|
|
|
Nicht - Paulus, Klitzpera, Sichone, Bruns -
Plaßhenrich (74. Brinkmann), Rolfes (62. Gomez), Fiel -
Scharping, Schlaudraff (64. Michalke), Meijer
(Hesse - Reghecampf, Petrovic, Iwelumo / Hecking) |
Neuhaus - Weber, Kleine, Westermann, Dabac - Krämer,
Page, Fuchs (66. Albertz) - Timm,
Ruman (84. Caillas), Rösler (66. Eigler),
(Essig - Reichel, Heller, Feinbier / Möhlmann) |
War es beim Hinspiel zwischen Greuther Fürth und
der Alemannia noch um Platz 3 gegangen, verkam der Saisonausklang am Tivoli
zum bedeutungslosen Spiel um Platz 5. Trotzdem war der Tivoli voll; viele
Aufstiegstouristen hatten sich voreilig Tickets besorgt und liefen vor dem
Spiel wie die Fliegen um den Tivoli und versuchten, sie wieder loszuwerden.
Die abwandernden Michalke, Rolfes, Paulus, Petrovic, Iwelumo und Blank wurden
vor dem Spiel (anders als Erwin Vanderbroeck vor fünf
Jahren) vom Verein freundlich verabschiedet. Die Alemannia spielte in
Abwesenheit des gesperrten Emil Noll mit Florian Bruns auf der linken
Abwehrseite. Ihm gegenüber spielte Frank Paulus in seinem letzten Spiel
erstmals in dieser Saison von Beginn an.
Dieter Hecking versprach ein gutes Spiel mit vielen Toren und den Zielen Platz
5 und Mannschaft mit den meisten erzielten Toren. Diese Aussage stellte sich
schnell als Bullshit heraus, denn zwei lustlose Mannschaften
präsentierten Fußball der langweiligsten Sorte. Jens Scharping,
der nach Steilpass von Cristian Fiel nur die Latte traf, sowie Erik Meijer
nach Querpass von Jens Scharping vergaben die besten Chancen der Alemannia in
der ersten Halbzeit. Auf der anderen Seite sorgte ein Volleyschuss von Sascha
Rösler sowie ein Freistoß von Christian Timm in Gefahr, bei dem
nur Kristian Nicht zweimal Gegenwehr gegen den Kopfball von Heiko Westermann
sowie den Nachschuss von Thomas Kleine leistete.
Spannender als das Geschehen auf dem Rasen war das auf der Anzeigetafel,
verbunden mit der Hoffnung, in der nächsten Saison eine Tour ins
entfernte Cottbus gegen einen Ausflug nach Saarbrücken, Trier oder Ahlen
eintauschen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich ebenso wenig wie
die auf ein besseres Spiel in der zweiten Hälfte. Michael Krämer
scheiterte nach 1860-Style-Fehlpass von Jan Schlaudraff an Kristian Nicht,
dann legte sich Christian Timm den Ball vorbei an Nicht ins Toraus. Einen der
wenigen guten Alemannia-Spielzüge schloss Daniel Gomez auf altbekannte
Art ab, als er wartete, bis Torwart Neuhaus schon am Boden lag und trotzdem
nur den Pfosten traf. Neben Gomez und Brinkmann und den Ex-Aachenern Michalke
und Caillas kam auch noch Jörg Albertz von den Glasgow Rangers, die am
selben Tag ohne ihn Meister wurden, ins Spiel. Der war immerhin als einziger
der 22 auf dem Platz anwesenden zu einem sinnvollen Torschuss in der Lage, und
netterweise ließ man ihn zehn Minuten vor dem Ende auch gewähren
und unbedrängt vom linken Strafraumeck zum 0:1 den rechten Torwinkel
anvisieren.
Für die Alemannia war es die fünfte Heimniederlage in dieser Saison,
was für einen traditionell heimstarken Verein an sich schon entschieden
zu viel und vor allem tödlich für alle Aufstiegsambitionen ist.
Durch die Niederlage beendet die Alemannia die Saison wie im Vorjahr als
Sechster. Trotz des ärgerlichen Ausklangs wurde nach dem Spiel gefeiert
und den Fans mit Freibier die Gelegenheit gegeben, sich eventuellen Frust aus
dem Schädel zu bechern. Nach diesem Spiel ist man in jedem Fall erst
einmal froh, dass vor den nächsten Touren nach Burghausen, Cottbus,
Waldbronn usw. erst einmal die Sommerpause wartet.