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Heskamp - Sesterhenn, Stankiewicz, Kowski, Meier -
Dittrich, Habljak, John (68. Zellmann),
Retterath (46. Eyüboglu) - Ysewyn, Kratofiel
(Trainer: Demandt) |
Straub - Putzier, Rauw, Lehnen, Schippers - Balaban,
Brüggemann, Scharping (81. El Hammouchi), Popova - Heller,
Rentmeister
(Trainer: Emmerling) |
Nach fünf sieglosen Spielen trafen die Alemannia-Amateure am
Nachholspieltag auf den abstiegsgefähredeten 1.FC Union Solingen, der -
nach Abzug dreier zunächst gutgeschriebener Punkte aus einem Spiel
gegen Uerdingen - mit 13 Punkten auf dem drittletzten Platz liegt. Trainer
Sven Demandt strich zuletzt fünf Spieler aus dem Kader, und nur wenige
Hundert Zuschauer verloren sich noch am Hermann-Löns-Weg. Probleme hatten
die Gastgeber auch wieder einmal mit der Einschätzung des zu erwartenden
Gästemobs. 2002 erwartete man laut Ordner 500 Leute (statt 20), dieses
Mal schätze man vorsichtiger und rechnete mit 60-70. Die tatsächlich
erschienenen 10 Fans wurden schließlich mit Polizeibegleitung in die
Gästekurve gebracht und dort von fünf Ordnern und einer
beschäftigungslosen, aber immerhin bildhübschen Kassiererin
bewacht.
Bei der Alemannia gaben Stephan Straub, Bernd Rauw und Jens Scharping
den heimischen Zuschauern Gelegenheit, "Scheiß-Profis" durch
die Gegend zu brüllen. Uwe Brüggemann traf ebenso auf seinen alten
Verein wie auf der anderen Seite Bastian Retterath und der nicht
eingewechselte Murat Turgay.
Die Zuschauer mussten 17 Minuten auf die erste Torszene warten. Marc
Sesterhenn lenkte einen Schuss von Markus John nach zu kurzer Kopfballabwehr
von Bernd Rauw in Richtung Tor, aber Stephan Straub war auf dem Posten. Auf
der Gegenseite umkurvte Marcel Heller zwei Gegenspieler und bediente in der
Mitte Michael Rentmeister, aber Torwart Benjamin Heskamp rettete gleich
zweimal. Mitte der ersten Hälfte wurde Dirk Ysewyn halbrechts
freigespielt und setzte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Die
Gastgeber hatten leichte Feldvorteile, waren aber nur selten wirklich
gefährlich. Uwe Brüggemann im Nachschuss nach einem abgeblockten
Schuss von Faton Popova und Popova selbst, der den Ball freistehend in die
Arme des Torwarts köpfte, verpassten eine Alemannia-Führung noch vor
der Pause.
Die gelang zehn Minuten nach dem Wechsel. Marcel Heller setzte sich auf der
rechten Seite durch und fand in der Mitte Jens Scharping, der nur noch
zum 0:1 den Fuß hinhalten musste. Solingen wirkte nach dem
Rückstand bemüht und hatte deutlich mehr Spielanteile. Noch stand
unsere Abwehr aber sicher, und Marcel Heller hätte nach Anspiel von Uwe
Brüggemann für die Entscheidung sorgen können, aber Torwart
Heskamp fischte seinen Flachschuss aus dem Eck. Das Geschehen verlagerte sich
zunehmend in die Aachener Hälfte, und es gab einige brenzlige Situationen
zu überstehen. So konnte Stephan Straub einen Freistoß nur
abklatschen, hatte aber Glück, dass das im Nachschuss erzielte Tor wegen
Abseits nicht anerkannt wurde. Solingen machte viel Druck, hatte aber nicht
die Mittel, den Ausgleich aus eigener Kraft zu erzwingen. Unerwartete Hilfe
erhielten sie von Michael "Mbwando" Rentmeister, der einen Eckball
vollkommen überflüssig aus der Gefahrenzone pritschte. Der bereits
verwarnte Rentmeister sah Gelb-Rot, und Stefan Kratofiel verwandelte den
fälligen Strafstoß sicher zum verdienten 1:1. Die Ordnung in der
Hintermannschaft ging nun zusehends verloren, aber mit etwas Glück wurde
wenigstens der eine Punkt über die Zeit gerettet.
Insgesamt geht das Ergebnis in einem mäßigen Oberligaspiel in
Ordnung, ärgerlich ist nur das dumme Ausgleichstor. Positiv ist, dass
Stephan Straub schon einen deutlich gefestigteren Eindruck machte als in
seinen ersten beiden Spielen. Enttäuschend hingegen der Auftritt von
Jens Scharping, von dem erneut kaum Impulse kamen.
Damit ist unsere Zweite nun schon seit sechs Spielen sieglos und auf den
neunten Tabellenplatz abgerutscht. Die letzte Chance, die Negativserie vor
der Winterpause zu beenden, besteht am Sonntag an der Westender Straße
beim Meidericher Spielverein.