Zuschauer: 150 (ca. 30 aus Aachen)
Gelb: El Hammouchi - 2 mal Gelb für Schmidt
Gelb-Rot: Peiffer (94.; Halten)
1:0 Mankowski (75.)
1:1 Gülez (88.)
1:2 Gülez (121.; Iddi)
Wie schon im Jahr zuvor stand in der ersten Runde des Mittelrhein-Pokals ein
Ausflug in die Eifel auf dem Programm. Während man letztes Jahr zuerst
in Kall spielte und dann Schmidt zu Hause empfing, begann man die Pokalrunde
dieses Mal in Schmidt. Mit 4:0, 4:0 und 3:0 hatten unsere Amateure den Gegner
im letzten Jahr in Meisterschaft und Pokal sicher im Griff gehabt. Aufgrund
der momentanen Formkrise und der zahlreichen Ausfälle war klar, dass es
diesmal nicht so leicht werden würde. Neben den Langzeitverletzten
fanden sich seit dem Testspiel am Dienstag auch Carsten Mathes, Alan Hansen
und Roman Derneden auf der Verletztenliste wieder, dazu fehlte der gesperrte
Metin Telle. Immerhin war Ali Gülez wieder spielberechtigt, und auch
Raschid El Hammouchi stand zur Verfügung, da er nicht in den Profikader
für das Spiel bei Union Berlin berufen worden war. Zudem feierte Torwart
Dirk Memmersheim sein Pflichtspiel-Comeback, ausgerechnet bei seinem Ex-Club.
Insgesamt standen so wenige Spieler zur Verfügung, dass sich die
Mannschaft fast von selbst aufstellte. Daniel Maaßen und Manuel Peiffer
spielten erstmals von Beginn an, Peiffer im defensiven Mittelfeld und
Maaßen auf der rechten Seite in der neuformierten Abwehr-Dreierkette.
Von den zehn Feldspielern, die das erste Oberligaspiel gegen Gladbach Amat.
begonnen hatten, standen in Schmidt beim Anpfiff nur vier auf dem Platz.
Erschwerend für unsere Elf kamen noch die Platzverhältnisse hinzu.
Gespielt wurde auf dem Aschenplatz oberhalb des Rasenplatzes. Schon vor dem
Anstoß war die Asche eine Seenlandschaft, und bei ständigem
Nieselregen wurde der Platz mit fortschreitender Spieldauer immer schwerer
bespielbar. Wenn man wie unsere Jungs seit einem halben Jahr keinen
Aschenplatz mehr aus der Nähe gesehen hat und nur auf Kunstrasen
trainiert, muss man sich erst an den Matsch gewöhnen.
Vor bei nasskaltem Wetter nur rund 150 Zuschauern entwickelte sich ein
ausgeglichenes Spiel, in dem kein Klassenunterschied zu erkennen war. Nach
einer knappen Viertelstunde brachte ein von Ali Gülez in den Strafraum
getretener Freistoß erstmals Gefahr für das gegnerische Tor,
einige Minuten später war es Kapitän Christian Schäfer, der mit
einem Flachschuss aus 25 Metern knapp das Tor verfehlte. Nach 25 Minuten
zwang ein gegnerischer Stürmer Dirk Memmersheim mit einem platzierten
Kopfball aus fünf Metern zu einer Glanzparade. Auf der anderen Seite
wurde fünf Minuten später ein Kopfball von Baba Iddi nach
Schäfer-Ecke von der Torlinie weggeschlagen. Fünf Minuten vor der
Pause entschärfte Memmersheim einen gefährlichen 20-Meter-Schuss,
bevor der Linienrichter auf der anderen Seite eine Abseitsstellung von
Christian Schäfer übersah. Dessen Zuspiel auf den in der Mitte
völlig freien Stephan Hamacher war allerdings zu unplatziert. Die letzte
und beste Chance vor der Pause hatte Schmidt, als die Aachener Abwehr einen
Stürmer aus kurzer Distanz frei zum Schuss kommen ließ. Dirk
Memmersheim stellte auch in dieser Szene seine heute starke Leistung unter
Beweis, so dass man mit einem torlosen Remis in die Pause ging.
Die erste gute Torgelegenheit in der zweiten Halbzeit hatte wieder der
Gastgeber, der einen schönen Spielzug mit einem Kopfball abschloss, der
nur wenige Zentimeter am linken Torpfosten vorbeistrich. Ali Gülez aus
18 Metern, Baba Iddi nach schöner Vorarbeit von Daniel Maaßen und
ein stolpernder Marc Keller scheiterten auf der Gegenseite, bevor eine
Viertelstunde vor dem Ende der Schuss mal wieder nach hinten losging. Nach
einer Ecke von der rechten Abwehrseite traf der Schmidter Mankowski per Kopf
zum 1:0 in die Maschen. In der Folgezeit konnte sich unsere Mannschaft trotz
läuferischer Vorteile keine wirklich zwingenden Ausgleichschancen
erarbeiten. Als niemand mehr damit rechnete, wurde ein eigentlich harmloser
20m-Schuss von Ali Gülez glücklich ins rechte untere Toreck
abgefälscht.
Die 90 Minuten waren um, und endlich hatte man sie mal wieder zu elft
beendet. Dummerweise waren noch 30 Minuten zu spielen, und es dauerte gerade
mal drei Minuten, bis sich unsere Mannschaft mal wieder durch eigene Dummheit
selbst dezimierte. Der mit Gelb vorbelastete Manuel Peiffer zupfte völlig
überflüssig im Mittelfeld am Trikot seines Gegenspielers. Zu zehnt
relativierten sich die konditionellen Vorteile unserer Mannschaft. Trotzdem
hatten der eingewechselte Stefan Tümmler aus halbrechter Position und
Raschid El Hammouchi aus 18 Metern kurz vor dem letzten Seitenwechsel noch
gute Einschusschancen. Direkt nach der Pause hatte Schmidt nach einem
bösen Aussetzer im Aachener Abwehrzentrum die Riesenchance zur
Führung, aber wieder klärte Dirk Memmersheim in höchster Not.
Drei Minuten vor dem Ende setzte sich Stefan Tümmler gegen einen
Abwehrspieler und den Torwart durch, geriet aber in Bedrängnis ins
Stolpern und konnte immerhin noch eine Ecke herausholen. Diese faustete der
Schmidter Keeper zu kurz in die Mitte, konnte den Nachschuss von Daniel
Maaßen aber schön parieren. Während die Zuschauer schon
über mögliche Elfmeterschützen diskutierten, zeigte sich Steven
Dooley zuversichtlich, hatte man doch auch kurz vor Ende der regulären
Spielzeit noch ein Tor erzielt. Und tatsächlich setzte in der
Nachspielzeit der mittlerweile von oben bis unten mit Schlamm bedeckte Baba
Iddi auf der linken Seite zu einem Flankenlauf an und schlug einen
präzisen Ball in die Mitte genau auf den Fuß des sträflich
allein gelassenen Ali Gülez, der zum vielumjubelten Siegtreffer
einschoss.
Insgesamt macht die Leistung und personelle Situation unserer Amateure zwar
nicht gerade Mut für die nächsten schweren Meisterschaftsspiele,
aber heute hatte man einen dramatischen Pokalfight gesehen, der trotz
spielerischer Defizite Spaß gemacht hat. In der nächsten Runde im
Februar müssen unsere Jungs jetzt beim Landesligisten Rhenania Alsdorf
antreten.
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