Sa, 05.04.03:
ALEMANNIA A - Bor. Mönchengladbach A 0:2 (0:0)
Schmidt - Schäfer, Lehnen (85. Donkor), Gunesch, Jaajoui (85. Sinkiewicz), Maaßen (85. Iddi) - Marotta, Heeren, Keller - Tümmler, Bayock
(Trainer: Emmerling)
Richter - Flöth, Meyer, Klingbeil - Plate, Camdali, Bäumer, Miletic, Jungwirth (70. Schwarz) - Podszus, Schuchardt
(Trainer: Fach)

Zuschauer: 180 (ca. 50 aus Mönchengladbach)
Gelb: Marotta, Schäfer, Tümmler - Camdali, Schuchardt

0:1 Schwarz (83.)
0:2 Podszus (91.)





Während die Alemannia eine erfolgreiche Zweitligasaison spielt, sieht es für dir Oberligamannschaft ganz bitter aus. Nach der deprimierenden Niederlage in Velbert ging es gegen die Amateure von München Gladbach um die wahrscheinlich letzte Chance auf den Klassenerhalt. Wegen des Profispiels in Lübeck tags darauf gab es dieses Mal nur wenig Verstärkung aus der ersten Elf; Daniel Ferl, Edwin Bediako, Dirk Caspers und Mark Zimmermann waren mit nach Lübeck gefahren. Dirk Memmersheim fiel angeschlagen aus, für ihn stand Christian Schmidt im Tor, der die Reise nach Lübeck später antrat. Der noch vom Velbert-Spiel angeschlagene Frederick Donkor blieb zunächst auf der Bank, für ihn spielte Stefan Tümmler von Beginn an. Ohne die diversen Profis kamen auch Andre Lehnen, Taofik Jaajoui und Piero Marotta von Beginn an zum Einsatz. So ging man gegen den Tabellenzweiten, der in 25 Spielen erst 14 Gegentore kassiert hatte, als Außenseiter in die Partie.
Ganz andere Probleme hatte derweil der Ordnungsdienst, der das Experiment "Blocktrennung auf dem Sportplatz Emmastraße" durchführte - Gladbacher links an der Kasse vorbei, Aachener rechts. Bei reibungslosem Ablauf sollte so auch gegen Solingen ein Ausweichen ins Stadion vermieden werden, und das Experiment schien auch ähnlich gut gelungen zu sein wie "Verlegung des Gästebereichs in den V-Block" bei Profi-Spielen. Die Herren mit den Knöpfen im Ohr und den coolen Sonnenbrillen werden jedenfalls zufrieden gewesen sein - noch nicht einmal die Selfkant-Fahne wurde entwendet.
Weniger erfolgreich verlief leider das Spiel. Der Gast vom Land kontrollierte das Geschehen souverän, während unsere Mannschaft immerhin etwas mehr Bemühen erkennen ließ als noch in Velbert. Lars Schuchardt hatte nach knapp zehn Minuten die erste Torgelegenheit für die Gäste, als er einen Steilpass erlief und an Christian Schäfer vorbei nach innen zog. Sein Schlenzer aus rund 14 Metern ging am langen Pfosten vorbei. Einige Minuten später konnte Christian Schmidt einen Distanzschuss von Schuchardt nur abklatschen, Daniel Jungwirth hätte beinahe zum 0:1 abgestaubt. Nach einer knappen halben Stunde erhöhten die Gäste den Druck, ein Rückstand lag nun in der Luft. Bei der ersten von mehreren guten Gladbacher Chancen behinderten sich Schuchardt und Jungwirth beim Kopfball gegenseitig, dann hob Marcel Podszus vom linken Strafraumeck aus, noch bedrängt von Ralph Gunesch, den Ball am langen Pfosten vorbei. Schließlich fiel Podszus nach Steilpass von Schuchardt in aussichtsreicher Position über die eigenen Füße. In der Folgezeit konnte sich die Alemannia etwas vom Druck der Gäste befreien. Die erste Aufregung im Gästestrafraum gab es, als Thierry Bayock beim Versuch einer Flanke den Arm von Christian Flöth anschoss - der Elfmeterpfiff blieb aus. Die beste Gästechance hatte fünf Minuten vor der Pause Marcel Podzsus. Lars Schuchardt hatte einen langen Abschlag von Torwart Richter mit dem Kopf an der unentschlossenen Aachener Abwehr vorbei verlängert, und Podzsus stand frei vor Christian Schmidt, schoss aber nur dessen Schienbeine an. Zwei Minuten später rettete Schmidt nach einem Fehler von Taofik Jaajoui in höchster Not vor Daniel Jungwirth.
