|
|
|
Krumpen - Wilschrey, Stehle (46. Weilbier), Jansen,
Achenbach - Lang, Korte (76. Keller), Lubasa (46. Heber),
Muhovic, Lasnik - Engelbrecht
(Trainer: van der Luer) |
Ritz - Grallert, Schweer, Losing, Schulitz -
Schulz (88. Hecht), Zeh, Yilmaz, Sous (15. Pasiov) -
Setzke (92. Nipken), Westerhoff
(Trainer: Helmig) |
Am Mittwochabend war es soweit: Zwei Monate nach dem letzten Spiel in
Meiderich und dreieinhalb Monate nach dem letzten
Heimspiel gegen Siegen hatte der Winter ein
Einsehen, und es konnte tatsächlich gespielt werden. Gut sah der Platz
zwar nicht aus, aber alleine der Duft des alten Tivoli lässt einen die
eine oder andere Träne der Rührung verdrücken, zumal es gegen
den traditionsreichen ETB ging, mit dem wir vor genau 100 Jahren in der
Ligaklasse erstmals um Punkte kämpften. In den
Testspielen hatte unsere Mannschaft gut ausgesehen, aber es waren nur
Testspiele, und die Gäste aus Essen hatten am Wochenende schon ein
Meisterschaftsspiel hinter sich gebracht. Auch die anderen Spitzenteams hatten
diverse Spiele bestritten, so dass die untätige Alemannia auf Platz 7
zurückgefallen war.
In diesem Spiel kam erschwerend hinzu, dass die beiden besten Spieler Uludag
und Höger in den Profikader aufgestiegen waren, der im Gegenzug nur
unzureichenden Ersatz bot: Stehle, Achenbach und Lasnik sollte nach langen
Verletzungen Spielpraxis sammeln. Ersterer sorgte dann auch bis zu seiner
Auswechslung für Stabilität in der Innenverteidigung. Nach vorne
lief bei der Alemannia gegen starke Essener rein gar nichts. Die Gäste
machten den ausgeschlafeneren Eindruck und hatten nach 25 Minuten ihre erste
gute Chance. Ramiz Pasiov kam nach einer Ecke von Mark Zeh aus kurzer Distanz
zum Kopfball, Tim Krumpen reagierte glänzend. Kurz vor der Pause
scheiterte der halbrechts freigespielte Zeh ebenso an Krumpen wie Sebastian
Westerhoff mit einem sehenswerten Schuss aus 20 Metern in Richtung des rechten
Torwinkels.
Zur Pause kam bei der Alemannia neben Weilbier für Stehle auch Heber
für Lubasa, aber es änderte sich nichts. Schüse von
Björn Grallert und Ozan Yilmaz verfehlten noch ihr Ziel. In der 65.
Minute wurde Yilmaz steil angespielt, ließ Timo Achenbach (nicht zum
einzigen Mal) alt aussehen und traf zum verdienten 0:1. Die Gäste
versäumten es in der Folgezeit, die Partie zu entscheiden. So scheiterte
der völlig freistehende Westerhoff am starken Krumpen, und Abwehrchef
Heinrich Losing stocherte den Ball nach einer Ecke am leeren Tor vorbei. Die
Alemannia gab unterdessen in der 87. Minute durch Tibor Heber ihren ersten,
harmlosen Torschuss ab.
Die Gäste von der Uhlenkrug-Ruine hätten sich den Sieg mit einer
starken Vorstellung fast schon verdient gehabt, erhielten aber stattdessen die
gerechte Strafe für diverse Mätzchen gegen Ende des Spiels, bei
denen besonders die Nummer 7 Björn Grallert lobend zu erwähnen ist:
In der 94. Minute segelte eine Freistoßflanke des ansonsten (freundlich
formuliert) unauffälligen Andreas Lasnik an Freund und Feind vorbei ins
lange Eck, und Herr Grallert saß minutenlang konsterniert auf dem Boden.
Positiv betrachtet war es ein ungeheuer effizienter Auftritt unserer
Mannschaft, die keine einzige Torchance ungenutzt gelassen hat. Auf der
anderen Seite braucht es einiges Wohlwollen, um das schwache Spiel nur am
gut sortierten Gegner und der langen Pause festzumachen.
Da Windeck und Wiedenbrück zeitgleich ihre Spiele gewannen, hat der ETB
als Sechster nunmehr neun Punkte und die Alemannia als Siebter zehn Punkte
Rückstand auf einen Aufstiegsplatz, wobei die Alemannia im Vergleich zur
Konkurrenz zwei bis drei zusätzliche Nachholspiele in der Hinterhand hat.
Bereits am Samstag (15 Uhr) geht es auf dem Tivoli mit dem Spiel gegen
Fortuna Cöln weiter, das mit Sicherheit eine deutlich verbesserte
Alemannia sehen wird.