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Gillen - Niewiadomski, Roth, Habl,
Kaesberg (77. Jörgens) - Glowacz, Voike, Reed,
Grebe (65. Hecht), Meiß - Schoof
(Trainer: Boris) |
Krumpen - Wilschrey (23. Oventrop), Haas, Schattner,
Sabacinski - Schmied, Müller, Junglas, Heber,
Popova (83. Quotschalla) - Özgen (92. Höger)
(Trainer: van der Luer) |
Mit einem 1:1 zwischen Schwarz-Weiß Essen und Arminia Bielefeld II
begann am Freitag die neue NRW-Liga. Am Sonntag stieg unsere Zweitvertretung
mit einem Auswärtsspiel bei Germania Dattenfeld ins Geschehen ein. Dort
hatte unsere Elf vor gut 3 Monaten 3:2 verloren,
sich aber am Ende trotzdem noch genau wie Dattenfeld für die NRW-Liga
qualifiziert. Den albernen Verbandsstatuten zufolge hätte der Sportplatz
in Dattenfeld seitdem eigentlich mit einem Gästeblock und
-eingang, zehn überdachten Presseplätzen und 3000
Zuschauerplätzen insgesamt ausgestattet sein müssen. Gesehen habe
ich nichts dergleichen, was die wenigen Aachener Anhänger aber auch nicht
weiter störte, denn kein Zaun und kein Graben trennte sie von den
frischen Waffeln, die wie gehabt für 80 Cent im Vereinsheim verkauft
wurden. Ein Ordner erzählte, man
werde zu Risikospielen nach Siegburg ausweichen und außerdem
demnächst nahe der Kinderschaukel einige Bauzäune aufstellen, aber
gegen die netten Aachener sei das ja nicht nötig. Das klingt
vernünftig, trotzdem erschließt sich mir nicht ganz, wieso dann
andere Vereine viel Geld in ihre Sportanlagen investieren müssen oder
wie der VfL Leverkusen erst gar keine Lizenz erhalten. Wahrscheinlich war der
Verbandsvertreter auf dem Weg zur Sportplatzbesichtigung versehentlich bei
Eitorf rechts abgebogen. Mir soll es recht sein, auch wenn eigentlich kein
Verein, der ausschließlich Cölsch statt Bier verkauft, eine Lizenz
für irgendetwas bekommen sollte.
Zur Feier des Tages hatten übrigens die "Wilde Jungs Dattenfeld" eigens eine
Choreographie und einen Infoflyer auf die Beine gestellt. Auch das offizielle
Programmheft war lustig gestaltet, stolz war ein Brief abgebildet, indem sich
die 1.FC Köln GmbH & Co. KGaA mit der E-Mail-Adresse fandel@fc-koeln.de
für die Glückwünsche zum Aufstieg bedankt.
Die Alemannia begann mit Tim Krumpen anstelle des verletzten David Hohs im
Tor, davor Robert Wilschrey, Felix Haas, Waldemar Schattner und Thomas
Sabacinski in der Viererkette. Auf der Sechs erhielt Nico Schmied den Vorzug
vor Marco Höger, die Außen besetzten die Profis Florian Müller
und Faton Popova. Tibor Heber und Manuel Junglas agierten zentral hinter der
Spitze Abdul Özgen.
In einem ausgeglichenen ersten Durchgang hatten beide Mannschaften zwei
Gelegenheiten zur Führung. Für die Alemannia scheiterte Manuel
Junglas zunächst mit einem Kopfball nach Flanke von Robert Wilschrey.
Später war es wieder Junglas, der von Tibor Heber gut in Szene gesetzt
wurde, aber gegen Torwart Maurice Gillen zweiter Sieger blieb. Zwischendurch
musste Robert Wilschrey wegen einer blutenden Gesichtsverletzung durch Stefan
Oventrop ersetzt werden. Für die Gastgeber setzte sich Michael Reed im
Strafraum gegen Waldemar Schattner durch, schoss aber links am langen Eck
vorbei. Wenig später drehte sich ein Freistoß aus halblinker
Position gefährlich zum langen Pfosten, wo Sebastian Schoof in den Ball
grätschte und diesen aus zwei Meter Entfernung über die Latte
beförderte.
Ein Freistoß von Thomas Sabacinski kurz nach der Pause hätte schon
die Führung bringen müssen. Faton Popova ließ durch, und wie
genau Nico Schmied und Abdul Özgen in der Mitte den Ball nicht im Tor
unterbrachten, weiß ich nicht, da ich mich schon jubelnd abgedreht
hatte. Kurz darauf folgte dann tatsächlich die Führung. Faton Popova
spielte rechts raus auf Florian Müller, der schneller war als Patrick
Kaesberg (zusammen mit Kamil Niewiadomski aus Aachen nach Dattenfeld
gewechselt) und perfekt
auf den Kopf von Abdul Özgen flankte - 0:1. Auf der Gegenseite
köpfte Sebastian Schoof den Ball nach einer Ecke über das Tor. Eine
Viertelstunde vor Schluss drängten die Gastgeber gewaltig auf den
Ausgleich und waren dabei vor allem bei Standards gefährlich,
während die Alemannia vom Abschluss abgesehen gut konterte. Maurice
Gillen entschärfte einen Flachschuss von Abdul Özgen (78.), dann
rettete Tim Krumpen im Anschluss an einen langen Einwurf in höchster Not
auf der Linie (79.). Einen Freistoß des eingewechselten Jared
Jörgens holte Krumpen aus dem linken Eck (81.). Bei der Alemannia kam
Marco Quotschalla für Faton Popova, zog von rechts an einem Gegenspieler
vorbei in die Mitte, wollte den Ball über den Torwart heben, aber der
bekam Finger und Kopf dazwischen, und Andy Habl schlug den Ball von der Linie
(85.). Beim nächsten Konter legte Quotschalla quer auf Manuel Junglas,
der trotz Foul im Fallen zurück auf Quotschalla legte, der wiederum aus
12 Metern übers Tor schoss (88.). Schließlich lag der Ball
sekundenlang im Getümmel vor dem Aachener Tor, dabei blieb es zum
Glück aber auch (92.).
Alles in allem gewann unsere Mannschaft etwas glücklich, aber nicht
unverdient und bot eine vor allem kämpferisch starke Leistung. Am Samstag
trifft die Mannschaft von Eric van der Luer im ersten Heimspiel auf Aufsteiger
Fortuna Cöln. Gespielt wird auf dem Tivoli in dessen letzter Saison, es
darf mit mehreren Hundert Gästefans gerechnet werden, und der Eintritt
ist (glaube ich) für Dauerkartenbesitzer frei. Der Besuch lohnt sich
also...