"Auf allen Einladungen des A.T.u.S.V. Alemannia heisst es: 'Treffpunkt',
und dieses mal dahinter: '9 Uhr Normaluhr'. Der 6. Spieler kam bereits um
9:21 Uhr und als allerletzter der Herr Nr. 10 um 9:40 Uhr. Eine
Rücksichtslosigkeit sondergleichen gegenüber den pünktlich
erscheinenden, die sich in 40 Minuten mit Leichtigkeit Eisbeine holten. Der
11. Herr erschien überhaupt nicht!! Das Spiel bot sportlich nichts.
Dafür kamen aber die Zuschauer auf ihre Kosten, die recht gerne Alemannia
sich blamieren sehen. Wenn sich z.B. die Verteidiger, - Gebrüder, sogar
Zwillingen -, die sich doch vom ersten Atemzuge an kennen dürften, gar
nicht verstehen und sich obendrein gegenseitig anhauchen, muss das doch auf
den Unbeteiligten unangenehm einwirken. Ungehörig ist's auch, wenn ein
Spieler dem Torwächter wegen eines Schnitzers durch eine nicht
misszuverstehende Handbewegung zum Gehirn sein Denken verständlich machen
will. Jeden sportlichen Verständnisses bar ist aber der, der dies mit
Verlassen des Tores quittiert und sich im Felde betätigt. Solange
derartige Sachen vorkommen, ist an Siegen nicht zu denken. Den Leuten, die
noch ein gesundes Gefühl für das haben, was sich schickt und was
nicht schickt, wird durch solche Vorkommnisse das Spielen völlig
verleidet. Die Krone endlich wurde dem ganzen aufgesetzt, als einer unserer
Spieler sich bemüssigt fühlte, ein Hurra auf den unparteiischen
Schiedsrichter auszubringen, wobei er das Wort 'unparteiisch' besonders stark
betonte; und solchen Geisteswitzes rühmt man sich noch! Offen gestanden,
ich habe gegen manche Vereine verschiedenster Klasse gespielt, aber nirgends
ein Benehmen gefunden, wie bei einigen Spielern der Mannschaft, mit der ich
heute wieder die fragwürdige Ehre hatte zu spielen. Nur schade: Der
Begleiter, ein Herr des Spielausschusses, stand nur auf dem Papier; auf dem
Platze stand er nicht."
(E. Cremer; Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 E.V.)
Zurück