Di, 25.09.07:
ALEMANNIA - SC Paderborn 3:1 (2:1)
Straub - Casper (62. Polenz), Klitzpera, Stehle, Leiwakabessy - Lehmann, Nemeth (88. Ebbers), Fiel, Milchraum (75. Weigelt) - Pecka, Kolev
(Stuckmann - Schmitz, Krontiris, Özgen / Buchwald)
Bade - Fall, Djurisic, Kläsener, de Graef - Gouiffe à Goufan, Krösche (75. Siradze), Halfar (67. Röttger), Krupnikovic - Löbe, Schüßler (84. Döring)
(Kruse - Sinkala, Assauer, Koen / Fach)

Zuschauer: 18437 (ca. 80 aus Paderborn)
Gelb: Milchraum - Fall, de Graef

1:0 Kolev (17.; Nemeth, Pecka)
2:0 Nemeth (22.; Kolev, Pecka)
2:1 Kläsener (36.)
3:1 Pecka (76.; Weigelt, Nemeth)








Paderborn auf dem Tivoli - endlich ist diese nervig penetrante Bundesligascheiße vorbei, und ein leerer Gästeblock und einige nie gehörte Namen in der Aufstellung des Gegners verbreiten den erfrischenden Duft der Regionalliga. Passend dazu hatte sich unsere Mannschaft auch in Fürth präsentiert und noch dazu 270 Minuten kein Tor geschossen, halb so lange wie der heutige Gegner. Dankenswerterweise gab es nach dem letzten Spiel einige Umstellungen: Todor Kolev und etwas zurückhängend Lubos Pecka spielten in der Spitze, Szilárd Nemeth größtenteils rechts, Patrick Milchraum links, Cristian Fiel zentral vor Matthias Lehmann, Thomas Stehle hinten anstelle des verletzten Hrovje Vukovic. Laurentiu Reghecampf war dieses Mal nicht nur nicht auf dem Platz wie in Fürth, sondern gar nicht im Kader. Dafür saßen Emmanuel Krontiris nach einem 45-Minuten-Einsatz in der Oberliga, Amateur Abdul-Özgen sowie der A-Jugendliche und zuletzt Amateur-Stammspieler Raimund Schmitz auf der Bank. Eine Premiere gab es nicht nur für Schmitz, sondern auch für Anstimmer Charly, der auf seinem eigenen Gerüst stehen durfte.
Besonders gut fing es eigentlich wieder nicht an, aber der erste gelungene Angriff brachte nach einer guten Viertelstunde gleich die Führung. Lubos Pecka bekam den Ball auf der rechten Seite von Szilárd Nemeth zurück und legte ihn quer in die Mitte, wo Todor Kolev zum 1:0 die Fußspitze an den Ball bekam. Fünf Minuten später spielte Nemeth auf Kolev, der legte zurück auf Pecka, der den Ball lang und steil zurück auf Nemeth spielte. Der brachte den Ball irgendwie im Tor unter, das allgemeine Raunen folgte erst der Zeitlupe auf der Anzeigetafel: Mit links hatte Nemeth den langen Ball angenommen und am Torwart vorbeigelegt und mit links geschossen, und all das zur Mittagspause um 17:30 Uhr und ohne, dass der Ball ein einziges Mal den Boden berührt hatte. Au Hur, und so jemand spielt bei Alemannia Aachen. Man stelle sich einmal bildlich vor, was Ibisevic, Ebbers oder Iwelumo aus der Szene gemacht hätten... Im Anschluss erinnerte sich unsere Mannschaft an das Jena-Spiel und ließ die Zügel viel zu sehr schleifen. Nach Freistoß Krupnikovic und Kopfball Löbe rettete Stephan Straub noch mit einem Reflex das 2:0. Nach Freistoß Krupnikovic von der anderen Seite und Kopfball Kläsener war er machtlos, Paderborn hatte- natürlich auf dem Tivoli - das erste Saisontor erzielt. Nach dem Gegentor lief es noch schlechter, der Tabellensiebzehnte bestimmte phasenweise das Geschehen, blieb aber zum Glück in Tornähe größtenteils harmlos.
Torwart Bade hielt kurz nach der Pause einen Kopfball von Alexander Klitzpera nach Ecke von Lubos Pecka, auf der anderen Seite hatte Stephan Straub wenig Mühe mit einem weiteren Kopfball von Kläsener. Matthias Lehmann setzte einen Distanzschuss nur knapp über das Tor, für Paderborn scheiterte de Graef aus 20 Metern an Stephan Straub. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Benjamin Weigelt ins Spiel und leitete mit seinem ersten Ballkontakt die Entscheidung ein. Mit einem perfekten Diagonalpass bediente er Szilárd Nemeth, der quer auf Lubos Pecka legte. Dessen Schuss wurde von Kläsener vorbei an Bade zum 3:1 ins Tor abgefälscht. Röttger hätter die Gäste noch einmal heranbringen können, wurde aber von Jérome Polenz abgelaufen, nachdem er Stephan Straub schon hinter sich gelassen hatte. Alexander Klitzpera, der freistehend über das Tor schoss, und Marius Ebbers mit einem Kopfball verpassten jeweils der 4:1.
Bis auf drei sehr schöne Tore war das ganze eher glanzlos, aber der Sieg war zu diesem Zeitpunkt wichtig, um weitere Unruhe zu vermeiden. Am Ende hätte uns Sascha Rösler noch versehentlich auf einen Abstiegsplatz geschossen. So kann man dem Kraut-und-Rüben-Scheiß am Freitag etwas gelassener entgegensehen. Und man merkt immer mehr, dass einige Leute richtig Fußball spielen können und in der Mannschaft deutlich mehr Potenzial steckt als sie im Moment abruft.

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