Sa, 12.04.08:
ALEMANNIA II - Schwarz-Weiß Essen 3:2 (0:1)
Hohs - Niewiadomski, Celik, Haas, Sabacinski - Vukovic, Kaesberg (46. Quotschalla), Holtby, Popova, Özgen - Miljkovic (81. Schmitz)
(Trainer: Hengen)
Johns - Grallert (77. Barke), Jost, Caspers, Hupperts - Acar (65. Rietz), Saracevic, Schikora, Lekesiz - Katriniok, Wolf (75. Ouro-Akpo)
(Trainer: Kontny)

Zuschauer: 183 (ca. 70 aus Essen)
Gelb: Vukovic, Miljkovic, Schmitz - Grallert, Schikora, Katriniok, Saracevic, Lekesiz, Jost, Caspers
Rot: Saracevic (83.; Beleidigung eines Gegenspielers), Barke (89.; Schiedsrichter-Beleidigung)

0:1 Hupperts (28.)
1:1 Popova (63.; Foulelfmeter; Sabacinski)
2:1 Holtby (71.)
2:2 Ouro-Akpo (87.)
3:2 Holtby (88.)









(Fotos: Wolfgang Pomp)





Zum siebtletzten Saisonspiel, dem voraussichtlich vorletzten in der Münzenberg-Kampfbahn, empfing Alemannia II den Tabellenvierten Schwarz-Weiß Essen. Während unsere Mannschaft mit 19 Punkten in der Rückrunde die Ausbeute der Hinrunde jetzt schon übertroffen hat, kam Vizeherbstmeister ETB in derselben Zeit nur auf 12 Punkte. Immerhin betrug der Vorsprung des Traditionsvereins (über 60 Pflichtspiele gegen die Alemannia-Erste zwischen 1909 und 1994) auf den Fünften 1.FC Kleve vor dem Spiel noch vier Punkte. Bei den weiterhin guten Chancen auf die Regionalliga-Qualifikation nach 30 Jahren Oberliga und das damit verbundene Derby gegen Rot-Weiß wurden die Gäste von zahlreichem Fananhang begleitet. Bei der Alemannia gab es wie schon in Uerdingen Unterstützung aus dem Profikader durch Hrvoje Vukovic; in der Sturmspitze spielte wieder Emil Miljkovic für Lubos Pecka.
In einer zunächst ausgeglichenen ersten Hälfte scheiterten Abdul Özgen für die Alemannia und Markus Katriniok für den ETB aus der Distanz, zwischendurch reklamierten die Gäste bei einem Zweikampf zwischen Katriniok und Felix Haas vehement Elfmeter. Überraschend fiel nach einer knappen halben Stunde die Gästeführung. Dennis Hupperts stand nach einer langen Flanke von Sunay Acar am langen Pfosten frei und traf flach zum 0:1 ins rechte Eck. Die Alemannia erhöhte nach dem Rückstand den Druck, immer öfter wussten sich die Gäste nur durch Fouls zu helfen. So wurde Abdul Özgen auf der Strafraumgrenze von Tom Schikora gelegt. Statt Elfmeter gab es Freistoß durch Faton Popova, den Torwart Marcel Johns bravourös aus dem linken Winkel gegen den Pfosten lenkte. Kurz vor dem Wechsel wurde Lewis Holtby ebenfalls nahe des linken Strafraumecks von Dennis Hupperts gelegt. Der Schiedsrichter pfiff dabei den Vorteil ab und übersah beim anschließenden Freistoß ein Handspiel von Hupperts.
Infolge des unglücklichen Pausenrückstands brachte Thomas Hengen mit Marco Quotschalla für Patrick Kaesberg eine zusätzliche Offensivkraft. Die Alemannia gestaltete das Spiel nun deutlich überlegen, Essen hatte dem vorgelegten Tempo kaum noch etwas entgegenzusetzen. Allein Emil Miljkovic stand in der Anfangsphase des zweiten Durchgangs dreimal kurz vor dem Ausgleich. Zunächst rutschte ihm der Ball aus 16 Metern über den Spann, dann köpfte er aus spitzem Winkel links vorbei und schoss schließlich nach gewonnenem Zweikampf ansatzlos und hart aus 16 Metern, Marcel Johns konnte gerade noch die Arme hochreißen. Bei der anschließenden Ecke scheiterte Abdul Özgen am überragenden Essener Torwart, ebenso wie kurz darauf Miljkovic nach Flanke von Kamil Niewiadomski. Ein brillanter