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Wiese - Fritz, Pasanen, Naldo, Owomoyela -
Baumann (46. Jensen), Vranjes (46. Rosenberg), Diego,
Frings - Klose, Hunt (93. Almeida)
(Vander - Bischoff, Niemeyer / Schaaf) |
Nicht - Stehle (90. Quotschalla), Herzig, Klitzpera,
Leiwakabessy - Lehmann, Heidrich (62. Dum), Pinto, Fiel -
Schlaudraff, Ebbers (81. Casper)
(Hesse - Sichone / Frontzeck) |
Nach drei Niederlagen in Folge musste die Alemannia in der entscheidenden
Phase des Abstiegskampfes auch noch nach Bremen, wo selbst in Bestbesetzung
kaum etwas Zählbares zu erwarten gewesen wäre. Bei der Alemannia
fehlten dann neben den zahlreichen Verletzten auch noch die gesperrten
Laurentiu Reghecampf und Sascha Rösler, so dass Matthias Heidrich
erstmals von Beginn an spielte und die Alemannia mit nur 14 Feldspielern
anreiste. Immerhin hatte Bremen in der Rückrunde
auch erst 19 Tore geschossen und beim Hinspiel nur
durch ein irreguläres Tor noch einen Punkt geholt. Rund 2000 Aachener
begleiteten ihre Mannschaft trotz des unsäglichen Freitagstermins, der
auf dieser Strecke unweigerlich mit Stress und Stau verbunden ist. Wenigstens
dürfen wir (noch) freitags um 20:30 Uhr und nicht um nachmittags um
18 Uhr spielen. Interessant übrigens die Erkenntnis, dass sich einige
Klischees im Leben bestätigen und es rund ums Weserstadion
tatsächlich penetrant nach Fisch riecht.
Angesichts der vermeintlichen Chancenlosigkeit begann der Abend sensationell.
Matthias Heidrich schickte Marius Ebbers entlang der rechten Außnlinie,
der brachte den Ball nach innen, Sergio Pinto scheiterte zunächst an
Tim Wiese, brachte den Ball aber im Liegen durch die Beine von Torsten Frings
an Wiese vorbei ins Netz. Die restlichen 88 Minuten dominierten die Gastgeber
deutlich, schon zwei Minuten nach dem 0:1 umkurvte Miroslav Klose vor der
Aachener Fankurve Kristian Nicht, schoss aber nur das Außennetz an.
Bremen wirkte anfangs noch ein wenig verunsichert, und die Alemannia
konterte erstklassig. Marius
Ebbers traf halblinks freigespielt ebenfalls nur das Außennetz. Nach
rund einer Viertelstunde fing sich der Tabellenzweite und legte noch eine
Schippe drauf. Angriff auf Angriff rollte auf uns zu, und unsere Mannschaft
wehrte sich
tapfer. 45 Minuten lang bekam immer noch irgendjemand von uns im letzten
Moment den Fuß dazwischen oder schlug den Ball aus dem Strafraum. Im
Zweifelsfall schossen die Bremer dann auch mal vorbei. Nach einer von vielen
Ecken und einer von mehreren zu kurzen Kopfballabwehrversuchen kam Miroslav
Klose auf 15 Metern zum Schuss, aber der Ball ging Zentimeter am linken
Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause schoss Diego erst aus 16 Metern nach
Querpass von Aaron Hunt, dann aus halblinker Position gleich zweimal rechts
vorbei. Von den Meisterschalen und der Blitztabelle auf der Anzeigetafel war
bis zur Pause nichts zu sehen.
Das Glück schien zunächst auch im zweiten Durchgang mit uns zu sein,
als die erste Bremer Großchance irgendwo in den Wolken landete. Leider
hatte Thomas Schaaf mit zwei Wechseln zur Pause zwei Volltreffer gelandet.
Über Owomoyela, Rosenberg und Klose wurde der eingewechselte Daniel
Jensen freigespielt, der Kristian Nicht zum überfälligen 1:1
überwand. Fünf Minuten später verrannte sich die Alemannia in
der Vorwärtsbewegung, Jensen schlug einen langen Ball auf den ebenfalls
eingewechselten Markus Rosenberg. Der legte den Ball mit dem Kopf am in
dieser Szene indisponierten Alexander Klitzpera vorbei und traf zum 2:1. Bei
unserer Mannschaft ging nach vorne wenig, aber immerhin blieben wir dank
mangelhafter Bremer Chancenauswertung im Spiel. Patrick Owomoyela traf aus
25 Metern nur die Latte, und Miroslav Klose eine Viertelstunde vor dem Ende
den linken Pfosten. Zehn Minuten vor Schluss lagen wir nach wie vor nur mit
einem Tor hinten, genau die Zeit, um das Unmögliche vielleicht doch noch
irgendwie wahr zu machen. In diesem Moment brachte Michael Frontzeck
Defensivspieler Mirko Casper für Stürmer Marius Ebbers. Auf der Bank
saß als
letzte Offensivoption noch U19-Stürmer Marco Quotschalla, der erst zur
90. Minute kam. Trotz allem kam die Alemannia dem Ausgleich kurz vor Schluss
noch sehr nahe. Es gab einige Ecken und Freistöße, von denen die
meisten in Abwesenheit von Reghecampf von Sergio Pinto auf den am kurzen
Pfosten wartenden Torsten Frings geschlagen wurden. In einer Szene wäre
der Ball fast doch noch drin gewesen, aber Jan Schlaudraffs Schuss blieb
letztendlich an irgendeinem
verfickten Bremer Abwehrbein hängen. Der letzte Freistoß wurde
dann auch noch abgewehrt, und Diego traf aus 60 Metern zum 3:1 ins von
Kristian Nicht verlassene Tor.
Die offensiv beeindruckend aufspielenden Bremer gewannen natürlich
hochverdient, aber trotz allem wäre hier etwas dringewesen. Genau
wie bei den anderen Auswärtsspielen bei den Top-Mannschaften der
Liga hatte die Alemannia gut mitgehalten, aber am Ende einen Dreck mit nach
Hause genommen. Wie bitter das ist, zeigte sich leider bei den Ergebnissen am
Samstag.