Sa, 09.10.04:
ALEMANNIA A - SSVg. Velbert 1:4 (1:2)
Nicht - Hacker (55. Marotta), Stehle, Lehnen, Manga - Balaban, El Hammouchi, Addai, Moosmayer (22. Soemantri; 75. Onal) - Rentmeister, Bruns
(Trainer: Emmerling)
Hecimovic - Kaya, Seiter (73. Dhompirom), Weiß, Baum, Kurtz - Walker (82. W. Lesniak), Reuscher, Ridder, Nigbur - M. Lesniak (71. Kundrotas) (Trainer: M. Lesniak)

Zuschauer: 501 (ca. 60 aus Velbert)
Gelb: Balaban, Addai - Seiter, Weiß, Baum
Gelb-Rot: Rentmeister (54.; wiederholtes Foulspiel)

1:0 Rentmeister (8.; Nicht, Bruns)
1:1 Ridder (15.)
1:2 M. Lesniak (28.)
1:3 Walker (67.)
1:4 Dhompirom (79.)
Addai schießt Foulelfmeter über das Tor (84.; Bruns)





Ungeschlagen stand die U23 der Alemannia nach neun Spieltagen an der Tabellenspitze. Mit Velbert, Gladbach und Leverkusen warteten aber nun die drei dicksten Brocken der Liga, und laut Stefan Emmerling sollte es sich in diesen drei Spielen zeigen, ob seine Mannschaft über eine ganze Saison oben mitspielen kann. Das Spitzenspiel zog 501 zahlende Zuschauer in die Münzenberg-Kampfbahn, so viele wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Die Begegnung war das erste Spiel gegen Velbert, das nicht auf dem Tivoli ausgetragen wurde und gleichzeitig das erste Spiel, zu dem ein Fanbus aus Velbert anreiste. Zur Bewachung der Busbesatzung standen dann auch eine Menge Ordner bereit, wenn auch ebenso ungünstig positioniert wie unvorbereitet.
Unsere Mannschaft trat gegenüber den erfolgreichen Vorwochen mit einigen Umstellungen an. So blieb Edwin Bediako ebenso draußen wie Daniel Gomez und Thomas Hengen (die mit der Ersten trainierten) und auch Torwart Marcus Hesse. Im Tor stand Kristian Nicht, Bediakos Position in der Abwehr übernahm Thomas Stehle, und vorne begann Florian Bruns neben Michael Rentmeister. Frederic Donkor hatte sich im Spiel gegen Yurdumspor verletzt und konnte nicht spielen, dafür war Tom Moosmayer nach (so schien es) ausgestandener Zerrung wieder mit von der Partie.
Die Alemannia begann ganz stark; Michael Rentmeister überwand nach acht Minuten aus gut 20 Metern den zu weit vor seinem Tor stehenden Torwart Senad Hecimovic zum 1:0.Wenig später zwang Dominik Kurtz seinen eigenen Torwart mit einem Kopfball nach Flanke von Tom Moosmayer zu einer Fluganlage. Die anschließende Ecke von Gordon Addai wurde vom Torwart zu Tom Moosmayer gefaustet, der aus 20 Metern Maß nahm, aber Dominik Kurtz setzte seinen Kopf dieses Mal etwas geschickter ein und rettete auf der Linie. Statt des möglichen 2:0 lief von nun an alles gegen unsere Mannschaft. Durch ein unnötiges Foul nahe des Strafraumecks kam Velbert mit einem Freistoß zum ersten Mal gefährlich in die Nähe des Aachener Tores, und Thomas Ridder nickte den von Dominik Kurtz getretenen Freistoß zum 1:1 über die Linie. Während ein erschreckend verblödet wirkender Velberter mit aus der Hosentasche hängenden Handschuhen, freundlich beobachtet vom Ordnungspersonal, ums und auf das Spielfeld torkelte und Ärger suchte, war das Spiel für Tom Moosmayer leider wieder zu Ende, dessen Oberschenkel der Belastung noch nicht wieder standhielt. Kurz darauf verfehlte Andre Lehnen nach Freistoß von Gordon Addai und Velberter Kopfballabwehr das Tor aus 25 Metern nur knapp. Auf der Gegenseite war es ein Ballverlust von Yunus Balaban, der die Niederlage einleitete. Ein schneller Steilpass auf Marek Lesniak, und der Routinier ließ sich alleine vor dem Tor die Gelegenheit zum 1:2 nicht mehr nehmen. Die Gäste waren zwar spielerisch nicht überragend, wussten aber jeden Fehler unsere Elf sofort zu nutzen. Markus Walker verfehlte aus spitzem Winkel das leere Tor, nachdem der sehr unsichere Kristian Nicht eine Flanke unterlaufen hatte; etwas später verpasste Daniel Nigbur die Vorentscheidung mit einem Kopfball nach Flanke von Marek Lesniak, der sich gegen zwei Aachener durchgesetzt hatte.
Nach der Pause hätte das Spiel durchaus noch einmal kippen können, die Gäste taten in dieser Phase zu wenig. Nach Hereingabe von Gordon Addai hatte Michael Rentmeister die Riesenchance zum 2:2, schoss aber aus kurzer Distanz Torwart Hecimovic an. Drei Minuten später war das Spiel dann für ihn beendet. Kurz zuvor erst nach unnötigem Haltem mit Gelb bedacht, sah er nach theatralischem Fallen und am Boden Wälzen von Marek Lesniak Gelb-Rot. Velbert beschränkte sich auch in Überzahl auf die Defensive, aber unsere Mannschaft rannte gegen die dicht gestaffelte Gästeabwehr vergeblich an. So kam es, wie es kommen musste; Velbert reichte eine Chance zur Entscheidung. Marek Lesniak bediente Markus Walker mit einem Steilpass aus dem Fußgelenk. Der war seinem Bewacher Andre Lehnen einen Moment entwischt und spitzelte den Ball in Zeitlupe vorbei am nicht reagierenden Nicht zum 1:3 ins Tor. Der eingewechselte Gall Dhompirom setzte mit einem Schlenzer in den Winkel noch einen drauf, und Gordon Addai schoss noch unmotiviert einen von Florian Bruns herausgeholten Elfmeter über das Tor.
Mit der (etwas zu hoch ausgefallenen) ersten Saisonniederlage wurden unserer Mannschaft erstmals ihre Grenzen deutlich aufgezeigt. Die routinierten Gäste rund um Spielertrainer und Ex-Profi Marek Lesniak zeigten sich beeindruckend abgeklärt, nutzten jeden Aachener Fehler und machten aus wenigen Chancen vier Tore. Bleibt zu hoffen, dass die deutliche Abfuhr unserer Mannschaft keinen Knacks für das nächste schwere Spiel am Samstag in München Gladbach gibt (15:30 Uhr auf dem Bökelberg).
Der Trottel mit den Handschuhen lief im übrigen noch lange nach Abpfiff rund ums Spielfeld und verwirrte diverse Unbeteiligte, u.a. unsere bereits umgezogenen Spieler, mit Aussagen wie "Was ist denn jetzt?", während seine etwas intelligenteren Mitreisenden auf dem Parkplatz dann immerhin doch noch wenigstens ein bisschen von dem Ärger fanden, für den sie angereist waren. Das Ordnungspersonal, das die Velberter aus unbekannten Gründen zunächst nur bis zum Eingang begleitet hatte, kam aber irgendwann angerannt und bereitete der Sache ein Ende - und als der Velberter Bus gerade abfuhr, tauchte sogar noch die Polizei mit mehreren Einsatzwagen auf.

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