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Hohs - Schattner, Haas (87. Arling), Kaiser, Sabacinski -
Schmied (46. Uludag), Höger, Wilschrey, Junglas, Heber -
Özgen
(Trainer: van der Luer) |
Schulze-Niehues - Walbaum, Schwertfeger,
Altenbeck, Caspari - Schmitz (85. Ari), Michalsky,
Behlau, Venekamp (67. Dauser) - Abelski,
Gaus (87. van den Bergh)
(Trainer: Vucic) |
Im Spitzenspiel der NRW-Liga traf Alemannia II am Mittwochabend auf die
Zweitvertretung von Fortuna Düsseldorf. Düsseldorf ist
übrigens die momentane Heimat von Bayer Leverkusen, die zur neuen Saison
lächerlicherweise "Esprit-Arena" heißen wird - eigentlich
hätte ich gedacht, dass man so bescheuert nur in Cöln sein kann.
Trotz solcher Peinlichkeiten wird in Düsseldorf zur Zeit erfolgreicher
Fußball gespielt, bei der zweiten Mannschaft vor allem dank des
regelmäßigen Einsatzes von Profis wie Henri Heeren oder Bekim
Kastrati. Das Hinspiel hatte die Alemannia noch in
Unterzahl 3:1 gewonnen, eine Woche später kassierte Düsseldorf im
fünften Spiel die dritte Niederlage und blieb danach in 19 Spielen
ungeschlagen, nach der Winterpause gab es sechs Siege ohne Gegentor. Bis auf
Johannes Walbaum war heute bei der Fortuna kein Spieler aus dem Kader der
Ersten dabei. Bei der wie gewohnt ohne Profi-Unterstützung antretenden
Alemannia war Abdul Özgen zurück in der Mannschaft.
Unsere Mannschaft wirkte in der ersten Hälfte seltsam gehemmt. Die
Fortuna spielte routiniert und fehlerfrei und hätte durch aggressiveres
Auftreten aus dem Konzept gebracht werden müssen. Bei Aachener
Überzahl fiel völlig unnötig das 0:1, als Kai Schwertfeger im
Mittelfeld durch zwei Aachener durchlief und den mitgelaufenen Schmitz
bediente, der von einem Ausrutscher von Nicola Kaiser profitierte und, noch
nie der hellsten einer, erstmal vor der Überdachten feierte, wo sich aus
ungeklärten Umständen diverse Leute mit Düsseldorf-Schals
aufhalten durften. Die Alemannia tat sich lange schwer gegen die sichere
Defensive der Gäste. Außer einem Kopfball von Felix Haas und einer
scharfen Hereingabe von Thomas Sabacinski, die Christoph Caspari beinahe ins
eigene Tor gelenkt hätte, gab es nicht viel zu vermelden. Die Gäste
waren deutlich effizienter; nach Flanke von Walbaum und Kopfball von Marcel
Gaus rettete David Hohs per Glanztat, um zwei Eckbälle später dann
doch das 0:2 zu kassieren. Sebastian Michalsky musste am langen Pfosten nur
noch den Fuß hinhalten, nachdem mehrere Aachener vor ihm den Ball
verpasst hatten. Mit dem Pausenpfiff sorgte Manuel Junglas für neue
Hoffnung, als er eine Flanke von Tibor Heber per Kopf zum 1:2 verwertete.
Nach dem Wechsel spielte Alper Uludag anstelle von Nico Schmied und bot ein
starkes Spiel. Insgesamt ging unsere Mannschaft nun deutlich entschlossener zu
Werke und dominierte die Partie klar. Torwart Schulze-Niehues lenkte einen
Schuss von Alper Uludug am langen Eck vorbei. Nach gut einer Stunde kam der
Ball über Marco Höger und Uludag zu Manuel Junglas, der aus der
Drehung zum 2:2 ins rechte Eck traf. Die Alemannia spielte jetzt richtig
stark, es kam ein wenig Stimmung im Stadion auf, und die Führung lag in
der Luft. Abdul Özgen setzte einen Freistoß Zentimeter am rechten
Winkel vorbei. Im Anschluss an eine Ecke flankte Robert Wilschrey auf Manuel
Junglas, dessen Kopfball Walbaum so gerade noch von der Linie retten konnte.
Wenig später leitete Tibor Heber eine Hereingabe von Alper Uludag weiter
auf Abdul Özgen, der den schnellen Abschluss verpasste und den Ball
vertändelte. Mitten in der Drangperiode reichte ein einziger Fehler, der
den Tag versaute. Waldemar Schattner spielte den Ball in die Füße
von Christoph Caspari, dessen lange Flanke Ben Abelski volley zum 2:3
verwertete. Wie die vorherigen Tore war dann auch das vierte ein Geschenk,
das die keineswegs stärkeren, aber sehr effizienten Gäste dankend
annahmen.
Nach sieben Punkten aus den letzten fünf schweren Spielen sind die
Aufstiegschancen auf ein Minimum gesunken. Das Bonner Nachholspiel in
Wattenscheid wurde schon wieder abgesagt, so dass Bonn bei fünf Punkten
Rückstand noch sechs (!) Spiele mehr auszutragen hat als die Alemannia.
Auch Herne hat bei einem Punkt und drei Spielen Rückstand die deutlich
besseren Karten. Ganz hoffnungslos ist die Lage noch nicht, Bonn muss bei 17
Spielen in 10 Wochen die Punkte auch erst einmal holen, und unsere Mannschaft
hat vor dem Heimspiel gegen Bonn fünf vermeintlich leichtere Spiele in
Folge, das erste diesen Sonntag bei der Hammer SpVgg.