So, 30.09.28:
ALEMANNIA - VfJuV Düren 3:7 (3:2)
Bayer - G. Quadflieg, H. Quadflieg - Frohn, Münzenberg, Alt - Behr, Wicke, Döhmen, Salomon, Palmen

Zuschauer: "wenige"

0:1 Rechtsinnen (5.)
1:1 Palmen (10.)
2:1 Behr (18.)
3:1 Döhmen (40.)
3:2 (41.)
3:3 (53.)
3:4 (61.)
3:5 (85.)
3:6
3:7

"Das erste Verbandsspiel der Spielzeit 1928-29, in die wir mit größeren Hoffnungen als je eintraten, brachte uns eine Enttäuschung, wie sie schlimmer kaum gedacht werden kann. Nicht, was den Spielverlauf angeht; denn fast während des ganzen Treffens waren wir tonangebend; wohl aber im zahlenmäßigen Ergebnis, das auf beinahe unglaubliche Weise zustandekam. [...] Bei der Pause war der Zeigerstand also 3:2 für Alemannia; es war fast selbstverständlich, daß er sich für die Einheimischen nur verbessern konnte, zumal sie jetzt die bessere Seite innehatten. Flotte Angriffe ließen denn auch das Beste erhoffen; die Verteidigung brauchte kaum einzugreifen; Düren schien gänzlich ungefährlich. Da geschah etwas beinahe Unglaubliches: ein Dürener Stürmer schoß in der Verzweiflung aus etwa 30 Meter Entfernung aufs Tor; man war versucht, dem Torwächter 'Achtung!' zuzurufen; aber man hielt es für unnötig; denn bei solcher Entfernung - -! Bervor man zu Ende denken konnte, hatte der Ball schom die Lücke zwischen dem erhobenen Arm des Hüters und der Querlatte gefunden. Verblüffung auf beiden Seiten! - Von nun an legte unser Gegner es mit Recht nur noch darauf an, das unentschiedene Ergebnis zu halten, während die Unsern, ohne auch nur einen Augenblick an eine Niederlage zu denken, durch eifrige Angriffe die Entscheidung zu ihren Gunsten zu erzwingen versuchten. Schließlich ging sogar H. Quadflieg nach vorne, ohne daß es gelang, die aus neun Mann bestehende Besatzung des Torraumes zu durchbrechen. Andererseits schossen die zwei restlichen Dürener Stürmer, sobald sie einen Ball erwischen konnten, ohne Besinnung aufs Tor, und Bayer, der augenscheinlich von allen guten Geistern verlasen war, ließ durch, was nur durchzulassen war."
(Josef Emunds)

"Das Spiel, das morgens an der Krefelder Straße stattfand, und zu dem infolge des regnerischen Wetters nur wenige Zuschauer gekommen waren, begann zuerst recht verheißungsvoll für die Platzleute. Man spielte recht schön und friedlich einen guten Kombinationsfußball, schoß den Dürenern drei nette Bälle in den Kasten und überließ dann dem Ball den Gegner. Dieser ließ sich durch die drei Mißerfolge nicht aus der Ruhe bringen, trat bis zum Seitenwechsel ebenfalls zwei Tore und glich dann nach der Pause aus. Nun spielten die Dürener auf Halten. Die Alemannen kramten in ihrer Mannschaft etwas herum, schlugen eine falsche Taktik ein und - das Unglück war geschehen. 10 Alemannenspieler lagen oft minutenlang vor Dürens Tor, schossen und schossen, aber Jugends flinke Stürmer brachen dann plötzlich durch, legten sich den Ball schön zurecht und schossen dem überraschten Aachener Hüter noch viermal in die Bude. Mit 7:3 gaben sich dann die überglücklichen Leute aus Düren zufrieden und schoben still lächelnd über die dummen Aachener von dannen. Schuld an der Niederlage ist in erster Linie eine verfehlte Mannschaftsaufstellung Alemannias. Im Tore stand ein völlig unerfahrener junger Hüter, der sehr schnell die Nerven verlor. In der Läuferreihe spielte ein Hockeyspieler, der als Jugendlicher einige Male hinter dem Fußball hergelaufen ist. An zweiter Stelle muß man die Verteidigung und den Mittelläufer verantwortlich machen, die viel zu weit nach vorne rückten und dem Hüter die Verantwortung allein überließen."

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