So, 11.12.21:
FV Aachen 05 III - ALEMANNIA III 6:1
u.a. E. Cremer

"Auf allen Einladungen des A.T.u.S.V. Alemannia heisst es: 'Treffpunkt', und dieses mal dahinter: '9 Uhr Normaluhr'. Der 6. Spieler kam bereits um 9:21 Uhr und als allerletzter der Herr Nr. 10 um 9:40 Uhr. Eine Rücksichtslosigkeit sondergleichen gegenüber den pünktlich erscheinenden, die sich in 40 Minuten mit Leichtigkeit Eisbeine holten. Der 11. Herr erschien überhaupt nicht!! Das Spiel bot sportlich nichts. Dafür kamen aber die Zuschauer auf ihre Kosten, die recht gerne Alemannia sich blamieren sehen. Wenn sich z.B. die Verteidiger, - Gebrüder, sogar Zwillingen -, die sich doch vom ersten Atemzuge an kennen dürften, gar nicht verstehen und sich obendrein gegenseitig anhauchen, muss das doch auf den Unbeteiligten unangenehm einwirken. Ungehörig ist's auch, wenn ein Spieler dem Torwächter wegen eines Schnitzers durch eine nicht misszuverstehende Handbewegung zum Gehirn sein Denken verständlich machen will. Jeden sportlichen Verständnisses bar ist aber der, der dies mit Verlassen des Tores quittiert und sich im Felde betätigt. Solange derartige Sachen vorkommen, ist an Siegen nicht zu denken. Den Leuten, die noch ein gesundes Gefühl für das haben, was sich schickt und was nicht schickt, wird durch solche Vorkommnisse das Spielen völlig verleidet. Die Krone endlich wurde dem ganzen aufgesetzt, als einer unserer Spieler sich bemüssigt fühlte, ein Hurra auf den unparteiischen Schiedsrichter auszubringen, wobei er das Wort 'unparteiisch' besonders stark betonte; und solchen Geisteswitzes rühmt man sich noch! Offen gestanden, ich habe gegen manche Vereine verschiedenster Klasse gespielt, aber nirgends ein Benehmen gefunden, wie bei einigen Spielern der Mannschaft, mit der ich heute wieder die fragwürdige Ehre hatte zu spielen. Nur schade: Der Begleiter, ein Herr des Spielausschusses, stand nur auf dem Papier; auf dem Platze stand er nicht."
(E. Cremer; Vereinszeitung des Aachener Turn- u. Sportvereins Alemannia 1847 E.V.)

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