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Schmidt (62. Schell) - Bossassi, Schäfer, Caspers - Maaßen,
Gunesch, Dussin, Benthin (67. Nesimi), Kothner - Iddi (95. Meven),
Keller
(Trainer: Winkhold) |
Breuer - Mathes, Frohn, Köhnen - Heuser, Poll, Manga,
Celik (93. Ramm), Mertens (64. Th. Kalscheuer),
Heinrichs - Dabovic (81. Jasmund)
(Trainer: Jung) |
Am achten Spieltag kam es in der Oberliga Nordrhein zum Kellerduell
zwischen den Amateuren der Alemannia und dem Aufsteiger GFC 09
Düren. Die Alemannia hatte in sieben Spielen gerade einmal
zwei Punkte geholt, obwohl man in den meisten Spielen nah an
Punktgewinnen dran war und nur im letzten Spiel in Ratingen unter
aller Sau gespielt hatte. Bei Gürzenich sah es ähnlich aus,
trotz teilweise ansprechender Leistungen war man bisher nur auf
drei Punkte gekommen. Das Derby zog immerhin 350 Zuschauer an,
darunter rund 50 Dürener sowie Taifour Diane, Steven Dooley,
Frank Küchen und Stefan Tümmler (trotz gleichzeitigen
Spiels des FC Augsburg in Frankfurt). Gürzenich trat mit den
beiden Ex-Alemannen Ben Manga und Carsten Mathes an. Bei der
Alemannia fielen einige Umstellungen in der Anfangsformation auf.
Mehmet Türkmen und Gökhan Batmaz bekam nach zuletzt
schlechten Leistungen eine Denkpause verordnet, zudem fehlte Taofik
Jaajoui verletzungsbedingt. So kamen Glory Bossassi auf der rechten
Abwehrseite und Michael Dussin im zentralen Mittelfeld zu ihren
ersten Oberligaeinsätzen.
Das Spiel verlief zunächst ausgeglichen. Ben Manga lieferte
nach fünf Minuten aus 20 Metern den ersten Warnschuss ab. Die
erste ganz dicke Chance hatte Ralph Gunesch für die Alemannia,
als er nach einem Abpraller aus sieben Metern frei zum Schuss kam,
aber zur Hälfte in den Boden trat. Auf der anderen Seite
schlenzte der Dürener Kühnen den Ball aus 17 Metern
über die Latte. Mitte der ersten Hälfte köpfte Celik
nach Ecke von Poll über den Kasten von Christian Schmidt. Im
Gegenzug setzte sich Marc Keller auf der rechten Seite schön
durch und legte quer auf Daniel Maaßen, der aus 16 Metern
Torentfernung nur ein Schüsschen zustande brachte. Eine Minute
später gingen unsere Amateure mit 1:0 in Führung. Eine
Linksflanke von Marcus Kothner konnte Baba Iddi aus kurzer Distanz
volley verwerten. Unsere Mannschaft wurde jetzt stärker und
verdiente sich die Führung redlich, ohne allerdings große
Torgefahr auszustrahlen. Zehn Minuten vor der Pause musste Christian
Schmidt gegen den starken Celik Kopf und Kragen riskieren, um den
Ausgleich zu verhindern. Dabei verletzte er sich so, dass er
später ausgewechselt werden musste. Kurz vor dem Wechsel hatte
der GFC die bis dato beste Ausgleichschance, als ein Kopfball des
unbedrängt köpfenden Dabovic sich über den
regungslosen Schmidt hinweg auf die Latte hob.
In der zweiten Halbzeit vergab Marc Keller nach Anspiel von Dirk
Caspers etwas überhastet die Chance zum 2:0, im Gegenzug
verfehlte Dabovic aus der Drehung knapp. Nach einer Flanke von
Manuel Benthin nahm Marc Keller den Ball am kurzen Pfosten volley
und hatte Pech, dass der Ball knapp über die Latte ging. Der
Gast wurde nun stärker, und die Alemannia hatte in dieser
Phase nicht viel entgegenzusetzen. Heinrichs sorgte für den
ersten Aufreger als er sich am linken Strafraumeck zuerst gegen
Gunesch und dann gegen Benthin durchsetzte und mit einem Flachschuss
aus 16 Metern den linken Pfosten traf. Drei Minuten später lief
Dabovic am langen Pfosten in eine Flanke von Ben Mange und traf
ebenfalls nur das Aluminium, der Nachschuss von Celik ging knapp
links am Tor vorbei. Dann war es Thomas Kalscheuer, der eine Minute
nach seiner Einwechslung den ebenfalls kurz zuvor eingewechselten
Daniel Schell aus spitzem Winkel zu seiner ersten Parade zwang. In
der 66. Minute konnte Schell mit einem starken Reflex den Ausgleich
verhindern, als Dabovic am Elfmeterpunkt zum Kopfball kam. Vier
Minuten später hatte Ralph Gunesch die Entscheidung auf dem
Fuß. Mit einem sehenswerten Dribbling setzte er sich am
linken Strafraumeck gegen drei Dürener durch, zielte aber beim
Abschluss genau in die Arme von Torwart Breuer. Zwei Minuten
später folgte der mittlerweile verdiente Ausgleich. Ein Aachener
Angriff über Florim Nesimi wurde an der rechten Eckfahne
abgefangen. Ben Manga wurde noch in der eigenen Hälfte
angespielt und konnte unbedrängt 60 Meter entlang der Seitenlinie
den Ball führen. Den Abpraller nach Mangas Schuss verwertete schließlich
Celik mühelos zum 1:1. In den letzten 20 Minuten zeigten beide
Mannschaft großen Einsatz, aber wenig Durchschlagskraft. Ben
Manga hatte in der Nachspielzeit noch die Möglichkeit zum 1:2
und Baba Iddi hätte auf der anderen Seite mit etwas Glück
noch den Siegtreffer für die Alemannia erzielen können.
Das Unentschieden entsprach am Ende den gezeigten Leistungen beider
Mannschaften. Die Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten
alles gegeben. Mehr scheint im Moment nicht drin zu sein, wobei sich
die Frage stellt, wo man die nötigen Punkte holen will, wenn
nicht zu Hause gegen Düren. Immerhin verspricht ein Blick auf
die Tabelle durchaus noch Hoffnung, da es mit Viktoria Cöln und
den Amateuren des MSV Duisburg zwei weitere Mannschaft mit
ähnlich magerem Punktekonto gibt. Ansonsten war das Spiel allein
schon wegen Linienrichterin Johanna den Besuch wert. Ben Manga zeigte
sich so angetan, dass er kurzerhand seine Wasserflasche in ihrer
Nähre deponierte und sich alle paar Minuten einredete, er
wäre durstig. Glory Bossassi versuchte es nach einer
zweifelhaften
Eckballentscheidung auf die plumpe Art ("Fuck!"). Allein
schon für diese Linienrichterin lohnt es sich, in der Oberliga
zu bleiben...