|
|
|
Robles - Dick, Ouattara (68. Simpson), Amedick,
Bugera (85. Hornig) - Demai, Sam (83. Paljic),
Bellinghausen, Dzaka - Lakic, Jendrisek
(Trapp - Kotysch, Stachnik, Ziemer / Sasic) |
Stuckmann - Lagerblom, Stehle, Olajengbesi, Achenbach - Fiel,
Lasnik (53. Holtby), Lehmann, Milchraum (77. Brinkmann) -
Daun (88. Szukala), Auer
(Straub - Casper, Vukovic, Nemeth / Seeberger) |
Als Tabellenvierter reiste die Alemannia zum Tabellenzweiten auf den
Betzenberg, auf dem sie alle fünf bisherigen Pflichtspiele verloren
hatte. Beim letzten Spiel im April hätte man
die Gastgeber in Richtung Liga 3 schießen können, wodurch einem
einiges erspart geblieben wäre. Beispielsweise die nervige Anreise mit
einer Stunde zwischen Autobahnabfahrt und Stadion, Zaunfahnendiskussionen oder
auch Herumärgern mit Bezahlkarten wenn man nur Programmhefte haben
möchte. Immerhin war das Stadion mit über 35000 Zuschauern trotz des
verblödeten Termins sehr gut gefüllt. Die heimischen Fans machten
dann auch deutlich mehr Radau als das in letzter Zeit auf dem Tivoli der Fall
ist.
Bei der Alemannia spielte Markus Daun anstelle von Szilárd Nemeth,
Florian Müller war mit einem Infekt nicht im Kader. Unsere Mannschaft
trat deutlich aggressiver auf als in den meisten Auswärtsspielen in
dieser Saison. Nach gut 25 Minuten schlug Seyi Olajengbesi einen langen Ball
auf Markus Daun, der noch einen Haken schlug, den Torwart überwand, aber
mittlerweile zu Unrecht wegen Abseits zurückgepfiffen worden war. Auf der
Gegenseite setzte sich Jendrisek rechts gegen Achenbach und Stehle durch und
legte quer auf den drei Meter vor dem Tor lauernden Lakic. Pekka Lagerblom
warf sich dazwischen, vom Pfosten sprang der Ball zu Jendrisek, und dessen
Schuss holte Seyi Olejangbesi von der Linie. Bei der anschließenden
Ecke traf Dick mit einem Volleyschuss nur die Rückseite von Matthias
Lehmann. Einige Minuten vor der Pause hatte Patrick Milchraum Pech mit einem
herrlichen Schuss von fünf Meter hinter dem Strafraumeck gegen die Latte
des langen Ecks. In der 45. Minute stieg Olajengbesi nach einem langen Ball
6,5 Lichtjahre vor dem Strafraum ziemlich ungeschickt gegen Dzaka ein, und
der konfuse Schiedsrichter zeigte keine Karte, aber auf den Elfmeterpunkt.
Lakic war fair genug, das Geschenk nicht anzunehmen und trat den Ball gegen
den rechten Pfosten.
Nachdem es auch in der Halbzeitpause Geschenke in Form von Glühwein gab,
vergab Jendrisek die ersten beiden Chancen des zweiten Durchgangs für den
FCK. Dann hätte der bereits verwarnte Ouattara nach einem Foul mit
Gelb-Rot vom Platz fliegen müssen. Trotzdem kam aus der Heimkurve
"Ohne Schiri habt Ihr keine Chance", was postwendend mit dem 0:1
quittiert wurde. Patrick Milchraum steckte auf der linken Seite durch auf Timo
Achenbach, der von der Grundlinie in die Mitte flankte, wo sich Benjamin Auer
von seinem Gegenspieler löste und seinen neunten Saisontreffer erzielte.
Kaiserslautern machte in den letzten 20 Minuten eine Menge Druck. Nach Anspiel
von Jendrisek kam Dzaka aus zehn Metern frei zum Schuss und scheiterte an
Thorsten Stuckmann. Glück hatten wir, als der Schiedsrichter ein
Handspiel von Thomas Stehle übersah. Sieben Minuten vor Schluss verpasste
Benjamin Auer bei einem der wenigen Konter die Entscheidung. Unsere Mannschaft
verteidigte das Ergebnis mit Bravour, fing sich aber in der Schlussminute doch
noch den unnötigen Ausgleich. Drei Aachener ließen sich auf der
rechten Abwehrseite von zwei Lauterern ausspielen, Simpson legte zurück
auf Jendrisek, der zunächst Lakic anschoss. Hornig und Lakic stocherten
nach, mehrere Aachener reagierten zu unentschlossen, Thorsten Stuckmann hatte
die Hand schon auf dem Ball, verlor ihn aber wieder, und Lakic bekam zum 1:1
den Fuß dazwischen. Wenn das Tor nicht gefallen wäre, hätte
das Spiel die Betzenberg-üblichen 98 Minuten gedauert, aber so folgte
pünktlich der Abpfiff.
Ein Punkt in Kaiserslautern und eine gute Leistung der Mannschaft sollten
einen fröhlich stimmen, aber der Spielverlauf hinterlässt doch eher
schlechte Laune. Mit einem Sieg hätte man auf einem Aufstiegsplatz
gestanden und gegen 1860 München mit einem vollen Haus rechnen
können.