Alemannia Aachen siegt beim Volleyball-Krimi in Sonthofen
Allgäu Team Sonthofen - Alemannia 2:3
(14:25, 18:25, 25:21, 25:21, 14:16)
Nach neun sieglosen Spielen gelang mit dem 3:2 gegen Sonthofen die Revanche
für die knappe Heimniederlage am 28. Dezember. Dabei hat es das Team von
Stefan Falter jedoch reichlich spannend gemacht: Nach einer
2:0-Satzführung und dem anschließenden Ausgleich durch die
Gastgeberinnen entschied die Alemannia den Tie-Break mit 16:14 für sich.
"Endlich konnten wir uns mal wieder für unsere Arbeit belohnen",
atmete Aachens Manager hinterher erleichtert durch. André Schnitker
hatte zuvor als Co-Hallensprecher für ein echtes Novum im deutschen
Volleyball gesorgt, "zumindest war mir eine solche Aktion zuvor nicht
bekannt": Gemeinsam mit Sonthofens "Hallenstimme" hatte er eine
aufregende Partie begleitet, in deren Umfeld sich Aachens Team sowie die
mitgereisten Fans durchaus zu Gast bei Freunden fühlen durften.
Die "Ladies in Black" legten einen furiosen Start hin, mit einem
ungefährdeten 25:14 sicherten sich Alexandra Preiss und Co. den ersten
Satz nach 21 Minuten. "Wir waren total überlegen, haben sie richtig
aus der Halle geblasen", waren sich André Schnitker und Coach
Stefan Falter hinterher einig. Zunächst ausgeglichen verlief der zweite
Durchgang, nach dem zwischenzeitlichen 12:12 und einer 18:15-Führung
spielten die Alemanninnen noch einmal groß auf, letztlich war auch das
25:18 verdient und ungefährdet.
Verkehrte Welt im dritten Satz: Die emotionale Achterbahn nahm Fahrt auf.
Sonthofen kam besser ins Spiel, drehte nun selbst mit starken Aktionen auf und
führte schnell mit 4:1. Vom Schwung der Alemannia war zunächst nicht
allzu viel übrig. Auf 19:13 waren die Gastgeberinnen bereits davon
gezogen, ehe sich das Team von Stefan Falter noch einmal regte und auf 21:18
verkürzen konnte. Mit dem 25:21 verkürzten die Allgäuerinnen
dennoch auf 1:2. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, Aachen
schlug weiterhin gut auf, ganz so, wie es der Coach gefordert hatte. Im
folgenden vierten Satz gingen nun die schwarz-gelben Gäste ihrerseits mit
4:1 in Front und behaupteten bis zum 10:7 ihre Drei-Punkte-Führung. Doch
das Team aus dem Allgäu schaffte den Anschluss, eroberte sich eine erste
eigene Führung zum 14:13 und sollte diese auch nicht mehr abgeben:
Über 16:13 und 20:17 sicherten sich die Damen von Andreas Wilhelm auch
diesen Durchgang mit 25:21.
"Was für ein emotionales Auf und Ab", japste wohl nicht nur
Aachens Manager nach dem Spiel, das nun über den Tie-Break entschieden
werden musste. Dieser hielt dann noch einmal all das, was die aufregenden
Sätze zuvor bereits angedeutet hatten: "Da wurde der Spielverlauf
noch einmal komprimiert wiedergegeben", so André Schnitker,
"wir geben eine vermeintlich komfortable Führung her und geraten in
der Folge in Rückstand". 6:2 hatten die Gäste bereits vorne
gelegen, kurz darauf stand es 6:7 für die Allgäuerinnen.
"Sonthofen war gefährlich, aber meine Mädels haben sich nicht
beirren lassen", zollte Stefan Falter der Leistung seiner Mannschaft
Respekt, aus der Mittelblockerin Christina Speers zur Spielerin des Tages
gewählt wurde. Beim 10:10 war die Alemannia wieder dran, führte
bereits 13:11 und musste dann doch noch in die "Mini-Verlängerung",
ehe besagte Christina Speer mit einem tückischen Aufschlag die
Sonthofener Abwehr überwand und für den ganz großen Jubel im
schwarz-gelben Lager sorgte. "Ich bin einmal mehr stolz auf mein Team,
weil sie alles gegeben haben", resümierte der zufriedene Aachener
Coach und ergänzte erleichtert: "So ein wechselhaftes Spiel zerrt
an den Nerven, aber es ist unheimlich wichtig für die Moral, das wir
auch aus solchen Situationen als Sieger hervorgehen können".
(Alexander Barth)
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