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Hohs - Pawolka, Haas, Kaiser, Sabacinski - Niewiadomski,
Schmitz (63. Schmied), Gümüstas (69. Quotschalla),
Amachaibou - Miljkovic (90. Lambertz), Özgen
(Trainer: Hengen) |
Völzow - Sima (24. Dornbusch), Konjevic, Oventrop,
Caspers (82. Pelic) - Kacar, Niang, Moschny, Addai, Pollok -
Mayer (74. Karnay)
(Trainer: Saric) |
Sieben Spiele, zwei Tore... als Favorit ging unsere Mannschaft nicht in das
Heimspiel gegen den Bonner SC. Die haben zwar bis jetzt nicht die beste
Mannschaft der Oberliga, aber immerhin die ambitionierteste. Vor der Saison
wollte man in Bonn sogar klagen, weil sich der Oberligameister nicht für
die neue dritte Liga qualifizieren kann - eigentlich nett, wie selbstlos man
sich Sorgen um Kleve, SW Essen usw. gemacht hat.
Die Alemannia hatte sich in der Woche beim 10:1
gegen den B-Ligisten Laurenzberg ein wenig, wenn auch nicht wirklich
überzeugend, eingeschossen und versuchte es wie am Mittwoch auch gegen
Bonn mit zwei Spitzen (Miljkovic und Özgen). Raimund Schmitz spielte
zentral im Mittelfeld neben Kamil Niewiadomski, die Flügel besetzten
Abdebour Amachaibou und Murat Gümüstas. Keine Veränderungen
gab es in der Defensive, die in Gladbach recht
sicher gestanden hatte.
Die etwas zahlreicher als zuletzt erschienenen Zuschauer trauten in den ersten
Minuten ihren Augen nicht. Keine vier Minuten waren gespielt, als Abdul
Özgen mit einem langen Diagonalpass Emil Miljkovic bediente, der aus
halbrechter Position trocken zum 1:0 abschloss. Mit diesem Tor schien ein
Knoten geplatzt zu sein, unsere in Gladbach gehemmte und harmlose Mannschaft
spielte guten Fußball, zum Teil auch durch lasches Bonner
Defensivverhalten begünstigt. Kamil Niewiadomski setzte auf der rechten
Seite Dominik Pawolka in Szene, dessen Querpass Emil Miljkovic nicht zum zweiten Tor
nutzen konnte. Auf der anderen Seite setzte Gordon Addai, neben Dirk Caspers
und Max Dornbusch einer von drei Ex-Alemannen, zu einem seiner bekannten
Solos an und holte einen Freistoß heraus. David Hohs holte den von
Mirhudin Kacar getretenen Ball gerade noch aus dem Winkel. Nur eine Minute
später führte Abdenour Amachaibou einen Freistoß schnell aus,
und Emil Miljkovic kam zum Abschluss, aber über das Tor. Wieder nur zwei
Minuten später spielte Abdul Özgen aus der Mitte nach links heraus
auf Abdenour Amachaibou, der mit einer Körpertäuschung einen Bonner
aussteigen ließ und den Ball zum 2:0 ins lange Eck zirkelte. In einer
knappen Viertelstunde hatte die Alemannia soviele Torchancen und soviele Tore
herausgespielt wie zuvor in sieben Spielen...
Allerdings wurden nun auch die Gäste wach. Nach einem Freistoß traf
Frank Mayer am langen Pfosten das Außennetz. Dann setzte Gordon Addai
einen Flachschuss und kurz darauf einen Schlenzer rechts am Tor vorbei. Ein
Freistoß von Dirk Caspers von der rechten Seite brachte nach einer
halben Stunde den Anschlusstreffer, Wojciech Pollok stieg am höchsten
und traf zum 2:1. Fünf Minuten später holte wieder Gordon Addai mit
einem Dribbling einen Freistoß heraus, und dieses Mal überwand
Mirhudin Kacar David Hohs zum 2:2. Bonn hatte nun Oberwasser, nach Vorarbeit
von Gordon Addai schoss Max Dornbusch zum Glück über das Tor.
Nach dem Wechsel hatte Bonn mehr vom Spiel, aber unsere Mannschaft hielt gut
dagegen. Nach Freistoß von Thomas Sabacinski flog Emil Miljkovic nur
knapp am Ball vorbei. Auf der Gegenseite scheiterte Adama Niang erst mit einem
Kopfballaufsetzer an David Hohs, dann mit einem Volleyschuss aus 15 Metern am
eigenen Mann. Emil Miljkovic aus der Distanz, Abdul Özgen von links und
Emil Miljkovic nach Vorarbeit von Abdenour Amachaibou hätten uns mit
etwas Glück in Führung schießen können. Eine
Viertelstunde vor Schluss beendete Adama Niang einen Aachener Konter mit einer
Grätsche von hinten. Der Schiedsrichter, dem die gelben Karte ansonsten
sehr locker in der Tasche saß, verzichtete darauf, den bereits
verwarnten Niang vom Feld zu schicken. Trotzdem gelang zwei Minuten
später bei einem Konter die Führung. Abdenour Amachaibou legte den
Ball nach rechts auf Abdul Özgen, und der traf flach zum vielumjubelten
3:2 den linken Innenpfosten. Die Schlussphase bot noch einmal die Hektik und
Dramatik, die man zuletzt vermisst hat. Emil Miljkovic scheiterte nach Anspiel
von Abdul Özgen an Torwart Völzow, im Gegenzug wurde Bonn der
Ausgleich wegen angeblichen Abseits aberkannt. Eine Minute vor Schluss hatte
der eingewechselte Marco Quotschalla den Torwart schon umkurvt, schoss aber
aus spitzem Winkel einen Bonner Abwehrspieler an, der (wie durch die
schwarz-gelbe Brille betrachtet auch aus der Distanz deutlich zu sehen war),
die Hand zur Hilfe nahm. In der Nachspielzeit lenkte David Hohs einen
20m-Schuss von Wojciech Pollok um den Pfosten, bei der anschließenden
Ecke kam noch einmal Alexander Konjevic zum Schuss, aber David Hohs hielt die
drei Punkte fest.
Damit hat die Alemannia ihren Zuschauern in einem Spiel deutlich mehr geboten
als in allen vorigen zusammen. Das hat noch einmal richtig Spaß gemacht,
das Spiel bot Torszenen auf beiden Seiten, und vor allem war unserer
Mannschaft inklusive Ersatzspielern usw. Teamgeist und Siegeswille deutlich
anzumerken. Mit diesem wichtigen Sieg ist nicht nur der Anschluss an die
Oberliga-Plätze geschafft, sondern vielleicht auch der Knoten für
die nächsten Spiele geplatzt. Mit dieser Leistung kann man auch in
Bergisch-Gladbach gewinnen.