Einbruch nach starkem Beginn

Alemannia - Allianz Volley Stuttgart 0:3 (21:25,18:25,10:25)

Auf einen starken Auftritt im ersten Satz folgt die Ernüchterung: Alemannia unterliegt Stuttgart glatt und bleibt auch im vierten Saisonspiel sieglos. Aachens Kapitänin Alexandra Preiß: "Der dritte Satz war unterirdisch, den müssen wir ganz schnell abhaken."

Dabei schienen die Voraussetzungen für Zählbares im Vorfeld zu stimmen: Rita Liliom, ungarischer Neuzugang im Außenangriff, feierte nach einem starken Auftritt in Münster ihre Heimpremiere. Auch die lange verletzte Laura Feldmann stand vor über 1100 bestens aufgelegten Zuschauern erstmals vor heimischer Kulisse im Kader. Und Stefan Falters "Ladies" erwischten gar einen Auftakt nach Maß: Schnell führten sie mit 4:1, und selbst als die Gäste aus der Schwabenmetropole ihrerseits das Ruder übernahmen und auf 8:13 bzw. 11:16 davon zogen, kämpften sich die Aachenerinnen wieder heran und schafften sogar selbst noch einmal eine 18:17-Führung. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel völlig offen, die Gäste behielten schließlich in einem spannenden Satzfinale die Oberhand.

Bis zum Stand von 10:10 verlief der zweite Satz völlig ausgeglichen, dann schlichen sich im Aachener Spiel immer mehr die bereits zuletzt erkennbaren Probleme in der Annahme ein: Die B&aum”;lle versprangen immer wieder in alle Hallenrichtungen, Stuttgart zog bis auf fünf Punket davon. Nicht nur in dieser Phase verdiente sich Stuttgarts Außenangreiferin Tatjana Zautis die Auszeichnung als Spielerin des Tages. Den starken Angriffsaktionen Rita Lilioms war es zu verdanken, dass die Alemannia noch einmal auf 16:18 heran kam. Der ambitionierte Schwabenclub zog sein Spiel in der Folge wenig spektakulär, aber entschlossen durch und machte mit dem 25:18 die Vorentscheidung perfekt.

Was folgte, kam einem kompletten Einbruch ziemlich nahe. "Auf einmal war der Rhythmus weg", so die enttäuschte Alexandra Preiss hinterher. Aachens erfahrene Kapitänin behielt als eine der wenigen auch im für die "Ladies in Black" katastrophal verlaufenden dritten Satz noch halbwegs die Kontrolle. Auch diverse Umstellungen im Team brachten nicht die erhoffte Sicherheit, so dass die Gäste schließlich uneinholbar davon zogen. Symptomatisch für die erfolglosen Aachener Bemühungen und die mittlerweile sicher stehende Abwehr der Stuttgarterinnen war der Punkt zum 6:18: Mehrmals schlugen die Alemanninnen den Block an, kämpften noch einmal vorbildlich in der Annahme, um schließlich durch einen leichten eigenen Fehler den Punkt abzugeben. Der letzte Punkt zum 10:25 kam für Spielerinnen und Fans einer Erlösung gleich, zu dramatisch war der Leistungsabfall in diesem dritten Satz gewesen, den die so stark in die Saison gestarteten Stuttgarterinnen eiskalt ausnutzten. Aachens Trainer mochte hinterher auch kaum viele Worte verlieren: "Wir konzentrieren uns jetzt auf die kommenden Aufgaben gegen Potsdam und Lohhof. Dort rechnen wir uns etwas aus", sagte ein zerknirschter Stefan Falter. Tatsächlich kommen nach den starken Gegnern zum Auftakt jetzt vermeintlich lösbare Aufgaben auf die Aachenerinnen zu.

(Alexander Barth)

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