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Stuckmann - Casper, Szukala, Olajengbesi, Achenbach - Fiel,
Müller, Burkhardt, Adlung (46. Milchraum) -
Nemeth (56. Gueye), Auer (56. Oussalé)
(Unger - Korte, Kratz, Özgen / Seeberger) |
Hain - Rothenbach, Morena, Thorandt, Drobo-Ampem - Boll,
Lehmann, Bruns (71. Schultz), Takyi, Naki (84. Daube) -
Ebbers (68. Hennings)
(Pliquett - Gunesch, Lechner, Eger / Stanislawski) |
Zum zweiten Spiel im neuen Stadion und zum ersten Meisterschaftsspiel seit
69 Jahren, das nicht auf dem Tivoli stattfand, traf
die Alemannia auf den FC St.Pauli. Der hinterließ aufgrund des
verblödeten Montagstermins einige Lücken auf dem Gästesitzplatz,
während auf der Südtribüne einige Leute schon eine Stunde vor
Öffnung der Tore nach urdeutscher Art die Wellenbrecher mit Schals
reserviert hatten.
Die Euphorie war auf den Stehplätzen deutlich spürbar, auch wenn
man sich ähnlich den UEFA-Cup-Spielen in Cöln (noch?) nicht
ernsthaft zu Hause fühlte. Zwanzig Minuten lang war es auch richtig laut;
unsere Mannschaft fand nach 10 Minuten langsam ins Spiel und hatte zwei
Chancen durch einen Kopfball von Nemeth und den halbrechts durchgebrochenen
Burkhardt. Die kalte Dusche folgte, als unsere indisponierte Abwehr
Ex-Alemanne Bruns frei zum Schüsschen kommen ließ, Stuckmann nur
abklatschen konnte, und Ex-Alemanne Ebbers zum 0:1 abstaubte. Wie eine
E-Jugend brach die Alemannia nun komplett ein, ließ die Gegner nach
Belieben durch die Abwehr spazieren und kassierte bis zur Pause drei weitere
Gegentore. Milchraum kam auf der linken Seite für den schwachen Adlung,
später Gueye und Oussalé für die kaum besseren Auer und
Nemeth. Der völlig neben sich stehende Olajengbesi ermöglichte
noch den fünften Treffer, der von den Vollpfosten auf Aachener Seite, die
noch nicht auf dem Heimweg waren, lautstark bejubelt wurde.
Das Endergebnis von 0:5 markiert die höchste
Meisterschafts-Heimniederlage der Alemannia seit
1947. In 81 Jahren auf dem alten Tivoli hat die
Alemannia nur einmal höher verloren, als man
kriegsbedingt nur eine Notelf stellen konnte. Um das ganze Mal in eine etwas
freundlichere Richtung zu verdrehen: 1928 ging die
Alemannia auch beim ersten Meiserschaftsheimspiel auf dem alten Tivoli
übelst unter und gewann die nächsten vier Heimspiele. Letzteres
scheint im Moment schwer vorstellbar, vielmehr sind erstmal leere
Sitzplatzränge zu befürchten. Als wenn das alles nicht beschissen
genug wäre, stürzte sich noch ein St-Pauli-Fan von der Tribüne
fast in den Tod. Ein fürchterlicher Tag.