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Starke - Andersen, Schlicke, Soares, Veigneau - Tiffert,
Tiago, Sahan, Yankov (71. Caiuby), Ben-Hatira (81. Ede) -
Adler
(Herzog - Theißen, Abelski / Sasic) |
Stuckmann - Demai, Herzig, Olajengbesi, Achenbach - Fiel,
Adlung (82. Polenz), Kratz (65. Junglas), Burkhardt,
Milchraum (76. Uludag) - Gueye
(Hohs - Szukala, Casper, Nemeth / Krüger) |
Nach verkorkster Hinrunde mussten wir nur noch das Spiel im hässlich
entstellten Wedaustadion hinter uns bringen, bei Freitagnachmittagstermin und
-3 Grad kein sonderlich erfreulicher Gedanke. Wir hatten das 1963 von Franz
Kremer in die Bundesliga geschobene Meiderich aus unerfindlichen Gründen
seit 1986 nicht mehr auf "eigenem" Platz
(d.h. auf dem Platz, von dem 1963 der Duisburger SpV verdrängt wurde)
geschlagen. Es kam alles ganz anders: Die akkustische Folter von
"Zebrascheiße weiß und blau" mussten wir nur einmal vor
dem Anpfiff ertragen, und die Mannschaft bot ihr neben dem
1:1 gegen Cottbus bestes Saisonspiel.
Aimen Demai, Thorsten Burkhardt und Daniel Adlung ersetzten in der
Startformation Mirko Casper, Manuel Junglas und Jérome Polenz, und
für den gesperrten Benny Auer lief Babacar Gueye als einzige Spitze auf.
Bei den Gastgebern fehlte u.a. Ex-Alemanne Ivica Grlic. Die Alemannia gab von
Beginn an den Ton an und trat so aggressiv auf, wie man es sich in manchem
Heimspiel gewünscht hätte. Babacar Gueye aus spitzem Winkel sowie
Patrick Milchraum scheiterten jeweils an Torwart Starke. Mitte der ersten
Halbzeit brachte Kevin Kratz einen Eckball von der linken Seite in die Mitte,
und Babacar Gueyes Kopfball passte genau zwischen Pfosten und Ben-Hatira, der
sich reichlich dämlich anstellte. Meiderich kam im ersten Durchgang nur
einmal gefährlich vor das Aachener Tor, Thorsten Stuckmann konnte Adlers
Schuss mit einer Hand abwehren.
Die Alemannia konnte ihre Dominanz nicht über die Pause retten, die
Gastgeber zeigten sich deutlich entschlossener als vor dem Wechsel. Ernsthaft
in Gefahr konnte sie die sichere Aachener Defensive aber nicht bringen, bis
nach einer guten Stunde Achenbach Adler nach einem Eckball zu Fall brachte.
Wenn der Elfmeter drin gewesen wäre, hätte die Alemannia das Spiel
auch gut und gerne noch verlieren können, aber Thorsten Stuckmanns Parade
gegen Tiffert rettete den Nachmittag. Unsere Mannschaft hatte nun wieder
sichtbar Oberwasser und erarbeitete sich zwölf Minuten vor Schluss die
Entscheidung. Eine genaue Hereingabe des gerade eingewechselten Alper Uludag
verwertete Babacar Gueye gekonnt zum 2:0.
Insgesamt sah das von unserer Seite endlich wieder nach Fußball aus,
und im 17. Spiel hatten wir zum ersten Mal richtig Spaß. Wieso es erst
einen neuen Trainer, einen neuen Sportdirektor und auslaufende Verträge
braucht, bevor sich einige zusammenreißen, ist eine andere Frage. Es
wäre in dieser schwachen Liga einiges drin gewesen. Wenn man schon selbst
nichts reißt, kann man sich immerhin freuen, den Meidericher SV noch
ein Stück weiter weg von der Liga geschossen zu haben, in der er wirklich
gar nichts verloren hat.