einige andere fahrlässig ausließen. So brachte
eine Einzelaktion von Gueye drei Minuten vor Abpfiff tatsächlich noch
einmal den Anschluss zum 5:4. Die Hoffnung dauerte rund 30 Sekunden, bis
Stuckmann Schwegler von den Beinen holte und Teber den Elfmeter zum
6:4-Endstand verwandelte.
Zehn Tore in einem Pflichtspiel der Alemannia gab es zuletzt 1998/99 im
Mittelrheinpokal gegen den TuS Mechernich, an dem sich heute offenbar beide
Abwehrreihen orientierten. Wenn man einer spielstarken Mannschaft wie
Frankfurt die Tore schenkt, ohne zu den Fehlern gezwungen worden zu sein, ist
so ein Spiel auch bei aller Moral nicht mehr zu gewinnen. Dabei hätten
wir die halbe Million für die nächste Runde vermutlich ganz gut
gebrauchen können. Immerhin hat uns die letzte halbe Stunde, wenn auch
durch Frankfurter Nachlässigkeit bedingt, eine Blamage erspart.