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Memmersheim - Mathes, Schäfer, Azmaz - El Hammouchi, Maaßen,
Marso (87. Hamacher), Retterath, Hansen (87. Peiffer) -
Tümmler, Iddi
(Trainer: Dooley) |
Albustin - Füten, Spettmann, Synowiec -
Müller (78. Kinowski), Schulz (78. Seitz),
von Zabiensky, Hinz, Pribil - Dobrowolski,
Durmoski (43. Eser)
(Trainer: Tinnefeld) |
Während unsere Profis den "wohlverdienten" Urlaub
genießen, dauert die Saison für die U23 noch bis Ende Mai.
Spannend ist es dabei hauptsächlich im Pokal, in der Meisterschaft geht
es schon längst um nichts mehr. Dementsprechend wenig los war an Christi
Himmelfahrt im Sparkassenstadion; nur knapp 200 Zuschauer verfolgten eher
gelangweilt das Geschehen auf dem Kunstrasen. Die Alemannia hatte gegen den
Tabellenvorletzten noch etwas gutzumachen. Nach einem Patzer eines tapsigen
tschechischen Torhüters und einer roten Karte eines trotzköpfigen
türkischen Teenie-Schwarms (wie hießen sie doch gleich?) war man
im Hinspiel mit 0:1 unterlegen. Trotz drückender Überlegenheit war
es damals nicht gelungen, zwingende Chancen zu erarbeiten.
Wesentlich anders lief das Spiel diesmal nicht, Hamborn stand gewohnt kompakt
in der Defensive. Nach acht Minuten hatte Baba Iddi aus kurzer Distanz nach
Zuspiel von Stefan Tümmler die erste gute Gelegenheit, scheiterte aber
an Torwart Thorsten Albustin. Der Nachschuss von Tümmler strich ebenso
über die Latte wie sein Kopfball eine Minute später. Nach einer
Viertelstunde hatte auch Hamborn die erste Chance, als André von
Zabiensky nach einem Doppelpass Carsten Mathes abhängte und zu einem
Flachschuss ansetzte, den Dirk Memmersheim per Fußabwehr
entschärfen konnte. Stefan Tümmler mit einem abgefälschten
Schuss aus zehn Metern und Baba Iddi mit einem Kopfball nach Freistoß
von Alan Hansen vergaben bis zur Mitte der ersten Halbzeit weitere
Gelegenheiten. Unsere Mannschaft schien die Gegner im Griff zu haben, die
mit ihrem Spiel bis zu diesem Zeitpunkt nicht gerade zufrieden waren und die
Aktionen ihrer Mitspieler immer häufiger mit Kommentaren wie "ist
doch ein Witz" oder "ist doch nicht normal" bedachten. Die
Hamborner Unzufriedenheit hatte in der 24. Minute ein Ende. Ein Heber
über die Aachener Abseitsfalle fand Erkan Durmoski, der den Ball an
Memmersheim vorbei zum 0:1 ins rechte Eck schob. Wie im Hinspiel hatten
unsere Amateure 70% Ballbesitz und liefen schon wieder einem Rückstand
hinterher. Baba Iddi nach Pass von Christian Schäfer traf ebenso das
Tor nicht wie Schäfer mit einem 25-Meter-Freistoß. Bastian
Retterath hatte vor der Pause noch zwei gute Gelegenheiten, während
Hamborn mit Kontern gefährlich blieb. Nachdem Dirk Memmersheim zehn
Minuten vorher schon einmal Kopf und Kragen riskieren musste, hatte der Gast
kurz vor der Pause das 0:2 auf dem Fuß. Mario Pribil bediente auf der
linken Seite Rafael Synowiec und stahl sich in die Mitte davon. Dort lief er
völlig frei in die Hereingabe von Synowiec und bolzte den Ball zum
Glück über die Latte. Auffälligster Mann auf dem Platz war bis
dahin Schiedsrichter Peter Henes, der immer wieder gereizt reagierte, wenn
er seine Autorität in Frage gestellt sah. So bekam Alan Hansen für
die Worte "Schiri, hey!" den gelben Karton gezeigt, während
der Hamborner Torwart ungestraft Stefan Tümmler mit dem Ball bewerfen
durfte.
