Zuschauer: 501 (ca. 60 aus Velbert)
Gelb: Balaban, Addai - Seiter, Weiß, Baum
Gelb-Rot: Rentmeister (54.; wiederholtes Foulspiel)
1:0 Rentmeister (8.; Nicht, Bruns)
1:1 Ridder (15.)
1:2 M. Lesniak (28.)
1:3 Walker (67.)
1:4 Dhompirom (79.)
Addai schießt Foulelfmeter über das Tor (84.; Bruns)
Ungeschlagen stand die U23 der Alemannia nach neun Spieltagen an der
Tabellenspitze. Mit Velbert, Gladbach und Leverkusen warteten aber nun die
drei dicksten Brocken der Liga, und laut Stefan Emmerling sollte es sich in
diesen drei Spielen zeigen, ob seine Mannschaft über eine ganze Saison
oben mitspielen kann. Das Spitzenspiel zog 501 zahlende Zuschauer in die
Münzenberg-Kampfbahn, so viele wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr.
Die Begegnung war das erste Spiel gegen Velbert, das nicht auf dem Tivoli
ausgetragen wurde und gleichzeitig das erste Spiel, zu dem ein Fanbus aus
Velbert anreiste. Zur Bewachung der Busbesatzung standen dann auch eine
Menge Ordner bereit, wenn auch ebenso ungünstig positioniert wie
unvorbereitet.
Unsere Mannschaft trat gegenüber den erfolgreichen Vorwochen mit einigen
Umstellungen an. So blieb Edwin Bediako ebenso draußen wie Daniel
Gomez und Thomas Hengen (die mit der Ersten trainierten) und auch Torwart
Marcus Hesse. Im Tor stand Kristian Nicht, Bediakos Position in der Abwehr
übernahm Thomas Stehle, und vorne begann Florian Bruns neben Michael
Rentmeister. Frederic Donkor hatte sich im Spiel gegen Yurdumspor verletzt
und konnte nicht spielen, dafür war Tom Moosmayer nach (so schien es)
ausgestandener Zerrung wieder mit von der Partie.
Die Alemannia begann ganz stark; Michael Rentmeister überwand nach acht
Minuten aus gut 20 Metern den zu weit vor seinem Tor stehenden Torwart
Senad Hecimovic zum 1:0.Wenig später zwang Dominik Kurtz seinen eigenen
Torwart mit einem Kopfball nach Flanke von Tom Moosmayer zu einer Fluganlage.
Die anschließende Ecke von Gordon Addai wurde vom Torwart zu Tom
Moosmayer gefaustet, der aus 20 Metern Maß nahm, aber Dominik Kurtz
setzte seinen Kopf dieses Mal etwas geschickter ein und rettete auf der
Linie. Statt des möglichen 2:0 lief von nun an alles gegen unsere
Mannschaft. Durch ein unnötiges Foul nahe des Strafraumecks kam Velbert
mit einem Freistoß zum ersten Mal gefährlich in die Nähe des
Aachener Tores, und Thomas Ridder nickte den von Dominik Kurtz getretenen
Freistoß zum 1:1 über die Linie. Während ein erschreckend
verblödet wirkender Velberter mit aus der Hosentasche hängenden
Handschuhen, freundlich beobachtet vom Ordnungspersonal,
ums und auf das Spielfeld torkelte und Ärger suchte, war das Spiel
für Tom Moosmayer leider wieder zu Ende, dessen Oberschenkel der
Belastung noch nicht wieder standhielt. Kurz darauf verfehlte Andre Lehnen
nach Freistoß von Gordon Addai und Velberter Kopfballabwehr das Tor aus
25 Metern nur knapp. Auf der Gegenseite war es ein Ballverlust von Yunus Balaban,
der die Niederlage einleitete. Ein schneller Steilpass auf Marek Lesniak, und
der Routinier ließ sich alleine vor dem Tor die Gelegenheit zum 1:2
nicht mehr nehmen. Die Gäste waren zwar spielerisch nicht
überragend, wussten aber jeden Fehler unsere Elf sofort zu nutzen.
Markus Walker verfehlte aus spitzem Winkel das leere Tor, nachdem der sehr
unsichere Kristian Nicht eine Flanke unterlaufen hatte; etwas später
verpasste Daniel Nigbur die Vorentscheidung mit einem Kopfball nach Flanke
von Marek Lesniak, der sich gegen zwei Aachener durchgesetzt hatte.
Nach der Pause hätte das Spiel durchaus noch einmal kippen können,
die Gäste taten in dieser Phase zu wenig. Nach Hereingabe von Gordon
Addai hatte Michael Rentmeister die Riesenchance zum 2:2, schoss aber aus
kurzer Distanz Torwart Hecimovic an. Drei Minuten später war das Spiel
dann für ihn beendet. Kurz zuvor erst nach unnötigem Haltem mit
Gelb bedacht, sah er nach theatralischem Fallen und am Boden Wälzen von
Marek Lesniak Gelb-Rot. Velbert beschränkte sich auch in Überzahl
auf die Defensive, aber unsere Mannschaft rannte gegen die dicht gestaffelte
Gästeabwehr vergeblich an. So kam es, wie es kommen musste; Velbert
reichte eine Chance zur Entscheidung. Marek Lesniak bediente Markus Walker
mit einem Steilpass aus dem Fußgelenk. Der war seinem Bewacher Andre
Lehnen einen Moment entwischt und spitzelte den Ball in Zeitlupe vorbei am
nicht reagierenden Nicht zum 1:3 ins Tor. Der eingewechselte Gall Dhompirom
setzte mit einem Schlenzer in den Winkel noch einen drauf, und Gordon Addai
schoss noch unmotiviert einen von Florian Bruns herausgeholten Elfmeter
über das Tor.
Mit der (etwas zu hoch ausgefallenen) ersten Saisonniederlage wurden unserer
Mannschaft erstmals ihre Grenzen deutlich aufgezeigt. Die routinierten
Gäste rund um Spielertrainer und Ex-Profi Marek Lesniak zeigten sich
beeindruckend abgeklärt, nutzten jeden Aachener Fehler und machten aus
wenigen Chancen vier Tore. Bleibt zu hoffen, dass die deutliche Abfuhr
unserer Mannschaft keinen Knacks für das nächste schwere Spiel am
Samstag in München Gladbach gibt (15:30 Uhr auf dem Bökelberg).
Der Trottel mit den Handschuhen lief im übrigen noch lange nach Abpfiff
rund ums Spielfeld und verwirrte diverse Unbeteiligte, u.a. unsere bereits
umgezogenen Spieler, mit Aussagen wie "Was ist denn jetzt?",
während seine etwas intelligenteren Mitreisenden auf dem Parkplatz dann
immerhin doch noch wenigstens ein bisschen von dem Ärger fanden, für
den sie angereist waren. Das Ordnungspersonal, das die Velberter aus
unbekannten Gründen zunächst nur bis zum Eingang begleitet hatte,
kam aber irgendwann angerannt und bereitete der Sache ein Ende - und als der
Velberter Bus gerade abfuhr, tauchte sogar noch die Polizei mit mehreren
Einsatzwagen auf.
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