Fr, 02.10.09:
ALEMANNIA - Energie Cottbus 1:1 (1:0)
Stuckmann - Müller, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Kratz (85. Nemeth), Fiel, Junglas (82. Adlung), Burkhardt, Gueye (61. Oussalé) - Auer
(Unger - Szukala, Demai, Milchraum / Krüger)
Tremmel - Angelov, Burca (78. Fandrich), Brzenska, Sokolenko (57. Bittroff) - Sörensen, Kruska, Kurth (66. Kweuke), Dum - Jula, Radu
(Hirschfeld - Straith, Mitreski, Zimmermann / Wollitz)

Zuschauer: 22090 (ca. 100 aus Cottbus)
Gelb: Gueye - Kruska, Sörensen, Sokolenko, Angelov

1:0 Auer (9.; Achenbach)
1:1 Fandrich (80.)







Im ersten Heimspiel unter dem neuen Trainer Michael Krüger traf die Alemannia am Freitagnachmittag auf Energie Cottbus. Entsprechend der Uhrzeit waren in Aachen viele Bürostühle voll und gelbe Sitze im Stadion leer. Obwohl die Sitzplätze nicht einmal halb voll aussahen, war die Stimmung besser als in den ersten drei Heimspielen.
Das lag vor allem auch an der Leistung der Mannschaft, die mit Abstand ihre beste Saisonleistung bot. Krüger vertraute wie schon Willi Kronhardt gegen 1860 einer 4-2-3-1-Formation. Florian Müller spielte hinten rechts anstelle von Aimen Demai, dafür begann Thorsten Burkhardt im zentralen Mittelfeld. Die Alemannia legte in der Anfangsphase ein Tempo vor, das man lange nicht gesehen hatte. Kaum mehr als eine Minute dauerte bis zur ersten guten Einschussmöglichkeit von Benny Auer, der nach unfreiwilliger Vorlage von Gueye an Torwart Tremmel scheiterte. Der humorlos-langweilige Piplica-Ersatz lenkte dann auch einen 20m-Schuss von Kevin Kratz zur Ecke. Die meisten der 12:0 Ecken wurden wieder einmal eher schlecht getreten, aber in der 9. Minute fand Timo Achenbach dann doch den Kopf von Benny Auer zum 1:0. Die Alemannia blieb dominant und sehr engagiert, störte früh und spielte richtig guten Fußball. Thorsten Burkhardt, der sein bisher stärkstes Spiel machte, bediente auf der linken Seite den heute weniger starken Babacar Gueye, der noch einmal hätte querlegen müssen und den Ball stattdessen in die Beine von Tremmel schoss. Wenig später wurde Gueye wieder von Burkhardt bedient und traf dieses Mal kaum das hässliche Fangnetz hinter dem Tor. Dann war es Benny Auer, der in ähnlicher Position von Burkhardt angespielt wurde und es mit einem allzu harmlosen Schlenzer versuchte. Drei Minuten vor dem Wechsel gab Radu aus 18 Metern dann auch den ersten ernsthaften Torschuss der Gäste ab. Ein Kopfball von Auer nach Flanke Kratz führte auch nicht zum gewünschten Ergebnis, so dass es zur Pause beim 1:0 blieb, das auf der Tribüne schon Vorahnungen wie "das rächt sich noch" weckte.
Die Gäste wären kurz nach der Pause fast zum unverdienten Ausgleich gekommen, als Ex-Alemanne Sascha Dum nach Doppelfehler von Olajengbesi zum Schuss kam und beinahe den langen Stuckmann überlupft hätte. Die Alemannia spielte weiterhin engagiert, aber nicht mehr ganz so stark wie im ersten Durchgang. Bei Kratz und vor allem Junglas, die ein Super-Spiel abgeliefert und einen enormen läuferischen Aufwand betrieben hatten, ließen die Kräfte ein wenig nach. Trotzdem gab es noch reichlich Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden. Tremmel spielte in die Beine von Burkhardt, an dessen Pass Brzenska vorbeirutschte, so dass Benny Auer frei zum Schuss kam. Dieses Mal war der rechte Pfosten Endstation. Für Babacar Gueye war mittlerweile nicht Nemeth, sondern Hervé Oussalé ins Spiel gekommen, der dem guten Kombinationsspiel unserer Elf nicht unbedingt gut tat. An einer schönen Kombination war aber auch er beteiligt, an deren Ende Junglas nach Flanke Achenbach frei zum Kopfball kam. Junglas setzte dann auch einen Volleyschuss von rechts knapp am langen Pfosten vorbei. So kam es wie befürchtet. Wie in der E-Jugend liefen auf der rechten Abwehrseite drei Aachener zum ballführenden Sascha Dum, so dass in der Mitte der gerade eingewechselte Fandrich freistand. Dessen Schuss war für einen E-Jugendlichen auch nicht schlecht und rutschte Thorsten Stuckmann zum 1:1 unter dem Handschuh durch. Zwei Minuten vor Schluss wäre fast doch noch der Siegtreffer für die merklich geschockte Alemannia gefallen. Oussalé hatte mit etwas Glück freie Bahn über links und wollte querlegen auf den neu ins Spiel gekommenen Adlung, aber Bittroff machte auch diese letzte Chance zunichte.
Einige Cöln-Fans waren offenbar auch im Stadion, denn es gab trotz der guten Leistung vereinzelte Pfiffe nach Schlusspfiff. Die Alemannia hatte das mit Abstand beste Spiel seit langem geboten - auch wenn es nicht Pech, sondern ein Stück Dummheit war, es nicht zu gewinnen. So bleibt man weiter im Niemandsland der Tabelle, aber wenigstens mit der begründeten Hoffnung, dass der neue Trainer die Mannschaft erreichen kann.

Zurück