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Nijhuis - Synowiec, Bögüs, Janßen (58. Przybilla),
Flöth, Kurt - Kovacic, Schirru (79. Theißen),
Schmugge (71. Daftari) - Ferreira, Benedyk
(Trainer: Lusso) |
Schell - Putzier, Henseler, Prüter, El Hammouchi - Balaban (92. Zitzen),
Brüggemann, Popova, Moosmayer (93. Lehnen) - Heller, Rentmeister
(Trainer: Emmerling) |
Am drittletzten Spieltag trat die Alemannia beim Aufsteiger VfB Speldorf an.
Der tradtionsreiche Mülheimer Vorortclub war 1935 mit Nationaltorwart
Fritz Buchloh Gegner der Alemannia in der Aufstiegsrunde zur Gauliga
Niederrhein gewesen. Auch heutzutage ist auf der "Blötte"
noch einiges los, 900 Zuschauer bildeten eine für
Oberligaverhältnisse prächtige Kulisse.
Die Gastgeber brauchten noch einen Punkt, um den Klassenerhalt auch
rechnerisch unter Dach und Fach zu bringen. Die Alemannia zeigte derweil
eindrucksvoll, was man unter "befreit aufspielen" versteht. Ein
Freistoß von Tom Moosmayer prallte von der Mauer vor die Füße
von Marcel Heller, und der traf das Leder aus knapp 20 Metern perfekt. Der
Ball schlug zum 0:1 in den rechten oberen Winkel ein, und kurz darauf an
gleicher Stelle zum 0:2. Dieses Mal hatte Tom Moosmayer vom linken
Strafraumeck abgezogen, nachdem er bei einer Flanke von Uwe Brüggemann
sträflich alleine gelassen wurde. Die Gastgeber zeigten sich wenig
beeindruckt von den Aachener Schusskünsten. Der in der ersten Halbzeit
stark aufspielende Thorsten Schmugge spazierte ungehindert durchs Aachener
Abwehrzentrum und bediente Krzysztof Benedyk, der zum 1:2 ins rechte Eck
traf. Zu diesem Zeitpunkt waren gerade mal 12 Minuten gespielt. Dass nach
90 Minuten keine 20 Tore gefallen waren, liegt nur an der beiderseitig
verbesserungswürdigen Chancenverwertung. So marschierte Thorsten
Schmugge über die linke Seite und bediente am Elfmeterpunkt Damiano
Schirru, dessen Schuss Daniel Schell mit den Fingerspitzen gegen die Latte
lenkte. Nicht ganz so gut sah Schell Minuten später aus, als er Rafael
Snyowiec anschoss, von dem der Ball beinahe ins Tor geprallt wäre. Die
Gastgeber übernahmen allmählich das Kommando. Thorsten Schmugge versuchte zweimal, den weit
vor seinem Tor stehenden Daniel Schell zu überlisten, setzte seine Heber
aber einmal zu hoch und einmal zu niedrig an. Nach Steilpass von Damiano
Schirru setzte Marco Ferreira den Ball aus halbrechter Position mit dem
linken Außenrist am linken Pfosten vorbei. Auf der anderen Seite konnte
Torwart Gregor Nijhuis einen Kopfball von Michael Rentmeister nach Flanke von
Heinz Putzier gerade noch um den Pfosten lenken.
Mit etwas weniger Tempo, aber anderweitig unterhaltsam ging es in die zweite
Halbzeit. Andreas Przybilla verstrickte sich beim Aufwärmen in ein
Streitgespräch mit einem Aachener Zuschauer, wurde eingewechselt, sah
sechs Minuten später Gelb für ein Foul, verstrickte sich ein
Streitgespräch mit dem Schiedsrichter und sah Gelb-Rot. Es wurde
zwischenzeitlich hektisch, und der Unparteiische hatte die Angelegenheit
nicht immer unter Kontrolle, aber zumindest die Alemannia schien die Partie
nach einer Kopfballchance von Yasar Kurt wieder unter Kontrolle zu haben.
Nach Doppelpass mit Faton Popova spitzelte Yunus Balaban den Ball rechts am
Tor vorbei. Drei Minuten später stand Michael Rentmeister nach Vorarbeit
von Tom Moosmayer in zentraler Position frei vor dem Tor, schob den Ball aber
knapp am linken Pfosten vorbei. Faton Popova schoss den Ball aus 15
Metern über die Latte, und Sören Prüter köpfte den Ball
nach Ecke von Faton Popova in die Arme des Torwarts. Das rächte sich
wieder einmal, und allmählich überraschte es keinen der mitgereisten
Anhänger mehr: Zum neunten Mal in dieser Saison wurden in der
Schlussviertelstunde noch Punkte abgegeben, wieder konnte man die nötige
Konzentration nicht bis zum Schlusspfiff aufrecht erhalten. Marco Ferreira
wurde nahe der linken Eckfahne nicht konsequent genug angegriffen, zog einige
Meter nach innen und schlenzte den Ball zum 2:2 in den rechten Winkel.
"Nie mehr Verbandsliga" sangen die heimischen Fans nun, und auch
die Mannschaft feierte nach Schlusspfiff ausgiebig mit den Zuschauern den
Klassenerhalt. Der sei ihnen gegönnt, denn Speldorf gehört sicher
zu den lohnenderen Auswärtsfahrten in der Oberliga. Für die
Alemannia geht es am Samstag mit dem Heimspiel gegen Union Solingen weiter.
Wichtiger ist am darauffolgenden Mittwoch (24.5.) das Pokalfinale bei Bayer
Leverkusen.