![]() |
|
![]() |
Straub - Pinto (46. Plaßhenrich), Klitzpera,
Sichone (32. Herzig), Leiwakabessy - Lehmann, Reghecampf,
Rösler, Fiel (46. Schlaudraff) - Ebbers, Ibisevic
(Nicht - Stehle, Casper, Quotschalla / Frontzeck) |
Enke - Cherundolo, Vinicius, Fahrenhorst, Tarnat - Balitsch,
Lala, Rosenthal, Jankov (79. Bruggink),
Huszti (73. Stajner) - Hashemian (89. Thorvaldsson)
(Golz - Schröter, Zuraw, Halfar / Hecking) |
Zweimal gegen starke Gegner nah drangewesen, aber leer ausgegangen. Gegen
Hannover mussten die Punkte nun her, aber angesichts unserer Heimbilanz und
des 5:0 von Hannover gegen Hertha passte das Gefühl vor dem Spiel so
gar nicht zum blauen Himmel. Beim Hinspiel hatte es
noch anders ausgesehen, bevor Dieter Hecking "aus schwerwiegenden
persönlichen Gründen" zu 96 wechselte.
Michael Frontzeck vertraute derselben Elf, die am
Mittwoch aufgelaufen war, Jan Schlaudraff und
Reiner Plaßhenrich saßen immerhin wieder auf der Bank. Die
Scheiße nahm schnell ihren Lauf, die Gäste nutzten gleich ihre
erste Chance. Vahid Hashemian legte einen von Michael Tarnat schnell
ausgeführten Einwurf per Kopf zurück auf Chavdar Yankov. Der trat
in den Boden, aber der Ball sprang über Stephan Straub zum 0:1 ins Netz.
Unglücklich, aber wenig überraschend, die komplette Hintermannschaft
sah bei dem Tor wieder einmal alt aus. Auf der Gegenseite setzte Vedad
Ibisevic einen Kopfball nach Reghecampf-Flanke rechts am Tor vorbei.
Ähnlich wie bei den letzten Heimspielen wurde es dem Gegner leicht
gemacht. Nach Flanke von Steven Cherundolo pennte Moses Sichone, und Vahid
Hashemian scheiterte aus kurzer Distanz an Stephan Straub. Beim 0:2 sah
zunächst Alexander Klitzpera schlecht aus, als er seine Position
verließ und das Kopfballduell gegen Vahid Hashemian verlor, dann zog
Moses Sichone beim Laufduell gegen Jan Rosenthal den kürzeren, und
schließlich stand Stephan Straub zu weit vor seinem Tor, so dass
Rosenthal per Heber abschließen konnte. Eine Falleinlage von Sascha
Rösler gegen Vinicius nach einem Einwurf von Cristian Fiel brachte
die Alemannia kurzzeitig zurück ins Spiel, Laurentiu Reghecampf
verwandelte den Elfmeter erneut sicher. Wenig später hatte man
tatsächlich für eine halbe Sekunde den Eindruck, die ganze
Scheiße könnte sich noch zum Guten wenden, aber Schiedsrichter
Perl pfiff ein Kopfballtor von Cristian Fiel nach Reghecampf-Freistoß
zurück, weil Alexander Klitzpera geschoben haben soll. Sicher hat er
das, genau wie Miroslaw Klose beim 2:2 gegen uns oder Claudio Pizarro beim
1:1 gegen uns. Stattdessen ging der Schuss schon nach einer halben Stunde
zum dritten Mal nach hinten los. Bei einem Tarnat-Freistoß lief Frank
Fahrenhorst Marius Ebbers davon. Der zog am Trikot, und Szabolcs Huszti
verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:3.
In den restlichen 60 Minuten brachte Hannover das spiel ohne
größere Mühe nach Hause. Vahid Hashemian hätte noch vor
der Pause das vierte Tor erzielen können, nachdem Sergio Pinto eine
Flanke von Steven Cherundolo ungelenk passieren ließ. Zur Pause kamen
Reiner Plaßhenrich und Jan Schlaudraff, zuvor hatte bereits Nico
Herzig den schwachen Moses Sichone ersetzt, aber es tat sich kaum noch etwas.
Die Alemannia rannte ideenlos an, lief oft ins Abseits, und wenn sie einmal
nicht ins Abseits liefen, wurde trotzdem Abseits gepfiffen. Bis zur 70.
Minute dauerte es, bis Vedad Ibisevic mit einem Haken nach innen und
Flachschuss die erste Chance zum Anschlusstreffer hatte. Bezeichnenderweise
sorgte Robert Enke für die beste Gelegenheit, als er Vedad Ibisevics
Kopf anschoss, der Ball trudelte knapp rechts am Tor vorbei. In der
Nachspielzeit spielte Matthias Lehmann noch einmal zu spät auf Abseits,
und die eingewechselten Bruggink und Stajner sorgten für den
deprimierenden 1:4-Endstand.
"Frontzeck raus" und "wir haben die Schnauze voll"
hieß es nach dem 1:4, und die Mannschaft
verschwand grußlos in der Kabine. An Publikum, Stimmung oder dergleichen
hat es dieses Mal kaum gelegen, vielmehr trat die Mannschaft in jeder
Beziehung wie ein Absteiger auf. Mit Moses Sichone und Sergio Pinto gab es
in der Abwehr zwei Totalausfälle, die beim besten Willen nicht zu
verkraften sind, insgesamt macht die Abwehr einen
alles andere als bundesligatauglichen Eindruck. Dieter Heckings
Durchschnittstruppe genügte eine Durchschnittsleistung, um das Spiel
schon nach 30 Minuten völlig verdient und locker für sich zu
entscheiden. Beim Aufzählen der diversen
Negativserien weiß man schon nicht mehr, wo man anfangen soll - null
Punkte in der Rückrunde, acht sieglose Heimspiele in Folge (soviel wie
seit dem Abstiegsjahr 1969/70 nicht mehr), 13
Gegentore in den letzten 4 Heimspielen, 4 Heimniederlagen gegen Hannover
in Folge usw. Aufgrund der mehr als Traktor Erkelenz geschossenen Tore steht
die Alemannia trotz all dem immer noch auf Nichtabstiegsplatz 15, aber nach
einem Spiel wie heute fällt es leider schwer zu glauben, dass es dabei
bleibt. Natürlich wird unsere Mannschaft in den verbleibenden 14 Spielen
auch noch einmal besser spielen, aber für den Moment bleibt nur der Suff. Auf
Dieter Hecking!