Mi, 07.12.05:
1.FC Union Solingen - ALEMANNIA II 1:1 (0:0)
Heskamp - Sesterhenn, Stankiewicz, Kowski, Meier - Dittrich, Habljak, John (68. Zellmann), Retterath (46. Eyüboglu) - Ysewyn, Kratofiel
(Trainer: Demandt)
Straub - Putzier, Rauw, Lehnen, Schippers - Balaban, Brüggemann, Scharping (81. El Hammouchi), Popova - Heller, Rentmeister
(Trainer: Emmerling)

Zuschauer: 300 (ca. 20 aus Aachen)
Gelb: Balaban, Lehnen, Putzier
Gelb-Rot: Rentmeister (84.; absichtliches Handspiel)

0:1 Scharping (55.; Rentmeister, Heller)
1:1 Kratofiel (85.; Handelfmeter)









Nach fünf sieglosen Spielen trafen die Alemannia-Amateure am Nachholspieltag auf den abstiegsgefähredeten 1.FC Union Solingen, der - nach Abzug dreier zunächst gutgeschriebener Punkte aus einem Spiel gegen Uerdingen - mit 13 Punkten auf dem drittletzten Platz liegt. Trainer Sven Demandt strich zuletzt fünf Spieler aus dem Kader, und nur wenige Hundert Zuschauer verloren sich noch am Hermann-Löns-Weg. Probleme hatten die Gastgeber auch wieder einmal mit der Einschätzung des zu erwartenden Gästemobs. 2002 erwartete man laut Ordner 500 Leute (statt 20), dieses Mal schätze man vorsichtiger und rechnete mit 60-70. Die tatsächlich erschienenen 10 Fans wurden schließlich mit Polizeibegleitung in die Gästekurve gebracht und dort von fünf Ordnern und einer beschäftigungslosen, aber immerhin bildhübschen Kassiererin bewacht.
Bei der Alemannia gaben Stephan Straub, Bernd Rauw und Jens Scharping den heimischen Zuschauern Gelegenheit, "Scheiß-Profis" durch die Gegend zu brüllen. Uwe Brüggemann traf ebenso auf seinen alten Verein wie auf der anderen Seite Bastian Retterath und der nicht eingewechselte Murat Turgay.
Die Zuschauer mussten 17 Minuten auf die erste Torszene warten. Marc Sesterhenn lenkte einen Schuss von Markus John nach zu kurzer Kopfballabwehr von Bernd Rauw in Richtung Tor, aber Stephan Straub war auf dem Posten. Auf der Gegenseite umkurvte Marcel Heller zwei Gegenspieler und bediente in der Mitte Michael Rentmeister, aber Torwart Benjamin Heskamp rettete gleich zweimal. Mitte der ersten Hälfte wurde Dirk Ysewyn halbrechts freigespielt und setzte den Ball knapp am linken Pfosten vorbei. Die Gastgeber hatten leichte Feldvorteile, waren aber nur selten wirklich gefährlich. Uwe Brüggemann im Nachschuss nach einem abgeblockten Schuss von Faton Popova und Popova selbst, der den Ball freistehend in die Arme des Torwarts köpfte, verpassten eine Alemannia-Führung noch vor der Pause.
Die gelang zehn Minuten nach dem Wechsel. Marcel Heller setzte sich auf der rechten Seite durch und fand in der Mitte Jens Scharping, der nur noch zum 0:1 den Fuß hinhalten musste. Solingen wirkte nach dem Rückstand bemüht und hatte deutlich mehr Spielanteile. Noch stand unsere Abwehr aber sicher, und Marcel Heller hätte nach Anspiel von Uwe Brüggemann für die Entscheidung sorgen können, aber Torwart Heskamp fischte seinen Flachschuss aus dem Eck. Das Geschehen verlagerte sich zunehmend in die Aachener Hälfte, und es gab einige brenzlige Situationen zu überstehen. So konnte Stephan Straub einen Freistoß nur abklatschen, hatte aber Glück, dass das im Nachschuss erzielte Tor wegen Abseits nicht anerkannt wurde. Solingen machte viel Druck, hatte aber nicht die Mittel, den Ausgleich aus eigener Kraft zu erzwingen. Unerwartete Hilfe erhielten sie von Michael "Mbwando" Rentmeister, der einen Eckball vollkommen überflüssig aus der Gefahrenzone pritschte. Der bereits verwarnte Rentmeister sah Gelb-Rot, und Stefan Kratofiel verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum verdienten 1:1. Die Ordnung in der Hintermannschaft ging nun zusehends verloren, aber mit etwas Glück wurde wenigstens der eine Punkt über die Zeit gerettet.
Insgesamt geht das Ergebnis in einem mäßigen Oberligaspiel in Ordnung, ärgerlich ist nur das dumme Ausgleichstor. Positiv ist, dass Stephan Straub schon einen deutlich gefestigteren Eindruck machte als in seinen ersten beiden Spielen. Enttäuschend hingegen der Auftritt von Jens Scharping, von dem erneut kaum Impulse kamen.
Damit ist unsere Zweite nun schon seit sechs Spielen sieglos und auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht. Die letzte Chance, die Negativserie vor der Winterpause zu beenden, besteht am Sonntag an der Westender Straße beim Meidericher Spielverein.



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