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Memmersheim - Schäfer, Gunesch (80. Maaßen), Jaajoui, Rosin,
Caspers - Lehnen, Ferl, Marso (74. Marotta) - Iddi, Keller
(Trainer: Winkhold) |
Rodemers - Zimmermann (46. Jantze), Durakovic,
Pesch - K. Morton, Sven Willms, Pobric,
Baslanti, Sascha Wilms, Weber (87. Johnen) -
Labas
(Trainer: Hannes) |
Vor dem letzten Spiel der Hinrunde lagen die Amateure der Alemannia mit einem
immer noch einstelligen Punktekonto auf dem letzten Tabellenplatz. Das letzte
Mal, als eine Oberligamannschaft der Alemannia annähernd schlecht
spielte, hieß der Trainer Winnie Hannes. Genau der war mit seiner
aktuellen Mannschaft Borussia Hückelhoven zu Gast am Tivoli. Dort ist
seine Handschrift eindeutig erkennbar - die Borussia hat nur einen Punkt mehr
auf dem Konto als die Alemannia. Die Mannschaft des finanziell angeschlagenen
Dorfclubs hatte Abgänge mehrerer wichtiger Spieler wie Karabulut, Hadzic,
Lochen oder Alex Morton zu verkraften. Dazu kommen im Moment noch Verletzungen
von Stammspielern wie Peter Stops und Alan Hansen. Bei der Alemannia fehlten
Edwin Bediako, Thierry Bayock und Mark Zimmermann, die tags zuvor für
die Profis in Oberhausen gespielt hatten. Manuel Benthin, der in Bonn noch
von Anfang an gespielt hatte, war nicht im Kader, dafür standen Taofik
Jaajoui, Andre Lehnen und Baba Iddi in der Anfangsformation.
Unsere Amateure konnten scheinbar selbst im Heimspiel gegen den
Tabellenvorletzten nichts zustande bringen, der Gast hatte in der ersten
Halbzeit die besseren Chancen und hätte mit ein oder zwei Toren in
Führung liegen müssen. Nach sechs Minuten rollte ein Angriff
über die linke Seite, und in der Mitte wartete Josip Labas. Der schoss
zum Glück aus kurzer Distanz einen Aachener an. Nach einer Viertelstunde
prüfte Gökhan Baslanti aus 20 Metern Dirk Memmersheim, den
Nachschuss setzte Sascha Wilms über die Latte. Drei Minuten später
verlor Christian Schäfer als letzter Mann den Ball an Olaf Weber. Der
wurde noch von Daniel Ferl eingeholt und gefoult, der schwache Schiedsrichter
zeigte Christian Schäfer für das Foul Gelb. Dann ließ sich
Taofik Jaajoui im Strafraum von Josip Labas vernaschen, den die Aachener
Abwehr das ganze Spiel über nicht in den Griff bekam. Labas legte
zurück auf Sascha Wilms, dessen Flachschuss von Christian Schäfer
beinahe ins eigene Tor abgelenkt worden wäre. Eine knappe halbe Stunde
dauerte es bis zur ersten halbwegs gefährlichen Szene für die
Alemannia. Baba Iddi erreichte einen Freistoß von Caspers vor Torwart
Sascha Rodemers, köpfte aber über das Tor. Eine Minute später
legte Marc Keller zurück auf Andre Lehnen, der aus 18 Metern in
aussichtsreicher Position nur den Rücken von Keller traf. Fünf
Minuten später hatte Olaf Weber das 0:1 auf dem Fuß. Nach einem
eklatanten Fehlpass von Daniel Ferl wurde er von Josip Labas angespielt und
lief frei auf Dirk Memmersheim zu, der mit einem Reflex den Rückstand
verhinderte. Dann fiel auf der Gegenseite das zu diesem Zeitpunkt unverdiente
1:0. Der stark aufspielende David Marso konnte sich über links
durchsetzen und flankte in den Strafraum. Der Ball erreichte Ralph Gunesch,
dessen Schuss abgeblockt wurde. Christian Schäfer setzte aus knapp 30
Metern zum Nachschuss an. Marc Keller bekam seinen Fuß dazwischen und
fälschte den Ball unhaltbar ins Tor ab. Kurz vor der Pause hatte die
Alemannia noch einmal Glück, als Taofik Jaajoui eine scharfe Hereingabe
von Olaf Weber auf der Linie klärte.
