Sa, 21.09.02:
ALEMANNIA A - GFC Düren 1:1 (1:0)
Schmidt (62. Schell) - Bossassi, Schäfer, Caspers - Maaßen, Gunesch, Dussin, Benthin (67. Nesimi), Kothner - Iddi (95. Meven), Keller
(Trainer: Winkhold)
Breuer - Mathes, Frohn, Köhnen - Heuser, Poll, Manga, Celik (93. Ramm), Mertens (64. Th. Kalscheuer), Heinrichs - Dabovic (81. Jasmund)
(Trainer: Jung)

Zuschauer: 355 (ca. 80 aus Düren)
Gelb: Schäfer, Kothner - Heinrichs

1:0 Iddi (24.; Kothner)
1:1 Celik (72.)

















Am achten Spieltag kam es in der Oberliga Nordrhein zum Kellerduell zwischen den Amateuren der Alemannia und dem Aufsteiger GFC 09 Düren. Die Alemannia hatte in sieben Spielen gerade einmal zwei Punkte geholt, obwohl man in den meisten Spielen nah an Punktgewinnen dran war und nur im letzten Spiel in Ratingen unter aller Sau gespielt hatte. Bei Gürzenich sah es ähnlich aus, trotz teilweise ansprechender Leistungen war man bisher nur auf drei Punkte gekommen. Das Derby zog immerhin 350 Zuschauer an, darunter rund 50 Dürener sowie Taifour Diane, Steven Dooley, Frank Küchen und Stefan Tümmler (trotz gleichzeitigen Spiels des FC Augsburg in Frankfurt). Gürzenich trat mit den beiden Ex-Alemannen Ben Manga und Carsten Mathes an. Bei der Alemannia fielen einige Umstellungen in der Anfangsformation auf. Mehmet Türkmen und Gökhan Batmaz bekam nach zuletzt schlechten Leistungen eine Denkpause verordnet, zudem fehlte Taofik Jaajoui verletzungsbedingt. So kamen Glory Bossassi auf der rechten Abwehrseite und Michael Dussin im zentralen Mittelfeld zu ihren ersten Oberligaeinsätzen.
Das Spiel verlief zunächst ausgeglichen. Ben Manga lieferte nach fünf Minuten aus 20 Metern den ersten Warnschuss ab. Die erste ganz dicke Chance hatte Ralph Gunesch für die Alemannia, als er nach einem Abpraller aus sieben Metern frei zum Schuss kam, aber zur Hälfte in den Boden trat. Auf der anderen Seite schlenzte der Dürener Kühnen den Ball aus 17 Metern über die Latte. Mitte der ersten Hälfte köpfte Celik nach Ecke von Poll über den Kasten von Christian Schmidt. Im Gegenzug setzte sich Marc Keller auf der rechten Seite schön durch und legte quer auf Daniel Maaßen, der aus 16 Metern Torentfernung nur ein Schüsschen zustande brachte. Eine Minute später gingen unsere Amateure mit 1:0 in Führung. Eine Linksflanke von Marcus Kothner konnte Baba Iddi aus kurzer Distanz volley verwerten. Unsere Mannschaft wurde jetzt stärker und verdiente sich die Führung redlich, ohne allerdings große Torgefahr auszustrahlen. Zehn Minuten vor der Pause musste Christian Schmidt gegen den starken Celik Kopf und Kragen riskieren, um den Ausgleich zu verhindern. Dabei verletzte er sich so, dass er später ausgewechselt werden musste. Kurz vor dem Wechsel hatte der GFC die bis dato beste Ausgleichschance, als ein Kopfball des unbedrängt köpfenden Dabovic sich über den regungslosen Schmidt hinweg auf die Latte hob.
In der zweiten Halbzeit vergab Marc Keller nach Anspiel von Dirk Caspers etwas überhastet die Chance zum 2:0, im Gegenzug verfehlte Dabovic aus der Drehung knapp. Nach einer Flanke von Manuel Benthin nahm Marc Keller den Ball am kurzen Pfosten volley und hatte Pech, dass der Ball knapp über die Latte ging. Der Gast wurde nun stärker, und die Alemannia hatte in dieser Phase nicht viel entgegenzusetzen. Heinrichs sorgte für den ersten Aufreger als er sich am linken Strafraumeck zuerst gegen Gunesch und dann gegen Benthin durchsetzte und mit einem Flachschuss aus 16 Metern den linken Pfosten traf. Drei Minuten später lief Dabovic am langen Pfosten in eine Flanke von Ben Mange und traf ebenfalls nur das Aluminium, der Nachschuss von Celik ging knapp links am Tor vorbei. Dann war es Thomas Kalscheuer, der eine Minute nach seiner Einwechslung den ebenfalls kurz zuvor eingewechselten Daniel Schell aus spitzem Winkel zu seiner ersten Parade zwang. In der 66. Minute konnte Schell mit einem starken Reflex den Ausgleich verhindern, als Dabovic am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam. Vier Minuten später hatte Ralph Gunesch die Entscheidung auf dem Fuß. Mit einem sehenswerten Dribbling setzte er sich am linken Strafraumeck gegen drei Dürener durch, zielte aber beim Abschluss genau in die Arme von Torwart Breuer. Zwei Minuten später folgte der mittlerweile verdiente Ausgleich. Ein Aachener Angriff über Florim Nesimi wurde an der rechten Eckfahne abgefangen. Ben Manga wurde noch in der eigenen Hälfte angespielt und konnte unbedrängt 60 Meter entlang der Seitenlinie den Ball führen. Den Abpraller nach Mangas Schuss verwertete schließlich Celik mühelos zum 1:1. In den letzten 20 Minuten zeigten beide Mannschaft großen Einsatz, aber wenig Durchschlagskraft. Ben Manga hatte in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit zum 1:2 und Baba Iddi hätte auf der anderen Seite mit etwas Glück noch den Siegtreffer für die Alemannia erzielen können.
Das Unentschieden entsprach am Ende den gezeigten Leistungen beider Mannschaften. Die Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles gegeben. Mehr scheint im Moment nicht drin zu sein, wobei sich die Frage stellt, wo man die nötigen Punkte holen will, wenn nicht zu Hause gegen Düren. Immerhin verspricht ein Blick auf die Tabelle durchaus noch Hoffnung, da es mit Viktoria Cöln und den Amateuren des MSV Duisburg zwei weitere Mannschaft mit ähnlich magerem Punktekonto gibt. Ansonsten war das Spiel allein schon wegen Linienrichterin Johanna den Besuch wert. Ben Manga zeigte sich so angetan, dass er kurzerhand seine Wasserflasche in ihrer Nähre deponierte und sich alle paar Minuten einredete, er wäre durstig. Glory Bossassi versuchte es nach einer zweifelhaften Eckballentscheidung auf die plumpe Art ("Fuck!"). Allein schon für diese Linienrichterin lohnt es sich, in der Oberliga zu bleiben...

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