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Weiss - Bogusz, Schneider, Abele, Bauer - Dinkel,
Bellinghausen (81. Wadolowski), Cartus (86. Saidi),
Schlabach - Bodur, Anane (71. Sinaba)
(Trainer: Nemeth) |
Krumpen - Oventrop, Haas, Schattner (58. Furucu), Sabacinski - Schmied,
Wilschrey, Junglas, Heber, Höger - Özgen
(Trainer: van der Luer) |
Zur ungewöhnlichen Zeit am Samstagabend spielte Alemannia II am
Samstagabend bei den Sportfreunden Siegen. Die Gastgeber, bei denen wir
zuletzt vor drei Jahren in der 2. Liga gespielt
hatten, waren im Sommer knapp an der Qualifikation zur 3. Liga gescheitert,
mussten Insolvenz anmelden, erhielten keine Regionalligalizenz und wurden
nachträglich als 19. Mannschaft zur Oberliga zugelassen. Mit einer nach
zuletzt zwei Niederlagen ausgeglichenen Bilanz lagen die Sportfreunde vor dem
Spiel auf Platz 12, führten aber die Zuschauerstatistik mit rund 2200
Besuchern im Schnitt deutlich an. Heute waren es immerhin 1522 Zuschauer,
deren Support sich allerdings meistens auf an die Mehrheit der im
Gästeblock anwesenden Personen gerichtete Beleidigungen wie
"Bullenschweine" und "ACAB" beschränkte (dem
Vernehmen nach gab es in Siegen kürzlich einige Anzeigen und
Stadionverbote).
Bei der Alemannia gab es keine "Verstärkung" aus dem vermutlich
gründlich mit sich selbst beschäftigten Profikader, zudem hatte
sich die im Spiel gegen Bielefeld zugezogene Verletzung von Faton Popova als
Kreuzbandriss herausgestellt. So rückten Stevan Oventrop, Nico Schmied
und Marco Höger in die Startformation; Tim Krumpen erhielt im Tor den
Vorzug vor David Hohs.
Unsere Mannschaft zeigte in der Anfangsphase zu viel Respekt, und die
Gastgeber hatten nach fünf Minuten die erste Gelegenheit durch einen
tückischen Aufsetzer von Pierre Bellinghausen, den Tim
Krumpen zur Ecke abwehrte. Auf eher alberne Weise wären wir nach einer
Viertelstunde beinahe in Rückstand geraten. Eine Rückgabe von
Waldermar Schattner hoppelte an Krumpen vorbei an den rechten Pfosten; der
nachsetzende William Anane legte zurück auf Bellinghausen, der sich die
Ecke aussuchen konnte und aus sieben Metern über das Tor schoss. Mitte
der ersten Halbzeit kam unsere Mannschaft besser ins Spiel und schoss nach
einer halben Stunde durch Tibor Heber zum ersten Mal gefährlich aufs
gegnerische Tor. Fünf Minuten später wehrte ein Siegener
Abwehrspieler einen Kopfball von Felix Haas nach Ecke Sabacinski auf der
Linie ab. Die Gastgeber blieben unterdessen vor allem über ihre linke
Angriffsseite gefährlich, aber in Tornähe zu ungenau.
Nach einer Stunde hatte Manuel Junglas die große Chance zur
Führung. Torwart Weiss war schon geschlagen, die sieben Fans im
Gästeblock hatten den Torschrei schon auf den Lippen, aber der Ball
ging Zentimeter am linken Torwinkel vorbei. Auf der anderen Seite wehrte der
starke Tim Krumpen, bereits am Boden liegend, einen abgefäschten
Distanzschuss reaktionsschnell mit dem Fuß ab, fünf Minuten
später köpfte Bakary Sinaba den Ball freistehend am Aachener Tor
vorbei. Eine Minute später lief Abdul Özgen im Anschluss an
eine Ecke frei auf den Torwart zu, konnte ihn aber nicht überwinden.
Drei Minuten vor dem Ende verzog Timo Schlabach für Siegen in
aussichtsreicher Position. In der 90. Minuten konnte Tim Krumpen einen
Kopfball von Sinaba erst im Nachfassen festhalten, die heimischen Zuschauer
wollten den Ball hinter der Linie gesehen haben. In der Nachspielzeit
schließlich lenkte Torwart Weiss einen Schlenzer von Robert Wilschrey
über die Latte. Die anschließende Ecke wurde zunächst
abgewehrt, nochmal in den Strafraum gebracht, und Manuel Junglas hatte den
Siegtreffer auf dem Fuß, schob den Ball aber in die Arme des Torwarts.
So blieb es am Ende beim leistungsgerechten Unentschieden, mit dem unsere
kämpferisch und gegen Ende auch spielerisch überzeugende Mannschaft
den vierten Tabellenplatz einnimmt. Nächsten Sonntag um 15 Uhr erwartet
die Elf von Eric van der Luer auf dem Tivoli den Tabellenletzten Hammer
SpVgg.