Sekunden nach dem Wechsel hatte Ralph Gunesch das 2:0 auf dem Fuß, als
er sich über halbrechts im Strafraum durchsetzen konnte. In der Mitte
wartete noch Baba Iddi, aber Gunesch versuchte es selbst und scheiterte an
Torwart Rodemers. Dann flankte Sven Willms von rechts in den Strafraum, und
die Gäste scheiterten im Gewühl mehrmals, bis Dirk Memmersheim
auch den letzten Versuch aus kurzer Distanz von Olaf Weber klären konnte.
Drei Minuten später war es dann doch passiert. Ein langer Ball wurde mit
dem Kopf auf Josip Labas verlängert. Der hob den Ball über den
herauseilenden Dirk Memmersheim hinweg zum Ausgleich ins Tor. Zum siebten Mal
in dieser Saison hatten unsere Amateure mit 1:0 in Führung gelegen, und
wie jedes Mal war die Führung verspielt. Nach dem Spielverlauf musste
man noch schlimmeres befürchten, aber unsere Mannschaft steigerte sich
und gab von nun an den Ton an. Christian Schäfer schickte Ralph Gunesch
auf der rechten Seite. Dessen präzise Flanke fand Andre Lehnen, der aus
zehn Metern unbedrängt rechts am Tor vorbeiköpfte. Zwei Minuten
danach bediente Lehnen Baba Iddi, der völlig frei auf den Torwart
zulief. Der verkürzte den Winkel geschickt, der Aachener Stürmer
wollte den Ball in die lange Ecke schieben und traf nur den Fuß des
Torwarts. Nur Sekunden später flankte Ralph Gunesch diesmal flach auf
Andre Lehnen, der den Ball freistehend mit der Innenseite über das Tor
hob. Drei Minuten nach dieser Szene wurde David Marso im Strafraum gesperrt
und zu Fall gebracht, aber der Pfiff blieb aus. Damit hatte Freialdenhoven
das Schlimmste überstanden. Zehn Minuten vor dem Ende kamen die
Gäste wieder zu eigenen Chancen. Zunächst ließ Josip Labas
einmal mehr Taofik Jaajoui aussteigen. Seine Hereingabe fing Daniel Rosin auf
der Torlinie ab. Dann legte Sascha Wilms für Josip Labas auf, dessen
15m-Schuss Dirk Memmersheim mit einer Hand über die Latte lenkte. Die
Alemannia ließ an diesem Tag aber endlich einmal so etwas wie
Siegeswillen erkennen und blies zur Schlussoffensive. Baba Iddi konnte bei
einem Sololauf von Günther Pesch nur durch ein Foul auf Kosten einer
gelb-roten Karte gebremst werden. Der fällige Freistoß von
Christian Schäfer aus 18 Metern wurde noch abgefälscht und strich
vor den Augen des bereits geschlagenen Torhüters Zentimeter am linken
Pfosten vorbei. Eine Minute später köpfte Baba Iddi den Ball nach
Linksflanke von Schäfer knapp über die Latte. Dann spielte Daniel
Ferl den eingewechselten Piero Marotta an. Der brauchte freistehend etwas zu
lange für die Ballannahme und scheiterte letztendlich am gut reagierenden
Rodemers. Bei einem Konter hatte Sven Willms noch eine Schusschance, zielte
aber knapp rechts vorbei.
So blieb es beim insgesamt leistungsgerechten 1:1. Aufgrund der vielen Chancen
in der zweiten Hälfte wäre mehr drin gewesen. Die Mannschaft hatte
in der letzten halben Stunde eine ihrer besten Leistungen gezeigt - allerdings
reicht eine starke halbe Stunde nicht einmal gegen Freialdenhoven zum Sieg,
wenn man klarste Torchancen nicht verwerten kann. Somit hat sich der Abstand
zu Platz 15 durch den Sieg von Gürzenich gegen Bonn wieder auf drei
Punkte vergrößert.