|
|
|
Hohs - Niewiadomski, Celik, Haas, Sabacinski - Vukovic,
Kaesberg (46. Quotschalla), Holtby, Popova, Özgen -
Miljkovic (81. Schmitz)
(Trainer: Hengen) |
Johns - Grallert (77. Barke), Jost, Caspers,
Hupperts - Acar (65. Rietz), Saracevic, Schikora,
Lekesiz - Katriniok, Wolf (75. Ouro-Akpo)
(Trainer: Kontny) |
Zum siebtletzten Saisonspiel, dem voraussichtlich vorletzten in der
Münzenberg-Kampfbahn, empfing Alemannia II den Tabellenvierten
Schwarz-Weiß Essen. Während unsere Mannschaft mit 19 Punkten in
der Rückrunde die Ausbeute der Hinrunde jetzt schon übertroffen
hat, kam Vizeherbstmeister ETB in derselben Zeit nur auf 12 Punkte. Immerhin
betrug der Vorsprung des Traditionsvereins (über 60 Pflichtspiele gegen
die Alemannia-Erste zwischen 1909 und 1994) auf den Fünften 1.FC Kleve
vor dem Spiel noch vier Punkte. Bei den weiterhin guten Chancen auf die
Regionalliga-Qualifikation nach 30 Jahren Oberliga und das damit verbundene
Derby gegen Rot-Weiß wurden die Gäste von zahlreichem Fananhang
begleitet. Bei der Alemannia gab es wie schon in Uerdingen Unterstützung
aus dem Profikader durch Hrvoje Vukovic; in der Sturmspitze spielte wieder
Emil Miljkovic für Lubos Pecka.
In einer zunächst ausgeglichenen ersten Hälfte scheiterten Abdul
Özgen für die Alemannia und Markus Katriniok für den ETB aus
der Distanz, zwischendurch reklamierten die Gäste bei einem Zweikampf
zwischen Katriniok und Felix Haas vehement Elfmeter. Überraschend fiel
nach einer knappen halben Stunde die Gästeführung. Dennis Hupperts
stand nach einer langen Flanke von Sunay Acar am langen Pfosten frei und traf
flach zum 0:1 ins rechte Eck. Die Alemannia erhöhte nach dem
Rückstand den Druck, immer öfter wussten sich die Gäste nur
durch Fouls zu helfen. So wurde Abdul Özgen auf der Strafraumgrenze von
Tom Schikora gelegt. Statt Elfmeter gab es Freistoß durch Faton Popova,
den Torwart Marcel Johns bravourös aus dem linken Winkel gegen den
Pfosten lenkte. Kurz vor dem Wechsel wurde Lewis Holtby ebenfalls nahe des
linken Strafraumecks von Dennis Hupperts gelegt. Der Schiedsrichter pfiff
dabei den Vorteil ab und übersah beim anschließenden Freistoß
ein Handspiel von Hupperts.
Infolge des unglücklichen Pausenrückstands brachte Thomas Hengen
mit Marco Quotschalla für Patrick Kaesberg eine zusätzliche
Offensivkraft. Die Alemannia gestaltete das Spiel nun deutlich überlegen,
Essen hatte dem vorgelegten Tempo kaum noch etwas entgegenzusetzen. Allein
Emil Miljkovic stand in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs dreimal kurz
vor dem Ausgleich. Zunächst rutschte ihm der Ball aus 16 Metern
über den Spann, dann köpfte er aus spitzem Winkel links vorbei und
schoss schließlich nach gewonnenem Zweikampf ansatzlos und hart aus 16
Metern, Marcel Johns konnte gerade noch die Arme hochreißen. Bei der
anschließenden Ecke scheiterte Abdul Özgen am überragenden
Essener Torwart, ebenso wie kurz darauf Miljkovic nach Flanke von Kamil
Niewiadomski. Ein brillanter Seitenwechsel von Abdul Özgen auf Thomas
Sabacinski leitete schließlich den überfälligen Ausgleich ein.