Seitenwechsel von Abdul Özgen auf Thomas Sabacinski leitete schließlich den überfälligen Ausgleich ein. Sabacinski nahm den Ball gut mit und wurde von Sunay Acar gelegt. Faton Popova verwandelte den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1. Vier Minuten später zog Lewis Holtby aus über 20 Metern ab, und wieder holte Marcel Johns den Ball aus dem Winkel. Wenig später war aber auch er machtlos, als Holtby aus 30 Metern halbhoch zum 2:1 ins rechte Eck traf. Die Alemannia versäumte es nun, den Sack zuzumachen. Bei einem Schlenzer von Marco Quotschalla sorgte wieder einmal der Gästetorwart für Haareraufen bei den Aachener Zuschauern.
In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse. Nach einem Foul gegen Hrvoje Vukovic im eigenen Strafraum zog der Schiedsrichter die rote Karte gegen Elvir Saracevic, der vermutlich einige nicht ganz so nette Worte gesagt hatte. Wenig später hob der links durchgebrochene Marco Quotschalla den Ball über Torwart Johns rechts am Tor vorbei, eine Minute später traf er von der anderen Seite den Außenpfosten. Schließlich setzte Erdal Celik den Ball im Anschluss an eine Ecke über das Tor. Einmal kamen auch die dezimierten Gäste noch vor das Tor. Markus Katriniok verlängerte eine Flanke von Dennis Hupperts zum langen Pfosten, und der eingewechselte Abdou-Nassirou Ouro-Akpo traf gegen die Laufrichtung von David Hohs zum lautstark bejubelten 2:2. Das war nach all den ausgelassenen Chancen unsererseits kaum zu glauben, aber noch waren drei Minuten zu spielen. Gästeabwehr und Schiedsrichter hatten mittlerweile völlig die Übersicht verloren, und Marco Quotschalla und Lewis Holtby wirbelten ungehindert in den Essener Strafraum. Marcel Johns wehrte den ersten Versuch Quotschallas ab, dann wurde Lewis Holtby im Nachsetzen abgeblockt. In den nächsten Versuch Holtbys warf sich ein Abwehrspieler auf der Torlinie, aber im vierten Versuch traf unser A-Jugendlicher schließlich zum Siegtreffer in den rechten oberen Winkel. Für die Nerven der Gäste war das endgültig zu viel. Trainer Frank Kontny hatte wie auch die Essener Fans gleich zwei Aachener im Abseits gesehen und wurde vom Schiedsrichter auf die nicht vorhandene Tribüne verwiesen. Kaum war der Ball wieder freigegeben, gab es nach einem Foul des Ex-Aacheners Dirk Caspers zunächst die siebte gelbe Karte gegen den ETB und direkt im Anschluss zum zweiten Mal glatt Rot, dieses Mal für Björn Barke.
Wesentlich besser kann man an einem Samstagnachmittag eigentlich nicht unterhalten werden, und das nicht nur wegen des turbulenten Spielverlaufs, sondern aufgrund des hervorragenden Spiels unserer Mannschaft in der zweiten Halbzeit. (Eigentlich nicht einzusehen, wieso man sich das Wochenende danach noch mit einer Fahrt zur Turn- und Sportgemeinschaft Hoffenheim kaputtmachen muss.) Sollte man die jetzige Form (nur eine Niederlage in den letzten 13 Spielen) über die restliche Saison retten können, wird die Qualifikation zur NRW-Liga sicher gelingen. Vier Punkte beträgt der Vorsprung auf den 12. Dattenfeld bei einem mehr ausgetragenen Spiel. Zum nächsten Spiel geht es am Samstag um 15 Uhr zum Tabellenführer Leverkusen, danach geht es mit drei Spielen gehen die schärfsten Konkurrenten Wuppertal, Dattenfeld und TuRU Düsseldorf weiter. Anstoss zum Heimspiel gegen Wuppertal II ist am 26.4. um 15:30 Uhr.

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