Zuschauer: 4000
0:1 Münzenberg (4.; Elfmeter)
1:1 (6.)
1:2 Benner (38.)
2:2 Mittelstürmer (58.)
"Alemannia ist in Köln nicht sehr beliebt. Ist es auch nie
gewesen. Vielleicht datiert diese Antipathie noch von jener Zeit her, als es
im Rheinbezirk einen Westkreis gab. Jedenfalls: ein echter Kölner
gönnt den Aachenern eine Niederlage von ganzem Herzen. Was die
Domstädter allerdings nicht daran hindert, zu jeder Alemannenvorstellung
zu erscheinen, sogar in hellen Scharen zu erscheinen. Denn man weiß in
der 'Rheinbezirksmetropole' solide Fußballkunst wohl zu schätzen.
Wenn man sie auch notgedrungen aus der verpönten 'Provinz' importieren
muß. Zumal ja die heimischen Matadoren einschließlich Sülz
seit einigen Jahren einen spielerischen Rückgang zu verzeichnen und
daher ihrem Publikum nicht viel zu bieten haben. [...] Wenn Köln nicht
an der Spitze steht, bleiben die Zuschauer von den Plätzen. Man konnte
daher die gestrige Einnahme gut gebrauchen, obwohl der Platz bei weitem nicht
auf einen solchen 'Massenbesuch' von rund 4000 Menschen eingerichtet ist. Nach
einigem Hin und Her kamen sie aber alle irgendwo unter. Das Spielgelände
selbst entspricht den bescheidenen Ansprüchen einen Bezirksklassenvereins.
Rechts und links von Siedlungen und Rübenäckern eingefaßt, hat
es bei einer Länge von knapp 95 Meter ein Gefälle von mindestens
ein Meter."
(Echo der Gegenwart)
"Neunzig Minuten lang wurde der Ball mit 'mörderischem Tempo',
mit fast übertriebenem Eifer und Ehrgeiz von einem Tor zum anderen
gejagt. Neunzig Minuten lang gab es einen aufreibenden Kampf, der zeitweise
wie ein Stahlbad anmutete. Neunzig Minuten lang war man eingepfercht zwischen
hundertprozentigen Kölner Lokalanhängern, die durch die
Bravourleistung ihrer Lieblinge in Begeisterung gerieten, sich die Kehle wund
schrien und die Hände warm klatschten. Selten hat man die angeblich sonst
so ungemütlichen Kölner in so großer Begeisterung gesehen.
Und als gar die Blau-Weißen in der zweiten Hälfte wieder den
Gleichstand errangen, Beifall und Anfeuerung sich dergestalt steigerten,
daß man kaum noch den Pfiff des Leiters vernehmen konnte und man in
höflicher Form um eine erträgliche Ruhe und Mäßigung bat,
da erhielt man folgende Antwort: 'Mein Herr! Wir sind keine Pessimisten, denn
wenn wir es werden, werden es die Spieler auch. Wir müssen anfeuern!, wir
müssen mitspielen! Vom Publikum hängt Sieg oder Niederlage ab. Das
hätten Sie als Kritiker wissen dürfen ...' "
(Aachener Anzeiger)
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