Mo, 17.04.06:
KFC Uerdingen - ALEMANNIA II 1:2 (0:1)
Martin - N'Doum, Paßlack, Schulz-Winge, Wanneck - Zengin, S. Heller, Tadrosse, Windges - Mangiapane (52. Sreij), Knappmann
(Trainer: Luginger)
Hesse - Reichartz (39. Yüksel), Henseler, Prüter, El Hammouchi - Zitzen, Putzier, Balaban (89. Karachristos), Popova - Dunkel (87. Nöhlen), M. Heller
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 1008 (ca. 50 aus Aachen)
Gelb: S. Heller - Zitzen, Balaban, Yüksel, M. Heller
Rot: Paßlack (69. Schiedsrichter-Beleidigung)

0:1 M. Heller (10.; Putzier)
0:2 Popova (70.; Foulelfmeter)
1:2 Windges (93.)









(Fotos: Richard)













Mit schwerem Kopf, aber gut gelaunt begleiteten rund 30 Alemannia-Fans (plus Spieler-Anhang) am Nachmittag vor dem Bochum-Spiel die Amateure der Alemannia in die Krefelder Grotenburg - einige ganz Kranke nutzten dabei schon die Hinfahrt zum Weitersaufen.
Das Krefelder Stadion bot einen merkwürdigen Kontrast zur Feierstimmung am Tivoli. Während beim Besucher die Erinnerung an das 2:1 gegen Bayern im Pokalfinale oder das 7:3 gegen Dresden im Europapokal noch frisch ist, wirken die wenigen treuen Fans, die sich im riesenhaft erscheinenden Stadion verlieren, nur noch resigniert. "Die haben doch alle keinen Bock mehr", wird die Leistung des insolventen KFC in der Oberliga kommentiert, der in der Hinrunde noch vage in Richtung Wiederaufstieg schielen durfte und mittlerweile bis auf Platz 10 durchgereicht wurde. Selbst der aufrechte alte Mann, der einsam sein "Uerdingeeeen!" über die Tribüne ruft, ist irgendwie leiser geworden. Ein anderer alter Mann, Ex-Alemanne Oliver Ebersbach, wurde übrigens zur Winterpause zum Bezirksligisten SC Unterbach transferiert.
Bei der Alemannia kamen wieder einmal vier A-Jugendliche, aber insgesamt immerhin elf nüchtern wirkende Spieler zum Einsatz. Philipp Dunkel begann im Sturm für den letztmalig gesperrten Michael Rentmeister. Unsere Mannschaft erwischte einen guten Start; nach zehn Minuten bediente Heinz Putzier Marcel Heller, der Torwart Peter Martin umkurvte und den Ball zum 0:1 ins Netz schob. Die Alemannia hatte den Gegner über weite Strecken gut im Griff, hatte allerdings nach einer guten halben Stunde gleich zweimal mächtig Glück. Zunächst stand Christian Knappmann nach einem unglücklichen Abpraller völlig frei vor Marcus Hesse, aber der reagierte glänzend und lenkte den Ball mit dem Fuß zur Ecke. Die wurde auf den langen Pfosten verlängert, wo Stephan Paßlack aus drei Metern Entfernung die Unterkante der Latte anköpfte.
Bei der Alemannia war es der schnelle Marcel Heller, der für viel Unruhe sorgte und vor allem dem langsameren Ex-Gladbacher Schulz-Winge immer wieder entwischte. In einer Szene traf Heller aus halbrechter Position nur das Ausßennetz des Uerdinger Tores. Nach 70 Minuten schien die Partie entschieden zu sein. Bei einer Freistoßflanke in den Uerdinger Strafraum entschied der Schiedsrichter völlig überraschend auf Elfmeter, vermutlich wegen eines Foulspiels abseits des Balles. Obendrein wurde der reklamierende Stephan Paßlack des Feldes verwiesen. Faton Popova verwandelte den Elfmeter zum 0:2. Osman Yüksel, der nach Vorarbeit von Marcel Heller an Torwart Martin scheiterte, sowie wieder Yüksel, der nach Flanke Heller und Brustannahme nur das Außennetz traf, vergaben weitere Chancen. Als die vom Schiedsrichter angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit vorbei waren und die Uerdinger Fans schon mit "Aachen halt's Maul"-Gesängen am Zaun hingen, wurde es doch noch einmal turbulent. Faton Popova vergab bei einem Konter freistehend das 0:3 (92.), bevor auf der Gegenseite der überraschende Anschlusstreffer durch Manuel Windges fiel (93.). In den alemannischen Reihen machte sich plötzlich Nervosität breit, es wurde unnötig zur Ecke geklärt, und der aufgerückte Torwart Peter Martin traf bei dieser Ecke mit der Schulter die Latte (94.).
Auch wenn der Sieg fast noch verschenkt wurde, zeigte die Alemannia eine ordentliche, gegenüber dem Spiel gegen TuRU deutlich verbesserte Leistung, und gewann verdient. Gleich am Mittwoch um 19 Uhr steht das Pokalhalbfinale beim FC Hennef 05 an, zum nächsten Heimspiel wird am Samstag (22.4.) der FC Junkersdorf erwartet.



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