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Schnieber - Henseler, Fussel, Schroden -
Hempel (66. Schmitz), Schröder (53. Zimnol), Jauernick,
Camuralioglu, Rieger - Thonke (26. Thomale), Schmoll
(Trainer: Zurek) |
Hesse - Lehnen, Manga, El Hammouchi (72. Nesimi) - Balaban,
Hacker, Addai (46. Kim), Etouké (82. Kasten), Moosmayer -
Marotta, Donkor
(Trainer: Emmerling) |
Für die U23 der Alemannia stand nach zuletzt schwächeren Leistungen
in Rheinbach die Tabellenführung auf dem Spiel. Die Gastgeber hatten
vier Spiele in Folge gewonnen und waren mit vier Punkten
Rückstand auf die Alemannia Tabellendritter. Die Alemannia ging mit
umgestellter Abwehr in das schwere Auswärtsspiel. Weder Ado Memic noch
Fabian Ewertz standen zur Verfügung, so dass Ben Manga und Raschid El
Hammouchi neben Andre Lehnen in der Innenverteidigung spielten. Im Angriff
erhielt wie schon in Düren Piero Marotta den Vorzug vor Chucky Kim.
Unsere Mannschaft war von Beginn an feldüberlegen, tat den bekannt
defensiven und konterstarken Gastgebern aber den Gefallen, nicht nur
offensiv, sondern auch unkonzentriert aufzutreten. So gelang vorne wenig
zwingendes, Yunus Balaban gab nach zehn Minuten den ersten Warnschuss auf
das Rheinbacher Tor ab. Auf der anderen Seite ermöglichte man den
Gastgebern mit individuellen Fehlern Torchancen, die sie sich mangeles
spielerischer Potenz selber nie hätten erarbeiten können. So
verlor Gordon Addai nach einer Viertelstunde im Mittelfeld den Ball, und
Daniel Thonke wurde steil geschickt. Ben Manga lief neben dem Rheinbacher her,
hinderte ihn aber nicht daran, den Ball zum 1:0 an Marcus Hesse vorbei ins
lange Eck zu schieben. Damit konnten sich die Rheinbacher früh auf ihre
Stärken konzentrieren - destruktives Spiel, Zeitschinden und
Schauspielerei. Die Balljungen wurden von Torwart und Betreuern angewiesen,
sich Zeit zu lassen, Aachener wurden hinter dem Tor verscheucht, damit sie
keine Bälle holen konnten, und nach jedem Foul wurde theatralisch
abgehoben und geschrien. Damit passte sich die Mannschaft nahtlos der
sportlichen Fairness des Publikums an, in dem sowohl einige Rentner mit
schlecht sitzendem Zahnersatz als auch aus ein dauergrölender
Kutten-Haufen unsere Spieler fortwährend als "Nigger",
"Kanacken", "Reispflücker" usw. bezeichneten und
ständig gelbe und rote Karten forderten. Vier Minuten nach dem Tor stand
Frederic Donkor nach einem langen Ball von Andre Lehnen ähnlich frei vor
dem Tor wie der Schütze des 1:0,
bekam den Ball aber nicht rechtzeitig unter Kontrolle. Zwei Minuten
später hatte Torwart Schnieber wenig Mühe mit einem Schuss von
Gordon Addai, und nach einer halben Stunde war es wieder Frederic Donkor, der
sich den Ball nach Flanke von Matthias Hacker zu weit vorlegte. Insgesamt
blieben die Angriffsbemühungen in der ersten Halbzeit zu harmlos,
während der Gastgeber zweimal aufs Tor schoss und zweimal traf - wobei
auch das zweite Tor ein Gastgeschenk war. Raschid El Hammouchi hatte eine
weite Rheinbacher Flanke erlaufen, wurde an der eigenen Torauslinie von einem
Gegenspieler verfolgt und schoss den Ball Patrick Schröder vor die
Füße. Der zog nach innen und traf zum 2:0 in die kurze Ecke.
