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Schmidt - Maaßen, Jaajoui (84. Meven), Gunesch -
Nesimi (26. Sinkiewicz), Schäfer, Benthin, Caspers,
Batmaz (46. Kothner) - Türkmen, Iddi
(Trainer: Winkhold) |
Schulz - Borzek, Skrobisch, Wüster -
Laazizi (46. Hartwig), Hoffmann, Riechmann, Kurtz,
Kasperczyk, Tönnies -
Gaißmayer (21. Slawinski; 76. Ersoy)
(Trainer: Kasper) |
Zwei Punkte holten unsere Amateure aus den ersten fünf Spielen, zuletzt
gab es eine demoralisierende späte Niederlage in Solingen, und mit
Borussia Wuppertal wartete der dritte schwere Gegner in nur sechs Tagen. Die
Borussia hatte sich nach zwei Auftaktniederlagen von Trainer Alfonso del Cueto
getrennt und befindet sich unter dem neuen Coach Werner Kasper im Aufwind.
Insgesamt nicht gerade gute Aussichten. Zu allem Überfluss fiel auch noch
Kapitän Stefan Kniat nach gerade erst abgelaufener Sperre mit einer
Knie-Verletzung aus. Auch Andre Lehnen und Marc Keller (Zerrungen), Piero Marotta
(Blinddarm-OP) und Eddie Bediako (Profikader) standen nicht zur
Verfügung.
Der Gast aus Wuppertal wurde in der ersten Halbzeit seiner Favoritenrolle
gerecht. Daniel Maaßen prüfte gleich in der zweiten Minute
Gästekeeper Marco Schulz aus dreißig Metern, danach lief das Spiel
nur noch in Richtung des Tores von Christian Schmidt. Nach einer knappen
Viertelstunde versiebte der Ex-Cölner Holger Gaißmayer die erste
von drei großen Chancen, die sich ihm innerhalb von sieben Minuten
boten. Der starke Lukas Kasperczyk gewann im Mittelfeld einen Zweikampf und
spielte einen perfekten Steilpass an Taofik Jaajoui vorbei auf Gaißmayer.
Der ging rechts an Christian Schmidt vorbei und verwechselte irgendwie das
leere Tor mit dem Außennetz. Wenig später stand Gaißmayer
nach Hereingabe von Kasperczyk frei am langen Pfosten und ging diesmal links
an Schmidt vorbei. Dabei ließ er sich fast bis zur Außenlinie
abdrängen, so dass er das Tor schon wieder nicht traf. Wieder nur drei
Minuten später bediente Kasperczyk auf der linken Seite Dominik Kurtz.
Der flankte hoch in die Mitte, wo Gaißmayer vier Meter vor dem Tor
(mittlerweile verständlicherweise) von der Abwehr alleine gelassen wurde.
Gegen die Laufrichtung des Torhüters köpfte er links am Tor vorbei,
danach ließ er sich mit einer Zerrung auswechseln. Schade eigentlich,
mit Chancentod Gaißmayer hätte unsere Mannschaft sicher bis zum
Schlusspfiff ein 0:0 gehalten. Auch bei der Alemannia gab es eine
verletzungsbedingte Auswechslung, Florim Nesimi musste das Feld schon nach
25 Minuten verlassen. Wuppertal erspielte sich unterdessen weitere Chancen.
Dirk Tönnies kam an der linken Torauslinie gegen Manuel Benthin zum
Flanken, in der Mitte sprang der eingewechselte Martin Slawinski freistehend
unter dem Ball durch. Auf der Gegenseite hatte nach Anspiel von Mehmet
Türkmen Baba Iddi mit einem Flachschuss aus 16 Metern, der knapp am
rechten Pfosten vorbeistrich, die beste Chance der Alemannia. Nach 33 Minuten
erzielte Wuppertal die verdiente Führung. Von der Mittellinie schickte
Dirk Tönnies Lukas Kasperczyk steil. Der schob den Ball aus halblinker
Position am zu zögerlichen Christian Schmidt vorbei ins lange Eck. Bis
zur Pause blieb es beim 0:1, unsere Elf war gegen den routinierten Gegner
bis dahin chancenlos.
Nach dem Wechsel (warum erst jetzt?) setzte die Alemannia mit Kampf dagegen
und deckte die Verwundbarkeit des Gegners auf. Bei einem Kopfball von Thomas
Sinkiewicz nach Flanke von Christian Schäfer erwies sich Torwart Schulz
als unsicher, eine Minute später stand er bei einem harten Schuss von
Schäfer goldrichtig im kurzen Eck. In der Folgezeit setzte unsere
Mannschaft den Gegner endlich unter Druck und erarbeitete sich unter anderem
drei aufeinanderfolgende Eckbälle, die leider nichts einbrachten. Nach
einer Stunde bot sich Christian Schäfer nach Anspiel von Mehmet
Türkmen die beste Ausgleichschance. In aussichtsreicher Position
ließ er die erste Schussgelegenheit aus und legte sich den Ball vom
rechten auf den linken Fuß. Der Versuch, den Ball mit links ins lange
Eck zu schlenzen, misslang, der Ball drehte sich am Pfosten vorbei. Fünf
Minuten später zeigte der Torwart der Gäste erneut Probleme bei
einem Distanzschuss, einen Flatterball von Daniel Maaßen aus 25 Metern
konnte er nur mit Mühe über die Latte lenken. Zwanzig Minuten vor
dem Ende ließ der Druck unserer Mannschaft auch schon wieder nach,
Wuppertal kam zu einigen gefährlichen Kontern. Martin Slawinski bediente
auf der rechten Seite Knut Hartwig, dessen scharfe Hereingabe von Dirk
Tönnies verpasst wurde. Fünf Minuten vor dem Ende warf unsere U23
alles nach vorne. Mit Michael Meven für Taofik Jaajoui wurde ein weiterer
Stürmer eingewechselt, und die Gäste nutzten den neu gewonnenen Raum
abgeklärt und eiskalt zum Kontern. Als erstes lief Knut Hartwig frei auf
das Aachener Tor zu, traf aber nur den linken Innenpfosten. Der Aachener
Gegenangriff endete mit einem Hackentrick von Mehmet Türkmen in die
Beine des Gegners. Lukas Kasperczyk reagiert blitzschnell und spielte steil
auf Dirk Tönnies, der den Ball über den herausstürzenden
Christian Schmidt hinweg zum 0:2 ins Netz hob. Mohamed Laazizi hätte noch
auf das Vorjahresergebnis von 0:3 erhöhen können, wurde aber beim Versuch, Christian Schmidt
zu umspielen, zu weit nach außen abgedrängt.
Am Ende stand eine insgesamt verdiente Niederlage zu Buche. Der starke Gegner
offenbarte nur in den 25 Minuten nach der Pause einige Schwächen -
hätte unsere Elf von Anfang an so agressiv gespielt wie zu dieser Zeit,
wäre vielleicht etwas dringewesen. So aber steht unter dem Strich die
deprimierende Quote von elf Pflichtspielen der Profis und Amateure, in denen
vier Tore und null Siege heraussprangen. Die nächsten beiden Spiele
gegen die Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt Ratingen und Gürzenich
sind nun bereits vorentscheidend.