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Müller - Behrendt (81. Sendag), Stock, Schulz-Winge, Vanek -
Akpinar, Heinrichs, Güney, Velardi, Seidel -
Brouwer (46. Koep)
(Trainer: Berge) |
Schell - Mutsch, Schacken, Prüter, Sabacinski -
Niewiadomski, Popova (81. Karachristos), Moosmayer -
Özgen (94. Nöhlen), Tennagels, Gümüstas (83. Domgörgen)
(Trainer: Emmerling) |
Gut zwei Monate nach dem 4:3 beim Saisonausklang
ging es für Alemannia II schon wieder nach Kleve - allerdings mit einer
völlig anderen Mannschaft. Die erfuhr gegenüber dem
0:3 gegen RWO eine Umstellung, mit Florian Schacken
für Lucas Domgörgen wählte Stefan Emmerling eine etwas
defensivere Variante. Der 1.FC Kleve hatte sein Auftaktspiel mit 0:2 beim
Aufsteiger Bergisch-Gladbach verloren und wirkte bei der Heimpremiere
entsprechend nervös und verkrampft. In einer höhepunktarmen ersten
Hälfte
zeigte die Alemannia die etwas bessere Spielanlage. Christoph Müller
lenkte einen Distanzschuss von Mario Mutsch um den rechten Pfosten.
Unterhaltsam wurde es vor allem, wenn die Zuschauer ihren Unmut über
den Schiedsrichter und Behandlungspausen unserer Spieler äußerten -
in Kleve herrscht zum Glück noch echte Fußballatmosphäre...
Nach der Pause machte Kleve deutlich mehr Druck. Glück hatte die
Alemannia nach einer knappen Stunde, als der Schiedsrichter es nach einem
Foul des bereits verwarnten Thomas Sabacinski bei einer gestenreichen
Ermahnung beließ. Kleves Trainer Klaus Berge fand das nicht so lustig
und wurde vom Schiedsrichter hinter die Bande geschickt. Zwanzig Minuten vor
Schluss wurde es turbulent. Bei eigenem Eckball wurde die Alemannia
ausgekontert, Sören Seidel bediente Benedikt Koep, aber Thomas
Sabacinski warf sich im letzten Moment dazwischen. Nur eine Minute später
holte Daniel Schell einen 25m-Freistoß von Jürgen Heinrichs aus
dem linken Winkel. Kurz darauf segelte eine Freistoßflanke von Luciano
Velardi Zentimeter am rechten Pfosten vorbei. Der Schiedsrichter war
mittlerweile offenbar vom Klever Publikum beeindruckt und zeigte Thomas
Tennagels für eine harmlose Aktion im Mittelkreis Gelb-Rot. Zwei Minuten
später
rächte sich das Risiko, das Stefan Emmerling einging, als er den
gelb-rot-gefährdeten Thomas Sabacinski nicht auswechselte: Ein Klever
ging gekonnt schreiend zu Boden, und die Alemannia hatte plötzlich die
letzte Viertelstunde zu neunt zu überstehen. Glücklicherweise
übernahmen die Gastgeber das Zeitschinden selbst: Als Klever Mannschaft
und Anhang vehement einen Handelfmeter forderten (aus der Distanz nicht zu
erkennen, ob zu Recht), musste Kapitän und
Torwart Christoph Müller zum zweiten Mal quer über den
Platz laufen, um Leute von A nach B zu schicken, während der Stadionsprecher bat, das Werfen
von Gegenständen zu unterlassen, damit das Spiel nicht abgebrochen
werde. Oktay Güney hätte wenig später die Gemüter
beruhigen können, zielte aber aus 16 Metern freistehend drüber. Der
Belagerungszustand um den Aachener Strafraum entspannte sich ein wenig,
nachdem auch Jürgen Heinrichs für ein harmloses Foul mit Gelb-Rot
vom Feld musste. Nach einer
Ecke kam aus dem Hintergrund Nico Vanek zum Schuss, zielte aber knapp links
vorbei. Am Ende hätte die Alemannia sogar noch gewinnen können,
ein Freistoß von Tom Moosmayer blieb in der Mauer hängen, und in
der ca. 96. Minute blieb Christian Nöhlen im Strafraum an einem Gegner
hängen.
Ein Sieg wäre aufgrund der Spielanteile auch des Guten zuviel gewesen,
aber das Unentschieden hat sich die Mannschaft nach großem Kampf redlich
verdient. Entsprechend wurde der erste Punkt der Saison von Mannschaft und
den sechs Fans im Gästeblock gefeiert. Am Sonntag gegen
Tabellenführer Wuppertal II (15 Uhr, Münzenberg-Kampfbahn) ist
dann vielleicht auch der erste Torerfolg drin...