|
|
|
Petrick - Oudshoorn, Güngör, Rasche (91. Line von de Berg) -
Demir, Viszkok, Atulahi, Staar, Gamgoum (91. Demirci) - Zjacic,
Knappmann (82. Kägebein),
(Trainer: Klotz) |
Hodulik - Mathes, Tümmler, Meulenberg, Azmaz - Schäfer,
Morton (64. Iddi; 71. Zhang Xiaorui), Gülez, El Hammouchi -
Telle (85. Hamacher), Keller
(Trainer: Dooley) |
Nach drei Auswärtsniederlagen in Folge mussten unsere Amateure beim
Tabellennachbarn aus Ratingen antreten. Ein schlagbarer Gegner, aber das
waren Freialdenhoven, Osterfeld und Rheydt ja eigentlich auch gewesen. Den
ca. 50 mitgereisten Fans wurde alles geboten, was das Oberligaherz begehrt:
ein schmuckes Stadion mit überdachter Tribüne, ein Zelt mit
Fernsehen und Kuchen, kostenlose Programmhefte, Mannschaftsaufstellungen.
Die Alemannia begann im Vergleich zur Vorwoche mit zwei Änderungen:
für Baba Iddi und den verletzten Alan Hansen spielten Marc Keller und
Raschid El Hammouchi von Beginn an. Aachen spielte zunächst
feldüberlegen und erarbeitete sich einige Ecken und Freistöße,
ohne dass es wirklich zwingend wurde. Nach 25 Minuten strich ein Freistoß
von Aytac Azmaz knapp über das Tor, die bis dahin beste Chance. Auf
der Gegenseite dauerte es eine halbe Stunde, bis Ratingen zum ersten Mal
gefährlich vor dem Aachener Tor auftauchte. Die Defensivabteilung war
nicht ganz bei der Sache, so dass Samet Atulahi auf der rechten Seite frei
vor Hodulik auftauchen und den Ball zum für den neutralen Beobachter
überraschenden 1:0 im langen Eck versenken konnte. Zehn Minuten
später hatten wir Glück, dass nicht sogar das 2:0 fiel. Nach einem
Foul von Stefan Tümmler auf der rechten Abwehrseite gab es Freistoß
für Ratingen, der scharf nach innen getreten wurde. Wie schon beim Tor
zum 0:1 gegen Bonn kam Petr Hodulik zu spät aus seinem Kasten, aber
diesmal ging der Kopfball zu unserer Erleichterung knapp am langen Pfosten vorbei.
Zwei Minuten später die erste gute Ausgleichschance für die
Alemannia, aber Kris Morton wurde wegen angeblichen Handspiels
zurückgepfiffen. Kurz vor der Pause die beste Gelegenheit für Metin
Telle, dessen Schuss aus 14 Metern per Fußabwehr vom Ratinger Torhüter
Marc Petrick abgewehrt wurde.
Nach dem Wechsel spielten die Schwarz-Gelben zwar weiter gefällig nach
vorne, entwickelten aber zunächst keine große
Durchschlagskraft. Vor den Augen von Jörg Berger fand sich niemand, der
die Initiative übernommen und das Spiel an sich gerissen hätte, so
wie Bernd Rauw das in der Vergangenheit oft getan hat. Nach 63 Minuten sollte
die Einwechslung von Baba Iddi als drittem Stürmer für mehr Druck
sorgen, und endlich gab es auch Torchancen, von denen gleich die erste zum
Ausgleich führte. Christian Schäfer setzte zu einem Distanzschuss an, den der
Torwart nur abklatschen konnte. Baba Iddi setzte nach und scheiterte erneut,
bevor Marc Keller schließlich schneller am Ball war als sein
Gegenspieler und den Ball zum 1:1 über die Linie drückte. Wenig
später musste Iddi auch schon wieder verletzt vom Feld. Für ihn kam
Zhang Xiaorui, der eine gute Viertelstunde vor Schluss auf der rechten Seite
schön freigespielt wurde und die Riesenchance zur Führung hatte (die
Betonung liegt auf "hatte"...). Alemannia machte weiter Druck, und
ein Freistoß von Schäfer aus 25 Metern Torentfernung strich knapp
am linken Pfosten vorbei. Fünf Minuten vor dem Ende sah Ali Gülez
nach einem ungeschickten Einsteigen an der Mittellinie etwas überzogen
die rote Karte. In Überzahl hatte Ratingen jetzt Oberwasser, aber
immerhin hatten zehn Alemannen in Essen kurz vor Schluss das Siegtor erzielt
und gegen Bonn zwei Tore aufgeholt. In der 87. Minute prüfte Stefan
Tümmler mit einem Querschläger die Kopfballstärke des eigenen
Torwarts. In der Nachspielzeit zog Ratingen ein Powerplay auf, war aber offen
für Konter. So setzte Christian Schäfer zum Alleingang an,
überlief die Ratinger Abseitsfalle, scheiterte dann aber leider am
Torwart. Beim anschließenden Eckball ging Marc Kellers Kopfball nur ganz
knapp über das Tor.
Am Ende blieb es beim 1:1. Insgesamt konnte die Mannschaft spielerisch
überzeugen, konnte ihr Übergewicht aber in zu wenige Torchancen
ummünzen. Positiv fiel auf, dass die Mannschaft über 90 Minuten
diszipliniert gespielt hat. Gegen den recht harmlosen Gegner wäre
vielleicht mehr drin gewesen, aber nach drei Auswärtsniederlagen kann
man mit auch mit einem Punkt zufrieden sein.