Mo, 24.03.08:
ALEMANNIA - Bor. Mönchengladbach 1:1 (1:0)
Stuckmann - Polenz, Herzig, Olajengbesi, Casper - Plaßhenrich (82. Lehmann), Fiel, Brinkmann, Krontiris (73. Milchraum) - Ebbers, Nemeth (89. Mosquera)
(Straub - Klitzpera, Stehle, Lagerblom / Seeberger)
Heimeroth - Bögelund, Brouwers, Gohouri, Daems - Voigt, Ndjeng (46. Touma), Rösler, Marin (78. Coulibaly) - Neuville, Friend
(Gospodarek - Kleine, Rafael, Svärd, Levels / Luhukay)

Zuschauer: 20200 (ausverkauft; ca. 4000 aus Mönchengladbach)
Gelb: Polenz, Herzig - Friend, Bögelund, Gohouri

1:0 Ebbers (3.; Brinkmann; Nemeth)
1:1 Neuville (79.)













Am Ostermontag sah der Tivoli vielleicht eines der letzten großen Spiele. Kein wirklich großer Gegner, aber immerhin der Tabellenführer, passende Atmosphäre dank Schneetreiben, und volles Haus. Auch der Aachener Wall war gut gefüllt, aufgrund übertriebener Gastfreundschaft sah es dabei auch in großen Teilen der Blöcke V und X aus wie auf dem Jahrestreffen der Farmervereinigung. Ob Ultras Münchengladbach anwesend waren, ist nicht abschließend zu klären, eine entsprechende Fahne hing jedenfalls nicht.
Bei der Alemannia gab es nur eine Änderung gegenüber dem 1:0 in Paderborn, Cristian Fiel ersetzte Pekka Lagerblom. Prominente Namen wie Kolev, Pecka, Reghecampf und Leiwakabessy waren gar nicht erst im Kader.
Gleich in der ersten Minute war nach dem ersten überharten Einsatz samt gelber Karte für Rob Fiend Rudelbildung angesagt. Wenig später legte Daniel Brinkmann steil auf Szilárd Nemeth, der per Querpass Marius Ebbers zum fast drei Minuten überfälligen 1:0 bediente. Zum fünften Mal in den letzten sechs Spielen ging die Alemannia in der Anfangsphase 1:0 in Führung. Während die Gäste überhaupt nicht ins Spiel fanden, war unsere Mannschaft dem Gegner in Sachen Einsatz und Zweikampfbereitschaft deutlich überlegen. Erstaunlicherweise wurde dabei auch noch richtig gut Fußball gespielt. Nach acht Minuten lief ein Konter über Marius Ebbers und Reiner Plaßhenrich, der rechts auf Szilárd Nemeth legte. Dessen Abschluss mit links fiel dann aber zu schwach aus. Das Spiel war wie es sich gehört hart. Jérome Polenz räumte den B-Jugendlichen Marin ab und sah Gelb, auf der anderen Seite räumte ein berufsasozialer Ex-Cölner Reiner Plaßhenrich ab und es gab Abstoß. Emmanuel Krontiris bereitete über links die nächste Chance von Szilárd Nemeth vor, dessen Linksschuss dieses Mal beinahe vor der Torlinie verhungert wäre. Nach Flanke von Nemeth traf Daniel Brinkmann, der ansonsten stark aufspielte, den Ball nicht voll.
1:0 lag der Tabellenführer zur Pause verdient zurück, und in den Blöcken A und B war aus der Ferne ein ganz eigenes Halbzeitspiel zu beobachten. Mönchen Gladbach machte jetzt mehr Druck, die Alemannia fand immer seltener Gelegenheit zur Entlastung. Szilárd Nemeth hatte bei einem Konter freie Bahn über rechts, fand aber keinen Abnehmer für seinen Querpass. Marin war auf dem seifigen Boden von seinen drei Köpfe größeren Gegenspielern kaum zu bremsen und bediente in einer Szene den geldgeilen Überläufer, dessen Name mir gerade entfallen ist. Dessen Rückpass verwertete der Sohn von Josef Neuville zu einem schönen Schuss an die Latte. Blondie verhielt sich ansonsten außer dem üblichen Reklamieren und Rumgerneve recht zahm und wurde immer wieder von seinen Gegenspielern angegangen, die damit erfolgreich das Publikum anstachelten, wenn es gerade einzuschlafen drohte. Nebenbei flog er beim versuchten Flugkopfball elegant an einem Freistoß vorbei, am langen Pfosten behinderten sich zwei weitere Landwirte. Nach Flanke von Detlef Voigt und Grätsche von Nico Herzig kam Marcus Marin frei zum Schuss, aber irgendwie ging auch dieser Ball nicht ins Tor. Voigt schoss nach Kopfballabwehr Olajengbesi aus 20 Metern volley rechts vorbei. Zwölf Minuten vor Schluss wurde der trotz seiner 1 Meter 20 überragende Marin aus dem Spiel genommen. Dummerweise legte sein Ersatz Coulibaly kurz darauf das 1:1 auf. Seyi Olajengbesi stand falsch zum Ball, und Neuville nutzte das geschickt. Marius Ebbers hatte auf der Gegenseite noch das 2:1 auf dem Fuß, aber Kleff, Sude, Kamps oder Gott weiß wer da im Tor stand hatte auch noch seinen Fuß dazwischen.
Die Punkteteilung ist alles in allem gerecht. Die Alemannia dominierte die erste Halbzeit vor allem dank großer Laufbereitschaft, und entsprechend fehlten gegen Ende die Kräfte, um den besser aufspielenden Gegner in Schach zu halten. Man kann damit leben, es bleibt dabei, dass TuRa MG seit 1970 kein Meisterschaftsspiel am Tivoli gewinnen konnte. Angesichts deren sechs Punkte Vorsprung besteht auch eine gewisse Chance, dass wir sie erst im neuen Stadion wieder sehen müssen und der südliche Wall unseres schönen Stadions von dem hässlichen Anblick verschont bleibt.

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