Sabacinski nahm den Ball gut mit und wurde von Sunay Acar gelegt. Faton
Popova verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1. Vier Minuten
später zog Lewis Holtby aus über 20 Metern ab, und wieder holte
Marcel Johns den Ball aus dem Winkel. Wenig später war aber auch er
machtlos, als Holtby aus 30 Metern halbhoch zum 2:1 ins rechte Eck traf. Die
Alemannia versäumte es nun, den Sack zuzumachen. Bei einem Schlenzer von
Marco Quotschalla sorgte wieder einmal der Gästetorwart für
Haareraufen bei den Aachener Zuschauern.
In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Nach einem
Foul gegen Hrvoje Vukovic im eigenen Strafraum zog der Schiedsrichter die
rote Karte gegen Elvir Saracevic, der vermutlich einige nicht ganz so
nette Worte gesagt hatte. Wenig später hob der links durchgebrochene
Marco Quotschalla den Ball über Torwart Johns rechts am Tor vorbei, eine
Minute später traf er von der anderen Seite den Außenpfosten.
Schließlich setzte Erdal Celik den Ball im Anschluss an eine Ecke
über das Tor. Einmal kamen auch die dezimierten Gäste noch vor das
Tor. Markus Katriniok verlängerte eine Flanke von Dennis Hupperts zum
langen Pfosten, und der eingewechselte Abdou-Nassirou Ouro-Akpo traf gegen die
Laufrichtung von David Hohs zum lautstark bejubelten 2:2. Das war nach all
den ausgelassenen Chancen unsererseits kaum zu glauben, aber noch waren drei
Minuten zu spielen. Gästeabwehr und Schiedsrichter hatten mittlerweile
völlig die Übersicht verloren, und Marco Quotschalla und Lewis
Holtby wirbelten ungehindert in den Essener Strafraum. Marcel Johns wehrte
den ersten Versuch Quotschallas ab, dann wurde Lewis Holtby im Nachsetzen
abgeblockt. In den nächsten Versuch Holtbys warf sich ein Abwehrspieler
auf der Torlinie, aber im vierten Versuch traf unser A-Jugendlicher
schließlich zum Siegtreffer in den rechten oberen Winkel. Für die
Nerven der Gäste war das endgültig zu viel. Trainer Frank Kontny
hatte wie auch die Essener Fans gleich zwei Aachener im Abseits gesehen und
wurde vom Schiedsrichter auf die nicht vorhandene Tribüne verwiesen.
Kaum war der Ball wieder freigegeben, gab es nach einem Foul des Ex-Aacheners
Dirk Caspers zunächst die siebte gelbe Karte gegen den ETB und direkt
im Anschluss zum zweiten Mal glatt Rot, dieses Mal für Björn
Barke.
Wesentlich besser kann man an einem Samstagnachmittag eigentlich nicht
unterhalten werden, und das nicht nur wegen des turbulenten Spielverlaufs,
sondern aufgrund des hervorragenden Spiels unserer Mannschaft in der zweiten
Halbzeit. (Eigentlich nicht einzusehen, wieso man sich das Wochenende danach
noch mit einer Fahrt zur Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim kaputtmachen
muss.) Sollte man die jetzige Form (nur eine Niederlage in den letzten 13
Spielen) über die restliche Saison retten können, wird die
Qualifikation zur NRW-Liga sicher gelingen. Vier Punkte beträgt der
Vorsprung auf den 12. Dattenfeld bei einem mehr ausgetragenen Spiel. Zum
nächsten Spiel geht es am Samstag um 15 Uhr zum Tabellenführer
Leverkusen, danach geht es mit drei Spielen gehen die schärfsten
Konkurrenten Wuppertal, Dattenfeld und TuRU Düsseldorf weiter. Anstoss
zum Heimspiel gegen Wuppertal II ist am 26.4. um 15:30 Uhr.