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Martin - N'Doum, Paßlack, Schulz-Winge, Wanneck - Zengin, S. Heller,
Tadrosse, Windges - Mangiapane (52. Sreij), Knappmann
(Trainer: Luginger) |
Hesse - Reichartz (39. Yüksel), Henseler, Prüter,
El Hammouchi - Zitzen, Putzier, Balaban (89. Karachristos),
Popova - Dunkel (87. Nöhlen), M. Heller
(Trainer: Emmerling) |
Mit schwerem Kopf, aber gut gelaunt begleiteten rund 30 Alemannia-Fans
(plus Spieler-Anhang) am Nachmittag vor dem Bochum-Spiel die Amateure der
Alemannia in die Krefelder Grotenburg - einige ganz Kranke nutzten dabei schon
die Hinfahrt zum Weitersaufen.
Das Krefelder Stadion bot einen merkwürdigen Kontrast zur Feierstimmung
am Tivoli. Während beim Besucher die Erinnerung an das 2:1 gegen Bayern
im Pokalfinale oder das 7:3 gegen Dresden im Europapokal noch frisch ist,
wirken die wenigen treuen Fans, die sich im riesenhaft erscheinenden Stadion
verlieren, nur noch resigniert. "Die haben doch alle keinen Bock
mehr", wird die Leistung des insolventen KFC in der Oberliga kommentiert,
der in der Hinrunde noch vage in Richtung Wiederaufstieg schielen durfte und
mittlerweile bis auf Platz 10 durchgereicht wurde. Selbst der aufrechte alte
Mann, der einsam sein "Uerdingeeeen!" über die Tribüne
ruft, ist irgendwie leiser geworden. Ein anderer alter Mann,
Ex-Alemanne Oliver Ebersbach, wurde übrigens zur Winterpause zum
Bezirksligisten SC Unterbach transferiert.
Bei der Alemannia kamen wieder einmal vier A-Jugendliche, aber insgesamt
immerhin elf nüchtern wirkende Spieler zum Einsatz. Philipp Dunkel
begann im Sturm für den letztmalig gesperrten Michael Rentmeister. Unsere
Mannschaft erwischte einen guten Start; nach zehn Minuten bediente Heinz
Putzier Marcel Heller, der Torwart Peter Martin umkurvte und den Ball zum
0:1 ins Netz schob. Die Alemannia hatte den Gegner über weite Strecken
gut im Griff, hatte allerdings nach einer guten halben Stunde gleich zweimal
mächtig Glück. Zunächst stand Christian Knappmann nach einem
unglücklichen Abpraller völlig frei vor Marcus Hesse, aber der
reagierte glänzend und lenkte den Ball mit dem Fuß zur Ecke. Die
wurde auf den langen Pfosten verlängert, wo Stephan Paßlack aus
drei Metern Entfernung die Unterkante der Latte anköpfte.
Bei der Alemannia war es der schnelle Marcel Heller, der für viel Unruhe
sorgte und vor allem dem langsameren Ex-Gladbacher Schulz-Winge immer wieder
entwischte. In einer Szene traf Heller aus halbrechter Position nur das
Ausßennetz des Uerdinger Tores.
Nach 70 Minuten schien die Partie entschieden zu sein. Bei einer
Freistoßflanke in den Uerdinger Strafraum entschied der Schiedsrichter
völlig überraschend auf Elfmeter, vermutlich wegen eines Foulspiels
abseits des Balles. Obendrein wurde der reklamierende Stephan Paßlack
des Feldes verwiesen. Faton Popova verwandelte den Elfmeter zum 0:2. Osman
Yüksel, der nach Vorarbeit von Marcel Heller an Torwart Martin
scheiterte, sowie wieder Yüksel, der nach Flanke Heller und Brustannahme
nur das Außennetz traf, vergaben weitere Chancen.
Als die
vom Schiedsrichter angezeigten zwei Minuten Nachspielzeit vorbei waren und
die Uerdinger Fans schon mit "Aachen halt's Maul"-Gesängen am
Zaun hingen, wurde es doch noch einmal turbulent. Faton Popova vergab bei
einem Konter freistehend das 0:3 (92.), bevor auf der Gegenseite der
überraschende Anschlusstreffer durch Manuel Windges fiel (93.). In den
alemannischen Reihen machte sich plötzlich Nervosität breit, es
wurde unnötig zur Ecke geklärt, und der aufgerückte Torwart
Peter Martin traf bei dieser Ecke mit der Schulter die Latte (94.).
Auch wenn der Sieg fast noch verschenkt wurde, zeigte die Alemannia eine
ordentliche, gegenüber dem Spiel gegen TuRU deutlich verbesserte
Leistung, und gewann verdient. Gleich am Mittwoch um 19 Uhr steht das
Pokalhalbfinale beim FC Hennef 05 an, zum nächsten Heimspiel wird am
Samstag (22.4.) der FC Junkersdorf erwartet.