So, 27.10.02:
SCB Viktoria Köln - ALEMANNIA A 0:0 (0:0)
Görgens - Welter, Hönerbach, Zeppenfeld - Brüggemann, Baumann, Nikolaidis, Demandt, Khelaifia - Ramadani, Ysewyn
(Trainer: Hönerbach)
Memmersheim - Schäfer, Jaajoui (72. Gunesch), Bediako, Caspers - Rosin, Keller, Ferl, Marso (72. Nesimi) - Zimmermann, Iddi (72. Sinkiewicz)
(Trainer: Winkhold)

Zuschauer: 300 (ca. 35 aus Aachen)
Gelb: Baumann, Ramadani - Keller, Memmersheim



Unterhalb der Woche hatten die Amateure der Alemannia mit dem 0:3 beim Bezirksligisten Germania Dürwiß einen neuen, nicht für möglich gehaltenen Tiefpunkt erreicht. Immerhin sollte diese Blamage die Mannschaft vor dem fast schon vorentscheidenden Spiel bei Victoria Cöln wachgerüttelt haben. Leider scheint das nicht bei allen Spielern funktioniert zu haben, zwei verpassten die Abfahrt des Mannschaftsbusses.
Bei der Victoria sah die Lage nicht ganz so trist aus, die Elf um Spielertrainer Matthias Hönerbach hatte vier Punkte mehr auf dem Konto als unsere Jungs und lag damit auf dem letzten Nichtabstiegsplatz. Die Fans in Höhenberg waren nichtsdestotrotz unzufrieden mit den gezeigten Leistungen und organisierten zum Spiel gegen unsere Amateure einen Fanprotest. Am Eingang wurden unter der Überschrift "Viktoria Fans gegen Gleichgültigkeit" Flyer verteilt, der komplette Stehplatzbereich blieb leer, und es wurde ein Transparent aufgehängt, auf dem zu lesen war: "Leistungsverweigerung? Wir machen mit!"
Die Alemannia, bei der wieder neun Spieler mit Profivertrag auf dem Platz standen, zeigte sich im Gegensatz zum Testspiel durchaus bemüht und schien auch in der Lage zu sein, mit dem Gegner mitzuhalten. Nach zwei Minuten schoss Baba Iddi zum ersten Mal auf das Tor der Victoria. Ein Kopfball von Marc Keller nach einer Viertelstunde landete in den Armen von Torhüter Patrick Görgens, auf der Gegenseite setzte sich Neuzugang Sven Demandt gegen mehrere Gegenspieler durch, zielte aber vom linken Strafraumeck aus zu hoch. Das Spiel verlief ausgeglichen und ohne große Höhepunkte. Der ohnehin im Abstiegskampf nicht zu erwartende Spielfluss wurde noch zusätzlich von starkem Wind beeinträchtigt. Ein Fernschuss von Daniel Rosin strich nach einer halben Stunde knapp am linken Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite entschärfte Dirk Memmersheim einen gefährlichen 16m-Schuss von Hasan Ramadani. Dann war es Baba Iddi, der die beste Chance für die Alemannia in der ersten Hälfte vergab. Von Marc Keller freigespielt, kam er aus 12 Metern halblinks zum Abschluss, aber sein Flachschuss drehte sich noch am rechten Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause trat Christian Schäfer einen Eckball für unsere Mannschaft. Der kopfballstarke Eddie Bediako war mit aufgerückt. Leider funktionierte die Absicherung nicht richtig. Dirk Ysewyn wurde noch in der eigenen Hälfte und deshalb nicht im Abseits angespielt und konnte frei auf Dirk Memmersheim zulaufen. Der machte sich ganz lang und war rechtzeitig unten, um den Rückstand zu verhindern.
In der zweiten Hälfte wurde der Gastgeber stärker und drängte auf die Führung. Dirk Ysewyn spielte Eddie Bediako aus, schoss aber aus 20 Metern genau auf Dirk Memmersheim. Nach 66 Minuten reklamierte die Aachener Innenverteidigung Abseits und blieb kurz stehen, während Hasan Ramadani durchlief und freistehend erst an Memmersheim und beim zweiten Versuch am mittlerweile zu spitzen Winkel scheiterte. Drei Minuten später vertändelte Daniel Ferl 20 Meter vor dem eigenen Tor den Ball. Nourredine Khelaifia kam zum Schuss, fand aber seinen Meister in Dirk Memmersheim, der auch beim Nachschuss von Matthias Hönerbach zur Stelle war. 20 Minuten vor dem Ende wechselte Andre Winkhold dreimal aus, was kurzzeitig neues Leben in unsere Mannschaft brachte. Der eingewechselte Florim Nesimi hätte nach Flanke des ebenfalls neu ins Spiel gekommenen Thomas Sinkiewicz den Spielverlauf auf den Kopf stellen können, schoss aber aus kurzer Distanz rechts vorbei. Fünf Minuten später fischte Torwart Görgens einen schönen 30m-Schuss von Dirk Caspers aus dem Winkel. In den letzten Minuten blies die Victoria noch einmal zur Schlussoffensive. Mehrmals brannte es lichterloh im Aachener Strafraum. Dirk Ysewyn setzte sich gegen Daniel Rosin durch und schoss aber nur die Schienbeine von Dirk Memmersheim an. Dann wurden bei einem Gewühl vor dem Aachener Tor mehrere Schussversuche abgeblockt, bis schließlich Hasan Ramadane den rechten Außenpfosten traf. In der Nachspielzeit hatte Florim Nesimi bei einem Konter sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß, aber der wäre nicht verdient gewesen. Drei Eins-gegen-eins-Situationen und einen Pfostenschuss musste der gut aufgelegte Dirk Memmersheim überstehen. Mit dem Punkt sind unsere Amateure gut bedient - leider ist ein Punkt in unserer Situation zu wenig. Andre Winkhold äußerte sich, die Mannschaft habe sich relativ gut präsentiert", man habe aber auch erkannt, wo beide Mannschaften stehen. Man habe noch viel Arbeit vor sich, und solange der Abstand noch nicht allzu groß sei, wolle man sich kämpferisch zeigen. Matthias Hönerbach haderte derweil mit dem Linienrichter auf der Gegengerade, räumte aber ein, man habe nicht das Recht, drei Punkte hierzubehalten, wenn man fünf hundertprozentige Torchancen nicht nutze.



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