Sa, 07.09.02:
ALEMANNIA A - Borussia Wuppertal 0:2 (0:1)
Schmidt - Maaßen, Jaajoui (84. Meven), Gunesch - Nesimi (26. Sinkiewicz), Schäfer, Benthin, Caspers, Batmaz (46. Kothner) - Türkmen, Iddi
(Trainer: Winkhold)
Schulz - Borzek, Skrobisch, Wüster - Laazizi (46. Hartwig), Hoffmann, Riechmann, Kurtz, Kasperczyk, Tönnies - Gaißmayer (21. Slawinski; 76. Ersoy)
(Trainer: Kasper)

Zuschauer: 234 (ca. 30 aus Wuppertal)
Gelb: Jaajoui, Kothner

0:1 Kasperczyk (33.)
0:2 Tönnies (86.)



Zwei Punkte holten unsere Amateure aus den ersten fünf Spielen, zuletzt gab es eine demoralisierende späte Niederlage in Solingen, und mit Borussia Wuppertal wartete der dritte schwere Gegner in nur sechs Tagen. Die Borussia hatte sich nach zwei Auftaktniederlagen von Trainer Alfonso del Cueto getrennt und befindet sich unter dem neuen Coach Werner Kasper im Aufwind. Insgesamt nicht gerade gute Aussichten. Zu allem Überfluss fiel auch noch Kapitän Stefan Kniat nach gerade erst abgelaufener Sperre mit einer Knie-Verletzung aus. Auch Andre Lehnen und Marc Keller (Zerrungen), Piero Marotta (Blinddarm-OP) und Eddie Bediako (Profikader) standen nicht zur Verfügung.
Der Gast aus Wuppertal wurde in der ersten Halbzeit seiner Favoritenrolle gerecht. Daniel Maaßen prüfte gleich in der zweiten Minute Gästekeeper Marco Schulz aus dreißig Metern, danach lief das Spiel nur noch in Richtung des Tores von Christian Schmidt. Nach einer knappen Viertelstunde versiebte der Ex-Cölner Holger Gaißmayer die erste von drei großen Chancen, die sich ihm innerhalb von sieben Minuten boten. Der starke Lukas Kasperczyk gewann im Mittelfeld einen Zweikampf und spielte einen perfekten Steilpass an Taofik Jaajoui vorbei auf Gaißmayer. Der ging rechts an Christian Schmidt vorbei und verwechselte irgendwie das leere Tor mit dem Außennetz. Wenig später stand Gaißmayer nach Hereingabe von Kasperczyk frei am langen Pfosten und ging diesmal links an Schmidt vorbei. Dabei ließ er sich fast bis zur Außenlinie abdrängen, so dass er das Tor schon wieder nicht traf. Wieder nur drei Minuten später bediente Kasperczyk auf der linken Seite Dominik Kurtz. Der flankte hoch in die Mitte, wo Gaißmayer vier Meter vor dem Tor (mittlerweile verständlicherweise) von der Abwehr alleine gelassen wurde. Gegen die Laufrichtung des Torhüters köpfte er links am Tor vorbei, danach ließ er sich mit einer Zerrung auswechseln. Schade eigentlich, mit Chancentod Gaißmayer hätte unsere Mannschaft sicher bis zum Schlusspfiff ein 0:0 gehalten. Auch bei der Alemannia gab es eine verletzungsbedingte Auswechslung, Florim Nesimi musste das Feld schon nach 25 Minuten verlassen. Wuppertal erspielte sich unterdessen weitere Chancen. Dirk Tönnies kam an der linken Torauslinie gegen Manuel Benthin zum Flanken, in der Mitte sprang der eingewechselte Martin Slawinski freistehend unter dem Ball durch. Auf der Gegenseite hatte nach Anspiel von Mehmet Türkmen Baba Iddi mit einem Flachschuss aus 16 Metern, der knapp am rechten Pfosten vorbeistrich, die beste Chance der Alemannia. Nach 33 Minuten erzielte Wuppertal die verdiente Führung. Von der Mittellinie schickte Dirk Tönnies Lukas Kasperczyk steil. Der schob den Ball aus halblinker Position am zu zögerlichen Christian Schmidt vorbei ins lange Eck. Bis zur Pause blieb es beim 0:1, unsere Elf war gegen den routinierten Gegner bis dahin chancenlos.
Nach dem Wechsel (warum erst jetzt?) setzte die Alemannia mit Kampf dagegen und deckte die Verwundbarkeit des Gegners auf. Bei einem Kopfball von Thomas Sinkiewicz nach Flanke von Christian Schäfer erwies sich Torwart Schulz als unsicher, eine Minute später stand er bei einem harten Schuss von Schäfer goldrichtig im kurzen Eck. In der Folgezeit setzte unsere Mannschaft den Gegner endlich unter Druck und erarbeitete sich unter anderem drei aufeinanderfolgende Eckbälle, die leider nichts einbrachten. Nach einer Stunde bot sich Christian Schäfer nach Anspiel von Mehmet Türkmen die beste Ausgleichschance. In aussichtsreicher Position ließ er die erste Schussgelegenheit aus und legte sich den Ball vom rechten auf den linken Fuß. Der Versuch, den Ball mit links ins lange Eck zu schlenzen, misslang, der Ball drehte sich am Pfosten vorbei. Fünf Minuten später zeigte der Torwart der Gäste erneut Probleme bei einem Distanzschuss, einen Flatterball von Daniel Maaßen aus 25 Metern konnte er nur mit Mühe über die Latte lenken. Zwanzig Minuten vor dem Ende ließ der Druck unserer Mannschaft auch schon wieder nach, Wuppertal kam zu einigen gefährlichen Kontern. Martin Slawinski bediente auf der rechten Seite Knut Hartwig, dessen scharfe Hereingabe von Dirk Tönnies verpasst wurde. Fünf Minuten vor dem Ende warf unsere U23 alles nach vorne. Mit Michael Meven für Taofik Jaajoui wurde ein weiterer Stürmer eingewechselt, und die Gäste nutzten den neu gewonnenen Raum abgeklärt und eiskalt zum Kontern. Als erstes lief Knut Hartwig frei auf das Aachener Tor zu, traf aber nur den linken Innenpfosten. Der Aachener Gegenangriff endete mit einem Hackentrick von Mehmet Türkmen in die Beine des Gegners. Lukas Kasperczyk reagiert blitzschnell und spielte steil auf Dirk Tönnies, der den Ball über den herausstürzenden Christian Schmidt hinweg zum 0:2 ins Netz hob. Mohamed Laazizi hätte noch auf das Vorjahresergebnis von 0:3 erhöhen können, wurde aber beim Versuch, Christian Schmidt zu umspielen, zu weit nach außen abgedrängt.
Am Ende stand eine insgesamt verdiente Niederlage zu Buche. Der starke Gegner offenbarte nur in den 25 Minuten nach der Pause einige Schwächen - hätte unsere Elf von Anfang an so agressiv gespielt wie zu dieser Zeit, wäre vielleicht etwas dringewesen. So aber steht unter dem Strich die deprimierende Quote von elf Pflichtspielen der Profis und Amateure, in denen vier Tore und null Siege heraussprangen. Die nächsten beiden Spiele gegen die Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt Ratingen und Gürzenich sind nun bereits vorentscheidend.

Zurück