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Stuckmann - Polenz, Herzig, Olajengbesi, Casper -
Plaßhenrich (82. Lehmann), Fiel, Brinkmann,
Krontiris (73. Milchraum) - Ebbers, Nemeth (89. Mosquera)
(Straub - Klitzpera, Stehle, Lagerblom / Seeberger) |
Heimeroth - Bögelund, Brouwers, Gohouri, Daems -
Voigt, Ndjeng (46. Touma), Rösler,
Marin (78. Coulibaly) - Neuville, Friend
(Gospodarek - Kleine, Rafael, Svärd, Levels / Luhukay) |
Am Ostermontag sah der Tivoli vielleicht eines der letzten großen
Spiele. Kein wirklich großer Gegner, aber immerhin der Tabellenführer,
passende Atmosphäre dank Schneetreiben, und volles Haus. Auch der
Aachener Wall war gut gefüllt, aufgrund übertriebener Gastfreundschaft
sah es dabei auch in großen Teilen der Blöcke V und X aus wie auf
dem Jahrestreffen der Farmervereinigung. Ob Ultras Münchengladbach
anwesend waren, ist nicht abschließend zu klären, eine entsprechende
Fahne hing jedenfalls nicht.
Bei der Alemannia gab es nur eine Änderung gegenüber dem
1:0 in Paderborn, Cristian Fiel ersetzte Pekka
Lagerblom. Prominente Namen wie Kolev, Pecka, Reghecampf und Leiwakabessy
waren gar nicht erst im Kader.
Gleich in der ersten Minute war nach dem ersten überharten Einsatz samt
gelber Karte für Rob Fiend Rudelbildung angesagt. Wenig später
legte Daniel Brinkmann steil auf Szilárd Nemeth, der per Querpass
Marius Ebbers zum fast drei Minuten überfälligen 1:0 bediente. Zum
fünften Mal in den letzten sechs Spielen ging die Alemannia in der
Anfangsphase 1:0 in Führung.
Während die Gäste überhaupt nicht ins Spiel fanden, war unsere
Mannschaft dem Gegner in Sachen Einsatz und Zweikampfbereitschaft deutlich
überlegen. Erstaunlicherweise wurde dabei auch noch richtig gut
Fußball gespielt. Nach acht Minuten lief ein Konter über Marius
Ebbers und Reiner Plaßhenrich, der rechts auf Szilárd Nemeth
legte. Dessen Abschluss mit links fiel dann aber zu schwach aus. Das Spiel
war wie es sich gehört hart. Jérome Polenz räumte den
B-Jugendlichen Marin ab und sah Gelb, auf der anderen Seite räumte ein
berufsasozialer Ex-Cölner Reiner Plaßhenrich ab und es gab
Abstoß. Emmanuel Krontiris bereitete über links die nächste
Chance von Szilárd Nemeth vor, dessen Linksschuss dieses Mal beinahe
vor der Torlinie verhungert wäre. Nach Flanke von Nemeth traf Daniel
Brinkmann, der ansonsten stark aufspielte, den Ball nicht voll.
1:0 lag der Tabellenführer zur Pause verdient zurück, und in den
Blöcken A und B war aus der Ferne ein ganz eigenes Halbzeitspiel zu
beobachten. Mönchen Gladbach machte jetzt mehr Druck, die Alemannia fand
immer seltener Gelegenheit zur Entlastung. Szilárd Nemeth hatte bei
einem Konter freie Bahn über rechts, fand aber keinen Abnehmer für
seinen Querpass. Marin war auf dem seifigen Boden von seinen drei Köpfe
größeren Gegenspielern kaum zu bremsen und bediente in einer Szene
den geldgeilen Überläufer, dessen Name mir gerade entfallen ist.
Dessen Rückpass verwertete der Sohn von Josef Neuville zu einem
schönen Schuss an die Latte. Blondie verhielt sich ansonsten außer
dem üblichen Reklamieren und Rumgerneve recht zahm und wurde immer wieder von
seinen Gegenspielern angegangen, die damit erfolgreich das Publikum
anstachelten, wenn es gerade einzuschlafen drohte. Nebenbei flog er beim
versuchten Flugkopfball elegant an einem Freistoß vorbei, am langen
Pfosten behinderten sich zwei weitere Landwirte. Nach Flanke von Detlef Voigt
und Grätsche von Nico Herzig kam Marcus Marin frei zum Schuss, aber
irgendwie ging auch dieser Ball nicht ins Tor. Voigt schoss nach
Kopfballabwehr Olajengbesi aus 20 Metern volley rechts vorbei. Zwölf
Minuten vor Schluss wurde der trotz seiner 1 Meter 20 überragende Marin
aus dem Spiel genommen. Dummerweise legte sein Ersatz Coulibaly kurz darauf
das 1:1 auf. Seyi Olajengbesi stand falsch zum Ball, und Neuville nutzte das
geschickt. Marius Ebbers hatte auf der Gegenseite noch das 2:1 auf dem
Fuß, aber Kleff, Sude, Kamps oder Gott weiß wer da im Tor stand
hatte auch noch seinen Fuß dazwischen.
Die Punkteteilung ist alles in allem gerecht. Die Alemannia dominierte die
erste Halbzeit vor allem dank großer Laufbereitschaft, und entsprechend
fehlten gegen Ende die Kräfte, um den besser aufspielenden Gegner in
Schach zu halten. Man kann damit leben, es bleibt dabei, dass TuRa MG seit
1970 kein Meisterschaftsspiel am Tivoli gewinnen konnte. Angesichts deren
sechs Punkte Vorsprung besteht auch eine gewisse Chance, dass wir sie erst
im neuen Stadion wieder sehen müssen und der südliche Wall unseres
schönen Stadions von dem hässlichen Anblick verschont bleibt.