Kurz vor der Pause landete der Ball schon wieder im Aachener Tor, aber der
Schiedsrichter hatte abgepfiffen, nachdem Marcus Hesse im Fünfmeterraum
angerempelt worden war.
Zur Pause wurde mit Chucky Kim für den schwachen Gordon Addai ein
dritter Stürmer eingewechselt, und die Alemannia spielte endlich
konzentriert und druckvoll nach vorne und setzte ihre spielerische
Überlegenheit in Torszenen um. Das wurde schon nach wenigen Minuten
belohnt. Raschid El Hammouchi setzte sich an der linken Torauslinie durch und
legte den Ball zurück auf Tom Moosmayer, während die Rheinbacher
Aus reklamierten. Moosmayer schoss den Ball scharf in Richtung Tor, und
Frederic Donkor hielt den Fuß dazwischen und erzielte sein erstes Tor
seit dem Spiel gegen Lich-Steinstraß am 11.10. Leider bestätigte
sich die Hoffnung, dass nach dem Tor bei Donkor ein Knoten platzen würde
und er zu alter Form zurückfinden würde, nicht. Zehn Minuten nach
der Pause setzte sich Donkor über links durch, übersah aber zwei
Mitspieler in der Mitte. Nach einer Stunde verpassten Freund und Feind einen
Freistoß von Tom Moosmayer, und Raschid El Hammouchis Kopfball aus
spitzem Winkel flog entlang der Torlinie in Richtung langer Pfosten, aber
nicht ins Tor. Zwanzig Minuten waren noch zu spielen, als der Linienrichter
eine Tätlichkeit von Jochen Fussel gesehen haben wollte (ich habe nichts
dergleichen gesehen), und sich der Alemannia somit die Chance bot, in
Überzahl den Druck noch zu erhöhen. Leider bestand die Überzahl
nur bis zum folgenden Freistoß von Tom Moosmayer, den Yunus Balaban mit
der Hand ins Tor bugsieren wollte. Die Unsportlichkeit, die gegen Brühl
den Siegtreffer brachte, brachte dieses Mal für den bereits verwarnten
Balaban völlig zurecht die gelb-rote Karte. Unrecht hatte der
Schiedsrichter hingegen, als er einige Minuten später Matthias Hacker
inspiriert von schreienden Gastgebern für ein Allerweltsfoul die rote
Karte zeigte. Die Alemannia machte auch zu neunt weiter Druck. Nach einem
Flankenlauf von Tom Moosmayer zehn Minuten vor Schluss standen in der Mitte
vier Aachener nur einem Rheinbacher gegenüber, aber der Ball sprang von
Frederic Donkors Fuß in die Arme des Torwarts. Eine Minute später
wurde Donkor nach Flanke des eingewechselten Florim Nesimi im Strafraum
für alle gut sichtbar umgerissen, aber der Schiedsrichter hatte wohl
gerade woanders hingesehen. Sechs Minuten vor dem Ende prallte der Ball nach
einem Aachener Freistoß von einem Rheinbacher Spieler vor die
Füße von Andre Lehnen und Frederic Donkor, die aber nicht schnell
genug reagierten, um doch noch den Ausgleich zu erzielen.
So blieb es bei einer absolut überflüssigen Niederlage gegen
spielerisch mittelmäßige, aber clevere und ihre Chancen eiskalt nutzende Rheinbacher.
Unsere Mannschaft hatte leider erst in der zweiten Halbzeit ihr Potenzial
abgerufen, als man schon mit 2:0 hinten lag. Stärkster Aachener in einer
insgesamt enttäuschenden Mannschaft war Andre Lehnen. Durch das 3:0 von
Junkersdorf bei Renault Brühl ist die Tabellenführung weg - Folge
von zuletzt nur sieben Punkten aus fünf Spielen. Gegen Euskirchen
(Samstag, 14:30 Uhr) müssen nun in jedem Fall drei Punkte her.