Sa, 12.01.13:
FC Viktoria Köln - ALEMANNIA 2:5 (0:0, 1:1, 1:1) n.E.
Poremba - Voigt, Eichmeier, Kukielka, Tschumakow - Wunderlich, Gardawski (76. Pusic), Federico, Hamanaka (115. Teixeira) - Bouhaddouz, Aydogmus (61. Glowacz)
(Gillen - Sinkala / Jerat)
Flekken - Wilschrey, Schwertfeger, Herröder, Baumgärtel - Brauer, Drevina (101. Murakami) - Marquet, Leipertz, Kefkir - Heller (68. Thiele)
(Krumpen - Olajengbesi, Schumacher, Müller, Pozder / van Eck)

Zuschauer: 2838 (ca. 2000 aus Aachen)
Gelb: Gardawski

0:1 Marquet (56.; Baumgärtel)
1:1 Bouhaddouz (57.)
---
1:2 Brauer
2:2 Wunderlich
2:3 Schwertfeger
Flekken hält gegen Glowacz
2:4 Kefkir
Flekken hält gegen Federico
2:5 Baumgärtel






In der zweiten Runde des FVM-Pokals erwischte die Alemannia mit dem Spiel bei Viktoria Cöln das denkbar schwerste Los. Die rechtsrheinische Viktoria als leuchtendstes Beispiel des berüchtigten Cölner Vereinsinzests hatte zuletzt 2010 durch eine Fusion mit dem linksrheinischen FC Junkersdorf sowie Überlaufen des Hauptsponsors von Germania Windeck den Sprung von der Insolvenz zum Regionalligakrösus geschafft.
Trotz allem trägt auch der heutige FC Viktoria noch die 04 des ältesten Vorgängervereins Germania Kalk im Wappen, der schon fünf Jahre später mit dem Mülheimer FC zum VfR Mülheim-Kalk fusionierte, welcher als "VfR Köln rechtsrheinisch" in den 20er-, 30er- und 40er-Jahren regelmäßiger Ligarivale der Alemannia war - ebenso wie der Mülheimer SV 06, der wiederum aus einer Fusion von Mülheimer Ballspiel-Club und FC Union Mülheim enstanden war. Beide schlossen sich 1949 zum SC Rapid Köln zusammen, der wiederum 1957 mit dem erfolgreicheren Preußen Dellbrück zum SC Viktoria Köln fusionierte. Die Viktoria begegnete 1994 ihrem sportlichen und finanziellen Niedergang mit einer weiteren Fusion, durch den Zusammenschluss mit dem SC Brück entstand der SCB Preußen, der sich 2002 in SCB Viktoria umbenannte.
Von sechs Pokalspielen gegen die zahlreichen Vorgängervereine des SC Viktoria konnte die Alemannia fünf gewinnen, zuerst 1957 im Westdeutschen Pokal gegen Preußen Dellbrück und zuletzt 1999 im Halbfinale des FVM-Pokal gegen den SCB Preußen Köln. Zudem konnten sich die Amateure der Alemannia 2004 im Viertelfinale gegen die Viktoria durchsetzen.
Die Umstände dieses Pokalspiels waren bizarr: Das für den 5.12. angesetzte Spiel wurde wegen Sicherheitsbedenken, insbesondere Dunkelheit abgesagt, offenbar hoffte man bei der Viktoria, die Alemannia würde zum Nachholtermin gar nicht mehr oder nur noch mit einer Rumpfelf antreten. Man schlug sogar vor, die Alemannia könnte am 15.12. bei der Viktoria und einen Tag später in der dritten Liga mit einer verstärkten U23 in Dortmund antreten, das hätte man doch ohnehin demnächst vor. Zudem gab noch Albert Streit seinen Wechsel zur Viktoria bekannt, durfte laut Vereinbarung aber im Pokalspiel nicht eingesetzt werden.
Die gerechte Strafe gab es beim Nachholspiel. Die 2000 mitgereisten Aachener sahen allerdings über weite Strecken kein gutes Spiel. Zehn Minuten nach der Pause traf Marquet nach Anspiel von Baumgärtel zur Führung, aber nur eine Minute später glich Bouhaddouz stark abseitsverdächtig aus. Wunderlich verpasste eine Viertelstunde vor dem Ende die Führung der Gastgeber. In der Verlängerung wehrte Kukielka einen Schuss von Thiele mit der Hand ab, aber der Elfmeterpfiff blieb aus.
Im Elfmeterschießen, dem einige Leute in den Gästeblöcken leider keine Beachtung schenkten, hielt Flekken zweimal gegen Glowacz und Federico und sicherte seiner Mannschaft so den Einzug ins Viertelfinale.


Zurück