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Poremba - Voigt, Eichmeier, Kukielka, Tschumakow -
Wunderlich, Gardawski (76. Pusic), Federico,
Hamanaka (115. Teixeira) - Bouhaddouz,
Aydogmus (61. Glowacz)
(Gillen - Sinkala / Jerat) |
Flekken - Wilschrey, Schwertfeger, Herröder, Baumgärtel -
Brauer, Drevina (101. Murakami) - Marquet, Leipertz, Kefkir -
Heller (68. Thiele)
(Krumpen - Olajengbesi, Schumacher, Müller, Pozder / van Eck) |
In der zweiten Runde des FVM-Pokals erwischte die Alemannia mit dem Spiel bei
Viktoria Cöln das denkbar schwerste Los. Die rechtsrheinische Viktoria
als leuchtendstes Beispiel des berüchtigten Cölner Vereinsinzests
hatte zuletzt 2010 durch eine Fusion mit dem linksrheinischen FC Junkersdorf
sowie Überlaufen des Hauptsponsors von Germania Windeck den Sprung von
der Insolvenz zum Regionalligakrösus geschafft.
Trotz allem trägt auch der heutige FC Viktoria noch die 04 des
ältesten Vorgängervereins Germania Kalk im Wappen, der schon
fünf Jahre später mit dem Mülheimer FC zum VfR Mülheim-Kalk
fusionierte, welcher als "VfR Köln rechtsrheinisch" in den
20er-, 30er- und 40er-Jahren regelmäßiger Ligarivale der Alemannia
war - ebenso wie der Mülheimer SV 06, der wiederum aus einer Fusion von
Mülheimer Ballspiel-Club und FC Union Mülheim enstanden war. Beide
schlossen sich 1949 zum SC Rapid Köln zusammen, der wiederum 1957 mit
dem erfolgreicheren Preußen Dellbrück zum SC Viktoria Köln
fusionierte. Die Viktoria begegnete 1994 ihrem sportlichen und finanziellen
Niedergang mit einer weiteren Fusion, durch den Zusammenschluss mit dem SC
Brück entstand der SCB Preußen, der sich 2002 in SCB Viktoria
umbenannte.
Von sechs Pokalspielen gegen die zahlreichen Vorgängervereine des SC
Viktoria konnte die Alemannia fünf gewinnen, zuerst 1957
im Westdeutschen Pokal gegen Preußen Dellbrück und zuletzt
1999 im Halbfinale des FVM-Pokal gegen den SCB
Preußen Köln. Zudem konnten sich die Amateure der Alemannia
2004 im Viertelfinale gegen die Viktoria
durchsetzen.
Die Umstände dieses Pokalspiels waren bizarr: Das für den 5.12.
angesetzte Spiel wurde wegen Sicherheitsbedenken, insbesondere Dunkelheit
abgesagt, offenbar hoffte man bei der Viktoria, die Alemannia würde zum
Nachholtermin gar nicht mehr oder nur noch mit einer Rumpfelf antreten. Man
schlug sogar vor, die Alemannia könnte am 15.12. bei der Viktoria und
einen Tag später in der dritten Liga mit einer verstärkten U23 in
Dortmund antreten, das hätte man doch ohnehin demnächst vor. Zudem
gab noch Albert Streit seinen Wechsel zur Viktoria bekannt, durfte laut
Vereinbarung aber im Pokalspiel nicht eingesetzt werden.
Die gerechte Strafe gab es beim Nachholspiel. Die 2000 mitgereisten Aachener
sahen allerdings über weite Strecken kein gutes Spiel. Zehn Minuten nach
der Pause traf Marquet nach Anspiel von Baumgärtel zur Führung, aber
nur eine Minute später glich Bouhaddouz stark abseitsverdächtig aus.
Wunderlich verpasste eine Viertelstunde vor dem Ende die Führung der
Gastgeber. In der Verlängerung wehrte Kukielka einen Schuss von Thiele
mit der Hand ab, aber der Elfmeterpfiff blieb aus.
Im Elfmeterschießen, dem einige Leute in den Gästeblöcken
leider keine Beachtung schenkten, hielt Flekken zweimal gegen Glowacz und
Federico und sicherte seiner Mannschaft so den Einzug ins Viertelfinale.