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Melka - Flöth, Schulz-Winge,
Embers (83. Jungwirth) - Plate, Gaede,
Wynhoff (70. Miletic), Felgenhauer - Schwarz,
Schlaudraff, Küntzel (74. Schuchardt)
(Trainer: Fach) |
Memmersheim - Benthin, Schäfer, Rosin (88. Nesimi), Jaajoui,
Caspers - Ferl, Marotta (82. Türkmen), Keller,
Gunesch (90. Meven) - Iddi
(Trainer: Winkhold) |



Nach verkorkstem Saisonstart hatten die Amateure der Alemannia am zehnten
Spieltag gegen Velbert endlich den ersten Sieg errungen und konnten mit
gestärktem Selbstvertrauen in die folgenden Spiele gehen. Allerdings
stand mit der Partie beim bisherigen Tabellenführer München
Gladbach Amat. eine ganz schwere Aufgabe an. Während im Rheydter
RSV-Stadion die letzten Lichter ausgegangen sind, ist beim benachbarten
Verein für Turn- und Rasensport auch nicht wesentlich mehr Leben in der
Bude. Trotz möglichen Regionalligaaufstiegs verloren sich nur
rund 200 Zuschauer im weiten Rund des Grenzlandstadions. Im Vergleich zum
Velbert-Spiel musste André Winkhold ohne die Profis Bediako, Bayock
und Zimmermann auskommen, dafür stand Taofik Jaajoui nach abgelaufener
Sperre (ein Spiel gab es für das in Cöln gesagte Wort
"Arschloch") ebenso wieder zur Verfügung wie Daniel Rosin, der
nach seiner Verletzung erste Spielpraxis sammeln sollte.
Die Alemannia hielt in der ersten Hälfte gut mit. Nach vorne lief zwar
längst nicht so viel zusammen wie gegen Velbert, aber hinten stand man
kompakt und ließ nur sehr wenige Torchancen des favorisierten Gastgebers
zu. Nach zehn Minuten erzielte Marc Keller ein Abseitstor, auf der anderen
Seite hatte Peter Wynhoff die erste gute Chance zur Führung, als ein
Angriff durch die Mitte rollte und Wynhoff noch einen Gegenspieler umkurvte und
aus 17 Metern abzog. Der Ball strich knapp am linken oberen Torwinkel vorbei. Nach
einer knappen halben Stunde war es ein 18m-Schuss von Küntzel, der
ansatzweise für Gefahr sorgte, ansonsten enttäuschten die
TuRa-Amateure ihre Anhänger. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte
ergab sich dann aus dem Nichts die bis dahin größte Chance. Nach
einem langen Diagonalpass lief Peter Wynhoff alleine auf Dirk Memmersheim zu
und schob den Ball mit all seiner Routine überlegt in die Arme unseres
herausstürzenden Torhüters.
Nach der Pause wirkte der Tabellenführer wacher und setzte unsere Elf
in der Anfangsphase gehörig unter Druck, so dass das 1:0 nur eine Frage
der Zeit zu sein schien. Schlaudraff stand nach Meinung des schwachen
Schiedsrichtergespanns bei einem langen Pass nicht im Abseits und tauchte aus
spitzem Winkel frei vor Memmersheim auf, zielte aber am langen Eck vorbei.
Einige Minuten später kam Gladbach über rechts. Eine Hereingabe in
die Mitte wurde im letzten Moment geklärt, aber der Abpraller landete bei
Schlaudraff. Dessen 20m-Schuss fischte Dirk Memmersheim mit einer Glanzparade
aus dem Torwinkel. Die Alemannia hätte sich mittlerweile über einen
Rückstand nicht beschweren können, bekam den Gegner aber nach einer
Stunde wieder besser in den Griff. Ein Heber von Ralph Gunesch aus 25 Metern
Torentfernung senkte sich von oben aufs Tornetz, auf der anderen Seite verzog
Schulz-Winge aus 30 Metern nur knapp. 20 Minuten vor Schluss unterlief Torwart
Melka eine Ecke von Christian Schäfer. Am langen Pfosten kam Daniel Ferl
an den Ball, aber sein Kopfballaufsetzer wurde auf der Linie geklärt, und
der Nachschuss von Marc Keller ging über das Tor. Zehn Minuten vor
Schluss war das Unentschieden greifbar nah, und mit etwas Glück in den
beiden folgenden Szenen wäre sogar mehr drin gewesen. Zunächst
wurde Baba Iddi im Strafraum umgerissen, der sich allerdings aufgrund seines
insgesamt viel zu häufigen Hinfallens über den ausbleibenden Pfiff
nicht wundern darf. Eine Minute später spielte Iddi bei einem Konter rechts
auf den mitlaufenden Schäfer. Der flankte direkt zurück auf Iddi,
bei dessem Flugkopfball Torwart Melka eher zufällig im Weg stand und per
Fußabwehr parieren konnte. Ein Drehschuss von Schlaudraff acht Minuten
vor dem Ende ging links am Tor vorbei. Als Miletic fünf Minuten vor
Schluss aus 23 Metern nur die Latte traf, schien die Angelegenheit fast schon
überstanden zu sein. Allerdings waren unsere Spieler konditionell am
Ende und versäumten es, Zeit zu schinden und den Spielfluss der
Gladbacher zu stören. So kam, was kommen musste: Miletic war auf der
rechten Seite durchgebrochen und legte den Ball von der Torauslinie nach
innen. Dort erzielte Mario Schwarz aus kurzer Distanz mit der Hacke das Tor
des Tages. Bei einem Konter in der Schlussminute überlief Schlaudraff
Taofik Jaajoui und schob den Ball gegen den linken Pfosten.
Dirk Memmersheim konnte seine Rückwärtsbewegung nicht
rechtzeitig bremsen und stolperte das Leder zum 2:0 ins eigene Netz.
Wieder einmal hatte unsere Elf gut mitgespielt und am Ende doch verloren.
Einerseits unglücklich, andererseits muss man sich auch fehlende
Cleverness vorwerfen lassen. Wären Fußballspiele nach 45 Minuten
beendet, hätten unsere Amateure schon 13 Punkte auf dem Konto. Leider
sind es nur 5, und nach dem 4:1 (!) von Gürzenich gegen Düsseldorf
bedeutet das den letzten Tabellenplatz. In den nächsten beiden etwas
leichteren Spielen gegen Osterfeld und Victoria Cöln muss nun dringend
gepunktet werden.
