Mi, 17.03.10:
ALEMANNIA II - Schwarz-Weiß Essen 1:1 (0:0)
Krumpen - Wilschrey, Stehle (46. Weilbier), Jansen, Achenbach - Lang, Korte (76. Keller), Lubasa (46. Heber), Muhovic, Lasnik - Engelbrecht
(Trainer: van der Luer)
Ritz - Grallert, Schweer, Losing, Schulitz - Schulz (88. Hecht), Zeh, Yilmaz, Sous (15. Pasiov) - Setzke (92. Nipken), Westerhoff
(Trainer: Helmig)

Zuschauer: 240 (ca. 15 aus Essen)
Gelb: Weilbier, Muhovic, Keller - Setzke

0:1 Yilmaz (65.)
1:1 Lasnik (94.)





Am Mittwochabend war es soweit: Zwei Monate nach dem letzten Spiel in Meiderich und dreieinhalb Monate nach dem letzten Heimspiel gegen Siegen hatte der Winter ein Einsehen, und es konnte tatsächlich gespielt werden. Gut sah der Platz zwar nicht aus, aber alleine der Duft des alten Tivoli lässt einen die eine oder andere Träne der Rührung verdrücken, zumal es gegen den traditionsreichen ETB ging, mit dem wir vor genau 100 Jahren in der Ligaklasse erstmals um Punkte kämpften. In den Testspielen hatte unsere Mannschaft gut ausgesehen, aber es waren nur Testspiele, und die Gäste aus Essen hatten am Wochenende schon ein Meisterschaftsspiel hinter sich gebracht. Auch die anderen Spitzenteams hatten diverse Spiele bestritten, so dass die untätige Alemannia auf Platz 7 zurückgefallen war.
In diesem Spiel kam erschwerend hinzu, dass die beiden besten Spieler Uludag und Höger in den Profikader aufgestiegen waren, der im Gegenzug nur unzureichenden Ersatz bot: Stehle, Achenbach und Lasnik sollte nach langen Verletzungen Spielpraxis sammeln. Ersterer sorgte dann auch bis zu seiner Auswechslung für Stabilität in der Innenverteidigung. Nach vorne lief bei der Alemannia gegen starke Essener rein gar nichts. Die Gäste machten den ausgeschlafeneren Eindruck und hatten nach 25 Minuten ihre erste gute Chance. Ramiz Pasiov kam nach einer Ecke von Mark Zeh aus kurzer Distanz zum Kopfball, Tim Krumpen reagierte glänzend. Kurz vor der Pause scheiterte der halbrechts freigespielte Zeh ebenso an Krumpen wie Sebastian Westerhoff mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern in Richtung des rechten Torwinkels.
Zur Pause kam bei der Alemannia neben Weilbier für Stehle auch Heber für Lubasa, aber es änderte sich nichts. Schüse von Björn Grallert und Ozan Yilmaz verfehlten noch ihr Ziel. In der 65. Minute wurde Yilmaz steil angespielt, ließ Timo Achenbach (nicht zum einzigen Mal) alt aussehen und traf zum verdienten 0:1. Die Gäste versäumten es in der Folgezeit, die Partie zu entscheiden. So scheiterte der völlig freistehende Westerhoff am starken Krumpen, und Abwehrchef Heinrich Losing stocherte den Ball nach einer Ecke am leeren Tor vorbei. Die Alemannia gab unterdessen in der 87. Minute durch Tibor Heber ihren ersten, harmlosen Torschuss ab.
Die Gäste von der Uhlenkrug-Ruine hätten sich den Sieg mit einer starken Vorstellung fast schon verdient gehabt, erhielten aber stattdessen die gerechte Strafe für diverse Mätzchen gegen Ende des Spiels, bei denen besonders die Nummer 7 Björn Grallert lobend zu erwähnen ist: In der 94. Minute segelte eine Freistoßflanke des ansonsten (freundlich formuliert) unauffälligen Andreas Lasnik an Freund und Feind vorbei ins lange Eck, und Herr Grallert saß minutenlang konsterniert auf dem Boden.
Positiv betrachtet war es ein ungeheuer effizienter Auftritt unserer Mannschaft, die keine einzige Torchance ungenutzt gelassen hat. Auf der anderen Seite braucht es einiges Wohlwollen, um das schwache Spiel nur am gut sortierten Gegner und der langen Pause festzumachen. Da Windeck und Wiedenbrück zeitgleich ihre Spiele gewannen, hat der ETB als Sechster nunmehr neun Punkte und die Alemannia als Siebter zehn Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, wobei die Alemannia im Vergleich zur Konkurrenz zwei bis drei zusätzliche Nachholspiele in der Hinterhand hat. Bereits am Samstag (15 Uhr) geht es auf dem Tivoli mit dem Spiel gegen Fortuna Cöln weiter, das mit Sicherheit eine deutlich verbesserte Alemannia sehen wird.

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