Nichts zu holen für die Alemannia in Hamburg
VT Aurubis Hamburg - Alemannia 3:0
(25:17,25:23,25:14)
Nur gut mitspielen reichte nicht: Im vorletzten Spiel des Jahres unterlagen
die "Ladies in Black" beim favorisierten VT Aurubis Hamburg glatt in
drei Sätzen und 78 Minuten Spielzeit. Auch die Analyse von Aachens
Manager André Schnitker fiel anschließend kurz aus: "Wir
haben die Chance auf einen Satzgewinn liegengelassen".
Nach zuletzt zwei Siegen und teilweise hervorragenden Leistungen konnte das
Team von Trainer Stefan Falter den Gastgeberinnen nur im zweiten Satz wirklich
gefährlich werden - zumindest, wenn man die nackten Zahlen betrachtet.
"Wir haben zwischendurch immer wieder gute Phasen gehabt",
relativiert Schnitker, "zum großen Wurf hat es dann aber nie
gereicht". Auch Hamburgs Trainer Helmut von Soosten, dessen Team sich mit
diesem Erfolg auf Rang Sieben verbessert, zollte den Aachenerinnen Respekt:
"Die Ergebnisse im ersten und dritten Satz täuschen über die
gute Leistung der Alemannia hinweg", ließ der erfahrene Coach
hinterher verlauten.
Zu viele eigene Fehler waren es, die einen Satzgewinn oder gar mehr
verhinderten. Hätten die Alemanninnen etwa im zweiten Durchgang die
Nerven behalten und in einem engen Schlagabtausch die Nase vorn gehabt,
"hätte es vielleicht noch interessant werden können", so
Aachens Urgestein André Schnitker. Das Team um die zurückgekehrte
Alexandra Preiss saß nach Spielschlus noch länger mit
ärgerlichen Mienen auf der Bank, analysierte die vergebenen Chancen.
Hinterfragen und "dran Knabbern" war angesagt. "Ich finde es
gut, wenn die Mädels ihre Leistung hinterfragen und auch ordentlich
geladen sind", findet Schnitker, "das ist besser, als fünf
Minuten nach Spielende lächelnd durch die Gegend zu hüpfen."
Einen "kleinen Bruch im Spiel" sag Aachens Manager in der Verletzung
von Jana Franziska Poll: Nach ihrer Einwechslung verletzte sich die junge
Außenangreiferin bei einer unglücklichen Abwehrbewegung am
Oberschenkel, erste Diagnose: Muskelfaserriss. "Wir hoffen, dass es nicht
ganz so schlimm ist", so die Aachener Verantwortlichen im Hinblick auf
das Heimspiel am 28. Dezember gegen Sonthofen. Bereits bei der Anreise waren
die Aachenerinnen vom Pech verfolgt: Mit einem gerissenen Keilriemen blieb der
Bus auf der Strecke bei Osnabrück liegen, so dass die
Volleyball-Reisegruppe erst um 2 Uhr in der Nacht zum Sonntag im Hamburger
Hotel ankam. Eine Ausrede für die Niederlage wollte Aachens
Verantwortlicher darin jedoch nicht sehen: "Nein", verneint
Schnitker, "das hat unseren geplanten Ablauf nicht wirklich
beeinträchtigt.".
Die Alemannia fällt damit auf Platz 11 in der Tabelle zurück,
Hamburg stößt auf den siebten Rang vor. Eine Chance auf Punkte im
alten Jahr hat das international besetzte Aachener Team nun noch:
"Zwischen den Jahren", am 28. Dezember, ist das Allgäu Team
Sonthofen in der Neuköllner Straße zu Gast, derzeit noch ohne
Sieg in der Liga Vorletzter. &Aauml;hnlich wie im vergangenen Jahr rechnen
Verantwortliche mit einer rekordverdächtigen Kulisse, wenn die schon
legendäre Zuschauerkulisse in Aachen einmal mehr das Prädikat
"Hexenkessel" nahelegt.
(Alexander Barth)
Zurück