In der zweiten Hälfte zeigte unsere Mannschaft eine deutliche Leistungssteigerung und hielt das Spiel lange offen. Allerdings fehlte im Sturm die Durchschlagskraft, viel zu selten wurde der Abschluss gesucht. So kurvte Piero Marotta zwei Minuten nach dem Wechsel durch den Gladbacher Strafraum, um schließlich auf Thierry Bayock zurückzulegen, dessen Schuss abgeblockt wurde. In einer anderen Szene hätte Bayock nach einem seiner zahlreichen Sololäufe selber schießen können, legte aber quer auf Marc Keller, der zu überrascht war, um den Ball anzunehmen. Sekunden später zeigte Bayock mehr Mut zum Risiko als er bei einer Flanke von Christian Schäfer zum Fallrückzieher ansetzte. Leider ging der Ball ca. einen halben Meter über die Latte. Die Borussia tat in der zweiten Halbzeit zwar etwas weniger, hatte aber weiterhin die besseren Chancen. In der 63. Minute stand Marinko Miletic nach einem Angriff über die linke Seite wenige Meter vor dem Tor völlig frei und hätte den Ball nur noch über die Linie schieben müssen, hatte aber Probleme, den Ball anzunehmen und ließ ihn verspringen. Drei Minuten später hatte Piero Marotta nach einem abgeblockten Schäfer-Freistoß eine gute Schusschance, zielte aber genau auf Torwart Thomas Richter. 20 Minuten vor dem Ende wechselte Holger Fach seinen Stürmer Mario Schwarz ein. Der hatte nach wenigen Sekunden seinen ersten Ballkontakt im Aachener Strafraum frei vor Christian Schmidt. Er ging rechts an Schmidt vorbei, aber sein Abschluss aus spitzem Winkel verhungerte vor der Torlinie. Zehn Minuten vor Schluss kam Ali Camdali aus dem Gewühl nach einem Gladbacher Eckstoß heraus aus kurzer Distanz zum Schuss, brachte es aber fertig, links vorbei zu schießen. Drei Minuten später war es dann leider doch passiert. Nach einer diagonal in den Strafraum geschlagenen Flanke von Lars Schuchardt stand Taofik Jaajoui zu weit weg von Mario Schwarz, der den Ball zum 0:1 im langen Eck versenkte. Mario Schwarz war es auch, der im Hinspiel fünf Minuten vor Schluss das 1:0 erzielte. Damals wurde unsere Mannschaft in den Schlussminuten noch ausgekontert, und genauso passierte es wieder. Nach dem Tor wechselte Stefan Emmerling mit Baba Iddi, Frederick Donkor und Thomas Sinkiewicz drei weitere Stürmer ein. Mit insgesamt sechs Spitzen riskierte unsere Mannschaft nun (endlich) alles. Zweimal gab es bei Freistößen in der Gladbacher Hälfte und acht Aachenern im Strafraum noch die Hoffnung auf den Ausgleich, aber beide Situationen brachten nichts ein. Gladbach konterte erwartungsgemäß gefährlich. Einmal konnte Henri Heeren noch auf der Linie retten, dann schoss Lars Schuchardt aus 16 Metern volley links vorbei, bevor schließlich Marcel Podszus (der in der Hinrunde noch für Fortuna Cöln ein Tor gegen uns geschossen hatte) einen Sololauf aus der eigenen Hälfte durch die allzu offene Aachener Abwehr zum 0:2 abschloss.
Unsere Mannschaft hatte zwar eine gegenüber dem Velbert-Spiel verbesserte Leistung gezeigt, aber gegen die starken Gladbacher Amateure war es zu wenig. In 90 Minuten gab es keine einzige wirklich klare Torchance. Zu selten wurde der Abschluss gesucht, obwohl es dazu gerade in der zweiten Hälfte genug Gelegenheiten gegeben hätte. Insgesamt wurde auch zu wenig riskiert, wenn man bedenkt, dass auch ein 0:0 in unserer Situation zu wenig gewesen wäre. Mit Iddi, Donkor und Sinkiewicz saßen noch drei Stürmer auf der Bank, aber alle wurden erst nach dem 0:1 fünf Minuten vor Schluss eingewechselt, als es schon zu spät war. Zudem wurden viele vielversprechende Angriffe vom schwachen Schiedsrichter unterbunden, der jedes zweite Foul eines Gladbachers an einen Aachener mit Freistoß für Gladbach ahndete. Zwar waren die anderen Ergebnisse an diesem Spieltag weniger verheerend als zuletzt, aber trotzdem besteht nach dieser erneuten Niederlage kaum noch Hoffnung auf den Klassenerhalt. Bei sieben ausstehenden Spielen beträgt der Abstand auf Solingen sechs, der auf Cöln und Duisburg sieben Punkte. Nächsten Sonntag geht es nach Osterfeld, wo es ähnlich schwer werden dürfte wie gegen Gladbach.

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