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Nicht - Pinto, Klitzpera, Sichone, Leiwakabessy - Plaßhenrich,
Reghecampf (72. Ebbers), Fiel, Lehmann - Rösler, Schlaudraff
(Straub - Stehle, Casper, Noll, Heidrich, Ibisevic / Frontzeck) |
Wiese - Fritz, Mertesacker, Naldo, Womé - Frings,
Vranjes (46. Jensen), Borowski (70. Almeida), Diego -
Klose, Hunt
(Reinke - Schulz, Andreasen, Klasnic / Schaaf) |
Fünf sieglose Spiele hatte die Alemannia hinter sich, und noch kamen
auch noch die allgemein als spielstärkste Mannschaft angesehenen Bremer
zum Tivoli, die in Bochum und Mainz jeweils sechs Tore geschossen hatten.
Immerhin bestand die Hoffnung, dass Bremens Nationalspieler nicht ganz
frisch ins Spiel gehen würden, zudem hatte Bremen in den letzten drei
Spielen nicht überzeugen können. Ein Wiedersehen gab es mit Torsten
Frings, der erstmal seit diesem grandiosen Spiel vor
zehn Jahren wieder am Tivoli auflief. Ein Wiedersehen gab es leider auch mit
Dr. Markus Merk, der erstmals seit diesem grandiosen
Spiel vor 9 Jahren wieder auf dem Tivoli pfeifen durfte.
Bei der Alemannia ersetzte Alexander
Klitzpera den gesperrten Nico Herzig, für den zuletzt schwachen Marius
Ebbers rückte Laurentiu Reghecampf ins Team.
Das Spiel lief völlig anders als die letzten Heimspiele. Die Alemannia
gab Vollgas, kämpfte den Gegner nieder, und sogar die Stimmung war gut.
Bereits nach zwei Minuten hätte es 1:0 stehen können. Nach Flanke
von Laurentiu Reghecampf kam Cristian Fiel aus 15 Metern zum Schuss und
setzte den Ball knapp am rechten Pfosten vorbei. Dann schoss Reghecampf
selbst aus der Distanz links vorbei. Die Alemannia spielte groß auf.
Nach Doppelpass mit Cristian Fiel brachte Jan Schlaudraff den Ball von
links in die Mitte, wo Sascha Rösler aus 6 Metern freistehend weit
über das Bremer Tor schoss. Etwas später ließ Laurentiu
Reghecampf Pierre Womé stehen und setzte den Ball mit links an die
Querlatte. Eine halbe Stunde dauerte es bis zur ersten richtig guten Chance
für die Gäste. Diego, der ansonsten mehr auf der Erde lag als
Fußball spielte, zielte im Nachsetzen nach einer Ecke aus 19 Metern
denkbar knapp am linken Pfosten vorbei. Zwei Minuten später ging die
Alemannia verdient in Führung. Die Gäste bekamen einen Ball nicht
aus der Gefahrenzone, Laurentiu Reghecampf kam zum Flanken, und Sascha
Rösler stahl sich zwischen Per Mertesacker und Naldo hindurch und
köpfte zum 1:0 ins rechte Eck. Bremen wachte nun auf. Nach Vorlage von
Tim Borowski verzog Naldo aus halblinker Position klar. Besser machte es
wenig später Jurica Vranjes aus 18 Metern, aber Kristian Nicht war auf
dem Posten. Nun übernahm Markus Merk die Hauptrolle, die schon Babak
Rafati eine Woche vorher so glänzend mit Leben gefüllt hatte. Jan
Schlaudraff wurde nach Doppelpass mit Reghecampf in Strafraum von Naldo und
Tim Wiese in die Zange genommen, aber es gab keinen Elfmeter. Den gab es
immerhin auf der anderen Seite auch nicht, als Moses Sichone Tim Borowski
ungestüm über den Haufen lief. Insgesamt war es wohl die beste
Halbzeit, die die Alemannia in der Bundesliga bisher geboten hat.
Fünf Tore hatte die Alemannia in den ersten zehn Minuten nach der Pause
in den bisherigen Spielen bereits kassiert, und leider setzte sich diese
Serie auch gegen Bremen fort. Nach Freistoß von Aaron Hunt von der
rechten Seite stieg Miroslav Klose am höchsten und legte den Ball in
die Mitte auf Per Mertesacker, der das Kopfballduell gegen Alexander
Klitzpera gewann und zum 1:1 traf. Bremen war nun deutlich stärker als
im ersten Durchgang. Die Alemannia hielt so gut es ging dagegen. Nach
Steilpass von Laurentiu Reghecampf hob Jan Schlaudraff den Ball noch weit
über das Tor. Auf der anderen Seite traf Tim Borowski nach Steilpass
von Miroslav Klose zwar nicht den Ball, aber Kristian Nicht, der lange
liegenblieb, aber am Ende doch weiterspielen konnte. Einer der seltener
werdenden Entlastungsangriffe brachte nach 68 Minuten das 2:1. Jan
Schlaudraff zog von der linken Seite an zwei Bremern vorbei parallel zum
Sechzehner in die Mitte, am dritten Bremer vorbei auf die rechte Seite, und
schon ging ein Raunen durchs Publikum - "schieß doch endlich"
entfuhr es manchen, als Schlaudraff mit einem perfekten Heber Marke Tor des
Monats Tim Wiese zum vielumjubelten 2:1 überwand. Fast im Gegenzug
wäre die Führung fast schon wieder weg gewesen. Nach Abschlag von
Wiese und Kopfballverlängerung Klose zog der eingewechselte Hugo
Almeida mit dem linken Außenrist ab, aber Kristian Nicht reagierte
stark und lenkte den Ball über die Latte. Elf Minuten vor dem Ende
war es wieder eine Standardsituation, die den Ausgleich brachte. Torsten
Frings brachte eine Ecke von der rechten Seite in den Strafraum, Miroslav
Klose sprang mit dem Knie voran in Moses Sichone und nutzte den auf
Merk-würdige Art gewonnenen Vorteil zum 2:2. Am Ende musste die
Alemannia froh sein, nicht verloren zu haben. Nach Freistoß von Torsten
Frings kam Naldo in der Schlussminute völlig frei zum Schuss, aber
Kristian Nicht rettete mit einem sensationellen Reflex das Unentschieden.
Auch die anschließenden Ecke brachte noch einmal Turbulenzen im
Aachener Fünfmeterraum.
Es blieb beim am Ende leistungsgerechten 2:2. Die starke und
kämpferisch überragende Leistung der Alemannia wurde leider nicht
mit drei Punkten belohnt. Damit ist die Alemannia seit sechs Spielen insgesamt
und seit vier Spielen auf dem Tivoli sieglos. Sollte man an die gegen Bremen
gezeigte Leistung anknüpfen können, sollte aber bald wieder ein
Sieg drin sein.