Do, 24.10.02:
Germania Dürwiß - ALEMANNIA A 3:0 (2:0)
Schell - Kothner (46. Benthin), Bossassi (46. Nacev), Gunesch (39. Hartmann), Caspers (46. Batmaz) - Rosin, Schäfer (46. Nesimi), Marotta (42. Türkmen), Marso (46. Stasczak) - Sinkiewicz, Meven
(Trainer: Winkhold)

Zuschauer: 50
Gelb: Batmaz, Türkmen
Gelb-Rot: Nacev (80.; Meckern)

1:0 (8.)
2:0 (33.)
3:0 (57.)



Zum fünften Mal in den letzten zwei Spielzeiten stand ein Testspiel einer Alemannia-Mannschaft auf der ungemütlichen Platzanlage von Germania Dürwiß auf dem Programm. Damit die Angelegenheit nicht ganz so sinnlos daherkam, sollte das Spiel zur Abwechslung auf dem Aschenplatz stattfinden.
Leider fand kein Spiel statt. Zumindest sah das, was da vor den Augen der entsetzten Zuschauer auf dem Platz abging, beim besten Willen nicht aus wie ein Fußballspiel. Hatten die Amateure der Alemannia tags zuvor gegen die eigene A-Jugend noch ein beachtliches 2:2 geholt, ging gegen die Germania aus Dürwiß gar nichts mehr. Der Tabellenfünfte der Bezirksliga (!) dominierte die Partie nach Belieben, erst nach ca. einer Viertelstunde kam die Alemannia zum ersten Mal über die Mittellinie. Zu diesem Zeitpunkt stand es schon längst 1:0, der Gastgeber legte völlig verdient noch zwei Tore nach und verpasste am Ende einen noch höheren Sieg. Von den Gestalten, die unterdessen die Alemannia-Trikots spazierentrugen, war 80 Minuten außer Fehlpässen und einigen kläglich vergebenen Chancen nichts zu sehen. Dann kam der Moment, als einigen die sportliche Blamage wohl nicht ausreichte und man sich auch noch als schlechter Verlierer lächerlich machen musste. Innerhalb von drei Minuten sah Gökhan Batmaz Gelb wegen Meckerns, Mario Nacev wie Xie Hui in Hannover erst Gelb und dann Gelb-Rot und schließlich Mehmet Türkmen nur Gelb für ein rotwürdiges, brutales Foul. Dabei sollte man eigentlich dankbar sein, dass es noch Vereine gibt, die ihre Plätze und Knochen für solche Spiele zur Verfügung stellen.
In diesem Zustand ist diese Mannschaft eine Schande für die Alemannia. Mit einer fatalen Kombination aus Unfähigkeit, Lustlosigkeit, Müdigkeit und Verunsicherung war man dem drei Klassen tiefer spielenden Gegner hoffnungslos unterlegen. Daran allein ist man (wenn auch nicht in dem Ausmaß) mittlerweile gewohnt, aber die ebenso sinnlosen wie peinlichen Attacken gegen Gegner und Schiedsrichter haben die Mannschaft endgültig an dem Punkt ankommen lassen, an dem man vom Gegner eher Mitleid denn Spott erntet. Einigen Spielern ist das wahrscheinlich scheißegal, es war ja nur ein besseres Training. Leider handelte es sich aber um ein offiziell angemeldetes Spiel, es waren Zuschauer anwesend, und man trug das Trikot von Alemannia Aachen - und dann ist ein solcher Auftritt eine Blamage für den Verein. Dass man mit so einer Leistung am Sonntag in Cöln keine Chance haben wird, muss ebenso wenig betont werden wie die Hoffnungslosigkeit der Situation nach einer Niederlage in Cöln.

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