Auch nach dem Wechsel gab es kein Durchkommen für die Alemannia. Das
Spiel verflachte zusehends, außer Distanzschüssen von Alan Hansen
und David Marso brachten die Schwarz-Gelben nicht viel zustande. Nach einer
knappen Stunde wurde Stefan Tümmler von Christian Schäfer steil
geschickt, umspielte den Torwart, geriet aber zu nah an die Torauslinie, um
den Ball noch im Tor unterzubringen. Fünf Minuten später bediente
Tümmler mit einem Hackentrick David Marso, dessen Schuss aus 15 Metern
von Torwart Albustin gehalten wurde. Den darauffolgenden Eckball schlug Alan
Hansen auf Raschid El Hammouchi, dessen Kopfball auf der Linie geklärt
wurde. Der Druck der Aachener wurde allmählich größer. Nachdem
Christian Schäfer aus 18 Metern noch einmal knapp das Tor verfehlt hatte,
landete zwanzig Minuten vor dem Ende ein weiter Einwurf von Schäfer im
Strafraum bei Baba Iddi. Der hatte viel Platz, den aufsetzenden Ball mit
einem sehenswerten Fallrückzieher zum 1:1 im Tor unterzubringen. Nach
dem Tor brach Hamborn komplett ein. Das Spiel lief jetzt nur noch in eine
Richtung, die Hamborner Abwehrspieler schienen stehend KO zu sein und wurden
ein ums andere Mal ausgespielt. Nur eine Minute nach dem Ausgleich kam Stefan
Tümmler nach Pass von David Marso frei zum Schuss. Der Ball kullerte, von
Torwart Albustins Fingerspitzen berührt, knapp am rechten Torpfosten
vorbei. Wieder nur eine Minute später war es erneut Marso, der
Tümmler bediente. Der ließ dem Hamborner Keeper diesmal keine
Chance zur Abwehr und traf zum 2:1. Auch nach der Führung erspielten
sich die Schwarz-Gelben Chancen im Minutentakt. Unter anderem trafen Christian
Schäfer mit einem Freistoß, Baba Iddi nach Pass von Alan Hansen
und Stefan Tümmler mit einem Kopfball innerhalb von drei Minuten drei
Mal den rechten Pfosten des Hamborner Tores. Zehn Minuten vor dem Ende sorgte
ein Hamborner Abwehrspieler für die Entscheidung, als er Stefan
Tümmler am Strafraumeck unnötig von den Beinen holte. Baba Iddi
hätte an dieser Stelle gerne seinen elften Saisontreffer erzielt, musste
aber Christian Schäfer den Vortritt lassen, der den Strafstoß sicher
zum 3:1 verwandelte. Mit diesem Tor war das Spiel gelaufen. Stefan
Tümmler tauchte noch einmal frei vor Albustin auf, zeigte sich aber zu
eigensinnig und übersah die mitgelaufenen Baba Iddi und Bastian
Retterath. Dei letzte Chance in der Nachspielzeit vergab der
elfmeterwürdig bedrängte Raschid El Hammouchi.
Nach 70 grausamen und 20 starken Minuten hieß es am Ende verdient 3:1
für unsere Amateure. Inklusive Hinspiel hatte man 160 lange Minuten
kein Mittel gegen die Hamborner Deckung gefunden. Als bei den Gästen die
Kräfte und die Motivation nachließen, zeigte man am Ende noch
guten und ansehnlichen Fußball. Etwas schade ist, dass zeitgleich
Wuppertal mit 0:3 gegen die Cölner Amateure verloren hat. Dadurch ist das
Aufstiegsrennen entschieden, und den nächsten beiden Spielen gegen
Cöln und Wuppertal ist die Spannung genommen. Die Cölner können
am Sonntag im Franz-Kremer-Stadion wie schon der VfL Bochum gegen die
Alemannia den Aufstieg perfekt machen. Die Chance, den Wuppertalern am
Tivoli den Aufstieg zu vermasseln, ist dahin, da sie das schon selber
erledigt haben. Damit wird auch eine fette Einnahme durch zahlreich
anreisende Wuppertaler Fans ausbleiben. Wichtiger als die letzten
Meisterschaftsspiele ist das Halbfinale im FVM-Pokal, das am Mittwoch (15.5.)
um 19.00 im Sparkassenstadion stattfinden wird. Sollte man den Pokal gewinnen
und im DFB-Pokal auf einen großen Gegner treffen, wird sich auch der
Verein plötzlich wieder für die Amateurmannschaft interessieren.