1:3-Niederlage trotz beherzter Niederlage gegen VCO Berlin
Alemannia Aachen - VC Olympia Berlin 1:3
(19:25, 17:25, 25:16, 24:26)
An mangelnder Einstellung hat es nicht gelegen, dass die Alemannia erneut
ohne Punkte aus einem Bundesliga-Spieltag herausgeht. Vielmehr gelang es den
"Ladies in Black" auch gegen die "Ausbildungswerkstatt"
Zurich Team VC Olympia Berlin, ein fast sicher verloren geglaubtes Spiel noch
einmal spannend zu gestalten. Dennoch verloren sie am Samstagabend mit 1:3 in
eigener Halle, und nicht nur Manager André Schnitker fragt sich, wo
"dieses fehlende Quäntchen" bleibt, dass den Aachenerinnen den
ersehnten ersten Saisonsieg einbringt.
Dabei hatten sich die Alemanninnen nach einem 0:2-Satzrückstand noch
einmal leidenschaftlich zurück ins Spiel gekämpft. Nachdem der VCO
Berlin mit 25:19 und 25:17 vorgelegt hatte und die "Ladies in Black"
bis dahin zwar nicht schlecht, aber auch nicht wirklich zwingend ins Spiel
gefunden hatten, war es nun an Luc Humblets Team, Akzente zu setzen. Dies
gelang an dem dritten Satz sowohl durch eine streckenweise bärenstarke
Blockarbeit von Esther Stahl, Anna Rönnback und Alex Preiss als auch
durch kraftvolle Angriffsaktionen über die Außenpositionen, wo sich
Jana Poll und Malgorzata Plebanek wiederholt auszeichnen konnten. Auch Esther
Stahl gelang es immer wieder, den starken Berliner Block um Janine Hinderlich
zu durchbrechen, so dass am Ende ein 25:16 für die Alemannia zu Buche
stand.
Im vierten Satz sahen die 1100 frenetisch anfeuernden Zuschauer dann wieder
streckenweise klasse Volleyball. Von Beginn an konnte die Alemannia eine
Führung herausspielen: Dank des weiterhin starken Blocks und bedingt
durch diverse Aufschlagfehler und Unkonzentriertheiten der Berlinerinnen
hielten die "Ladies in Black" immer wieder einen
Vier-Punkte-Vorsprung, der beim Stande von 24:20 zu verdienten Satzbällen
führte. Was dann folgte, ist mit Alexandra Preiss' Ausspruch "Das
war einfach nur bitter!" wohl am besten zu umschreiben: Innerhalb von
gefühlten Sekunden drehte der VCO um die starke Spielführerin Lena
Möllers den Satz und verwandelte schließlich den ersten Matchball
zum 26:24.
Bis zu diesem Zeitpunkt war einiges passiert in der Halle an der
Neuköllner Straße. Eine bereits deutlich zurückliegende
Alemannia hatte sich mit offensiver Körpersprache, vollem Einsatz bei
Abwehraktionen und beherzten, zeitweise trickreichen Angriffen zurück ins
Spiel gekämpft. Eine noch grippegeschwächte Anna Rönnbäck
hatte eine ihrer besten Leistungen im Aachener Trikot abgeliefert und die
"Füchsin" Alexandra Preiss immer wieder nach cleveren
Punktgewinnen den lässigen Zeigefinger erheben können. Die Halle
war "gehüpft", die Volleyball-Fans waren einmal mehr auf ihre
Kostengekommen. Am Ende blieb dann doch wieder nur die Erkenntnis, das gegen
die Fighting Kangaroos aus Chemnitz im Heimspiel am kommenden Sonntag endlich
der verdiente Lohn für den Aufwärtstrend der letzten Spiele
eingefahren werden soll, ja muss! Auf, Auf, Alemannia!
(Alexander Barth)
Luc Humblet (Trainer Alemannia Aachen):
Wie schon in den letzten beiden Spielen zeigen sich Fortschritte, aber es
reicht einfach noch nicht für einen Sieg. Wir haben in der letzten Woche
super trainiert, arbeiten an unseren Fehlern. Die Einstellung und der Wille
waren heute bei allen zu sehen, das stimmt mich zuversichtlich. Besonders
Anna Rönnback, die in der letzten Woche wegen Krankheit wenig trainieren
konnte, hat ein sehr gutes Spiel gemacht.
Han Abbing (Trainer VCO Berlin):
Besonders im vierten Satz haben wir klasse Volleyball gesehen. Kompliment
an Alemannia Aachen, sie sind toll zurück ins Spiel gekommen und haben
uns das Leben schwer gemacht, nicht zuletzt dank des fantastischen Publikums.
Aachen hat heute einen Fan gewonnen! Mein junges Team hat hier und heute
einiges lernen können in Sachen Einsatzwille und Kampfgeist.
Anna Rönnback (Alemannia Aachen):
Wir sind im dritten Satz noch einmal richtig gut ins Match
zurückgekommen, aber es ärgert mich so unglaublich, dass wir es
nicht schaffen, von Anfang an im Spiel zu sein. Einsatz und Kampfgeist haben
gestimmt, dieser Einbruch am Ende des vierten Satzes ist unerklärlich,
auf einmal war es vorbei!
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