|
|
|
Mavric - Weber, Kleine, Westermann (68. Karl),
Dabac - Hilbert, Page, Burkhardt,
Caillas (91. Schröck) - Rösler, Feinbier
(Reichel - Heller, Rundio, Eigler / Möhlmann) |
Straub - Brinkmann (46. Landgraf), Klitzpera, Sichone, Blank -
Plaßhenrich, Rolfes (77. Scharping), Fiel - Pinto,
Michalke (68. Gomez), Meijer
(Nicht - Stehle, Noll, Iwelumo / Hecking) |
Schon zum sechsten Mal seit dem Wiederaufstieg spielte die Alemannia in
Fürth, eine traditionell ebenso langweilige wie wenig erfolgversprechende
Auswärtsfahrt. Dieses Mal war es etwas anderes, die Alemannia fuhr als
Tabellendritter zum Vierten Fürth, der Sieger durfte auf einem
Aufstiegsplatz überwintern. Entsprechend waren trotz des
idiotischen Freitagstermins mehr Aachener auf der
Gäste-Stahlrohrtribüne anwesend als gewohnt. Auch der Rest des
Stadions war so gut gefüllt wie noch nie gesehen, gute Stimmung wollte
aber trotz eifrig bemühter Fans auf beiden Seiten dank der offenen
Stadionkonstruktion nicht aufkommen.
Die Alemannia spielte in derselben Formation wie in den letzten Spielen,
Fürth musste den gesperrten Petr Ruman ersetzen. Das Spiel begann
turbulent, nach vier Minuten nutzten die Gastgeber den Tiefschlaf der
Aachener Abwehr zur frühen Führung. Über Marcus Feinbier und
Olivier Caillas lief der Ball zu Thorsten Burkhardt. Der hielt aus 20 Metern
drauf, Stephan Straub stand zu weit vor seinem Tor und konnte nur zur Seite
abklatschen, und Roberto Hilbert entwischte dem unaufmerksamen Stefan Blank
und staubte zum 1:0 ab. Die Alemannia zeigte sich nicht geschockt und
erzielte prompt den Ausgleich. Sergio Pinto setzte sich auf der rechten
Seite gegen Dabac durch und brachte den Ball nach innen, wo Cristian Fiel
am höchsten stieg und zum 1:1 einköpfte. Die Alemannia legte nach;
Borut Mavric parierte einen Kopfball von Stefan Blank nach Freistoß von
Kai Michalke. Auf der Gegenseite war die Aachener Hintermannschaft immer noch
nicht ganz wach; Olivier Caillas wurde nicht am Torschuss gehindert und traf
aus 17 Metern die Latte des Aachener Tores. Stephan Straub geriet daraufhin
mit Moses Sichone aneinander. Dann prüfte Heiko Westermann den Aachener
Keeper mit einem Flachschuss aus 20 Metern. Die Gastgeber waren in dieser
Phase die bessere Mannschaft. Sascha Rösler beförderte den Ball
aus zwei Metern nach Flanke von Dabac über die Latte, dann köpfte
Marcus Feinbier den Ball nach Caillas-Flanke auf statt ins Tor. Kurz vor der
Pause hätte sich alles zum Guten wenden können, aber wieder einmal
war der Pfosten im Weg, als Simon Rolfes aus 25 Metern einem sehenswerten
Schuss vom Stapel ließ.
Die Alemannia kam offensiver aus der Kabine, man wollte mehr als das 1:1.
Simon Rolfes verfehlte aus der Drehung das Fürther Tor nur knapp. Wenig
später bediente Cristian Fiel halblinks Kai Michalke, der aus vollem
Lauf über das Tor schoss. Ein Ballverlust von Stefan Blank an der
Mittellinie ermöglichte Roberto Hilpert die erste Chance für die
Gastgeber im zweiten Durchgang. Zu diesem Zeitpunkt überraschend fiel
Mitte der zweiten Hälfte das 2:1. Frédéric Page brachte
einen Freistoß in den Strafraum, Marcus Feinbier schlich sich im
Rücken von Reiner Plaßhenrich davon und kam aus sechs Metern zum
Kopfball. Ich hatte mich in dieser Szene schon beruhigt abgewandt, da
Feinbier genau in die Arme von Stephan Straub gezielt hatte, wurde aber vom
Aufschrei aus der Fürther Kurve aufgeschreckt. Straub hatte es leider
irgendwie fertiggebracht, sich den Ball durch die eigenen Beine ins Tor zu boxen.
Dieses Mal erholte sich die Alemannia nicht so schnell, Fürth war dem
dritten Treffer in der Folgezeit näher als die Alemannia dem Ausgleich.
Eine Viertelstunde vor dem Ende hatte Sergio Pinto nach Vorarbeit der
eingewechselten Daniel Gomez und Jens Scharping dann doch noch den Ausgleich
auf dem Fuß, schlenzte den Ball aber freistehend aus 15 Metern rechts
am Tor vorbei. Zehn Minuten vor Schluss fiel schließlich doch noch das 2:2.
Erik Meijer
verlängerte einen langen Ball von Alexander Klitzpera mit dem Kopf, und
Sergio Pinto setzte sich energisch gegen Christian Weber durch und legte
quer auf Jens Scharping, der nur noch den Fuß hinhalten musste. Mit
diesem Ergebnis war die Alemannia wieder auf einem Aufstiegsplatz, aber
leider blieb es nicht dabei. Roberto Hilbert brachte von rechts eine Flanke
in den Strafraum, und nach Stephan Straub war es nun an Alexander Klitzpera,
der das ganze Spiel über unsicher wirkte, einen ganz dicken Bock zu
schießen. Er sprang unter der Flanke durch, und Sascha Rösler
nutzte die Gelegenheit gekonnt zum 3:2-Siegtreffer. Alle Bemühungen,
zum dritten Mal den Ausgleich zu erzielen, scheiterten, z.T. bedingt durch
kuriose Schiedsrichterentscheidungen (eine davon bescherte Moses Sichone die
fünfte gelbe Karte).
Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen, aber am Ende standen wir
von kiloweise geschenkten Schoko-Nikoläusen abgesehen mit leeren
Händen da. Während Fürth wie schon gegen Essen kurz vor Schluss
noch zum Sieg kam, hat die Alemannia nun alle drei Spiele gegen die ersten
drei in der Tabelle knapp und unglücklich verloren. Dieses Mal wurde
eine gute Leistung durch wie Eugen Hach sagen würde individuelle Fehler
von sonst zuverlässigen Leistungsträgern zunichte gemacht. Alles
in allem eine bittere Niederlage in einem sehr guten Spiel, an die man im
Falle eines Nichtaufstiegs wie an das 2:3 in Mainz im Vorjahr noch lange
denken wird. Zu allem Überfluss gewann Frankfurt am selben Abend 3:0 in
Burghausen und könnte mit einem Sieg am nächsten Spieltag den
Abstand zur Alemannia auf drei Punkte verkürzen.