Mo, 09.11.09:
ALEMANNIA - Hansa Rostock 1:0 (1:0)
Stuckmann - Demai (50. Kratz), Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Fiel, Adlung (88. Uludag), Junglas (81. Casper), Burkhardt, Gueye - Auer
(Hohs - Szukala, Milchraum, Nemeth / Krüger)
Walke - Schöneberg (81. Orestes), Bülow, Sebastian, Oczipka - Schlitte, Pannewitz, Lange, Bartels (63. Schied) - Jänicke (46. Fillinger), Kern
(Hahnel - Buschke, Kroos / Zachhuber)

Zuschauer: 21174 (ca. 250 aus Rostock)
Gelb: Demai, Adlung - Bartels, Schied, Pannewitz, Schlitte, Kern

1:0 Demai (11.; Achenbach)





Zwanzig Jahre nach dem Fall des antifaschistischen Schutzwalls traf die Alemannia passenderweise auf Hansa Rostock, den einzigen Verein aus der Zone, der seit damals ununterbrochen in der ersten oder zweiten Liga gespielt hat. Im Vorjahr noch äußerst lautstark, blieben die Fans, die rübergemacht hatten, heute aus Protest gegen Stadionverbote (oder so) stumm. Auch die Gummipuppe mit dem St.Pauli-Trikot hatte man zu Hause gelassen.
Michael Krüger ließ wie gehabt auch im Heimspiel mit nur einer Spitze spielen, so dass es gegenüber der Partie in Augsburg keine Veränderungen gab. Die Alemannia begann bemüht, aber erneut mit Unsicherheit. Kern scheiterte nach fünf Minuten an Thorsten Stuckmann. Nach zehn Minuten spielte Timo Achenbach eine Ecke von links kurz zu Aimen Demai, der vom Strafraumeck zum langen Pfosten flankte. Wie auch im vorherigen Heimspiel landete der Ball eher versehentlich im Tor. Das Tor gab zumindest ein wenig mehr Sicherheit, und der Rest der ersten Hälfte war durchaus ansehnlich. Thorsten Burkhardt traf volley einen Abwehrspieler Sebastian, später schoss Babacar Gueye Bartels an. Das ganze erinnerte bereits an das Spiel gegen Cottbus, als man ebenfalls versäumte, nachzulegen.
Leider konnte unsere Mannschaft ihren energischen Auftritt nicht über die Pause retten und wurde für ihre Passivität beinahe schnell bestraft. Nach Flanke von rechts traf Kern den Rücken des eigenen Mitspielers. In dieser Phase machte sich das mangelnde Selbstvertrauen bemerkbar, das durch das ungeduldige Publikum nicht gerade gestärkt wurde. Zudem wurde die Konterchancen konsequent versiebt. Ein abgeblockter Schuss von Cristian Fiel landete beim freistehenden Gueye, der sich nicht zwischen Flanke und Schuss entscheiden konnte und den Ball in die Füße eines Gegners spielte. Wenig später eroberte Benny Auer an der linken Seitenlinie den Ball, zog nach innen und scheiterte zunächst am Torwart und im Nachschuss an einem Abwehrbein. So musste in der Schlussphase musste Schiedsrichter Gagelmann helfend eingreifen, der zunächst ein Handspiel von Burkhardt im Strafraum wohlwollend ignorierte. In der Nachspielzeit rettete erst Thorsten Stuckmann, der einen Schuss von Orestes stark abwehrte, und dann wieder Gagelmann, der das anschließende Tor von Bülow zurückpfiff, weil Nico Herzig geschoben wurde. Da der Pfiff nicht zu hören war und er Richtung Mitte zeigte, kostete die Szene einen wieder einmal einige graue Haare.
Das Gesamterlebnis Spiel-Stadion-Lethargie-leere-Sitze war wieder einmal ernüchternd, aber zumindest kann man halbwegs beruhigt in die Länderspielpause gehen. Nach dem Sieg ist die Alemannia noch einen Punkt von Spitzenreiter Fortuna Cöln in der Ewigen Tabelle der 2. Bundesliga entfernt und kann mit einem Sieg in Neuendorf vorbeiziehen.



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