Fr, 07.09.01:
FC Wegberg-Beeck - ALEMANNIA A 1:3 (1:1)
M. Schmitz - Ronca, Jacobs, B. Hamacher - Willms, Pütz (72. Fell), Rhein, Geerkens, Lehnen (34. Kastrati) - O. Röder, M. Röder
(Trainer: Barth)
Memmersheim - Schäfer, Rauw, Mathes, El Hammouchi (84. Marso) - Gülez, Tümmler, Bayock, Retterath (46. Hansen) - Telle, Keller (68. Morton)
(Trainer: Dooley)

Zuschauer: 400 (ca. 110 aus Aachen)
Gelb: Lehnen, Rhein, O. Röder, Jacobs - Retterath, Tümmler, Gülez

0:1 Keller (31.; Rauw)
0:2 Keller (44.; Bayock, Telle)
1:2 O. Röder (53.)
1:3 Telle (80.; Morton)





Am vierten Spieltag ging es für unsere Amateure ins Beecker Waldstadion, wo vor gut drei Monaten der Aufstieg mit einem 3:1 im Relegationsspiel gegen Hamborn 07 so gut wie perfekt gemacht wurde. Ca. 450 Aachener begleiteten damals ihr Team, heute waren unter den insgesamt 400 Zuschauern gut 100 Öcher, darunter auch Eugen Hach, Hans Bay und Bernd Krings.
Sie sahen eine überlegen geführte erste Halbzeit ihrer Elf, die sich konzentriert und geduldig ihre Chancen erarbeitete, ohne in Konter zu laufen. Dabei wurde sie lautstark und kontinuierlich von der Tribüne unterstützt, wobei einige allerdings nochmal den Text von "Aber eins, aber eins ..." lernen sollten. An diesem Tag jedenfalls mussten einige etwas ältere Fans den Gesang der zweiten Strophe übernehmen. Nach einer halben Stunde war es der heute ganz starke Bernd Rauw, der das 1:0 einleitete. Im Stile eines Lothar Matthäus in besten Jahren marschierte er über das halbe Spielfeld, bevor er Marc Keller mustergültig freispielte, der eiskalt zur Führung abschloss. Kurz vor der Pause bediente Dieter Bayock auf der rechten Seite Metin Telle, der seinen Gegenspieler überlief und präzise nach innen flankte, wo Marc Keller nur noch den Fuß hinhalten musste - 2:0.
Gegen Ende der Halbzeitpause bauten sich einige Aachener mit Fotoapparaten und Videokameras bewaffnet auf dem Spielfeld vor der Tribüne auf und warteten dort minutenlang auf die Rückkehr der Mannschaften auf den Rasen. Das hätte die anwesenden Herren in Grün sicherlich stutzig gemacht, wenn man nicht wieder einmal das Gehirn zu Hause vergessen hätte. Die ohnehin schon quantitativ sehr beachtliche Pyro-Show wurde noch durch die Windverhältnisse begünstigt, so dass auf der kompletten Tribüne niemand mehr die Hand vor Augen sehen konnte. Über die Stadionlautsprecher wurde jetzt folgende Ansage vorgelesen: "Ein Hinweis an die Spieler: hinten rechts können Sie nicht laufen, da stehen welche, die ihren Schwachsinn auch noch fotografieren müssen." Das war wohl derselbe Stadionsprecher, der beim Relegationsspiel darauf hingewiesen hatte, dass ein Fußballplatz keine Toilette ist. Nun wurde sogar die Polizei aufmerksam, die begleitet von "ACAB"-Gesängen diverse Rucksäcke und Taschen durchsuchte, wobei es zu einigen kleineren Rangeleien kam.
Nachdem sich die Herren Wachtmeister trotzig bis beleidigt von dem ganzen asozialen Verbrecherpack entfernt hatten, konnte man sich endlich wieder aufs Spiel konzentrieren - und schon stand es 1:2. Die Aachener Abwehr war noch im Halbschlaf, so dass ein Beecker Spieler ungehindert von rechts in die Mitte flanken konnte, wo zwei Stürmer den Ball irgendwie über die Linie stolperten. Nun ging die Ordnung für kurze Zeit völlig flöten, was der Gegner zum Glück nicht in einen weiteren Torerfolg ummünzen konnte. So langsam bekamen die Aachener das Spiel wieder in den Griff. Nachdem Alan Hansen mit einem schönen Volleyschuss nur den linken Torpfosten getroffen hatte, machte es Metin Telle zehn Minuten vor dem Ende besser. Von Kris Morton freigespielt, hob er den Ball über den herauseilenden Beecker Torhüter ins Netz.
Über 90 Minuten gesehen war dies die beste Saisonleistung unserer jungen Mannschaft. Nach den etwas glücklichen Siegen gegen Mönchengladbach und Essen hatte man an diesem Tag den Gegner recht deutlich dominiert. Etwas nachdenklich stimmte nur die auffällige Undiszipliniertheit einiger Spieler. Dieter Bayock, der in der zweiten Halbzeit die Einzelaktionen übertrieb, hatte Glück, dass seine Grätsche den Mann verfehlte, und Kris Morton konnte froh sein, dass der Schiedsrichter sein Nachtreten nicht gesehen hatte. Nicht ganz so viel Glück hatte Bastian Retterath, der schon wieder (!) eine gelbe Karte für eine Schwalbe sah - eine überzogene Entscheidung, aber wahrscheinlich war der Schiedsrichter von seinem Kollegen, der das Velbert-Spiel gepfiffen hatte, gewarnt worden: "Pass auf den einen Blonden bei Aachen auf, auf der linken Seite, der lässt sich immer fallen!"

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