So, 30.10.32:
SSV Vingst 05 - ALEMANNIA 2:2 (1:2)
u.a. Flöhr Zolper - Gummer, Baake - Wicke, Münzenberg, Franken - Schuth, J. Schnitzler, Benner, Strater, Stephan

Zuschauer: 4000

0:1 Münzenberg (4.; Elfmeter)
1:1 (6.)
1:2 Benner (38.)
2:2 Mittelstürmer (58.)

"Alemannia ist in Köln nicht sehr beliebt. Ist es auch nie gewesen. Vielleicht datiert diese Antipathie noch von jener Zeit her, als es im Rheinbezirk einen Westkreis gab. Jedenfalls: ein echter Kölner gönnt den Aachenern eine Niederlage von ganzem Herzen. Was die Domstädter allerdings nicht daran hindert, zu jeder Alemannenvorstellung zu erscheinen, sogar in hellen Scharen zu erscheinen. Denn man weiß in der 'Rheinbezirksmetropole' solide Fußballkunst wohl zu schätzen. Wenn man sie auch notgedrungen aus der verpönten 'Provinz' importieren muß. Zumal ja die heimischen Matadoren einschließlich Sülz seit einigen Jahren einen spielerischen Rückgang zu verzeichnen und daher ihrem Publikum nicht viel zu bieten haben. [...] Wenn Köln nicht an der Spitze steht, bleiben die Zuschauer von den Plätzen. Man konnte daher die gestrige Einnahme gut gebrauchen, obwohl der Platz bei weitem nicht auf einen solchen 'Massenbesuch' von rund 4000 Menschen eingerichtet ist. Nach einigem Hin und Her kamen sie aber alle irgendwo unter. Das Spielgelände selbst entspricht den bescheidenen Ansprüchen einen Bezirksklassenvereins. Rechts und links von Siedlungen und Rübenäckern eingefaßt, hat es bei einer Länge von knapp 95 Meter ein Gefälle von mindestens ein Meter."
(Echo der Gegenwart)

"Neunzig Minuten lang wurde der Ball mit 'mörderischem Tempo', mit fast übertriebenem Eifer und Ehrgeiz von einem Tor zum anderen gejagt. Neunzig Minuten lang gab es einen aufreibenden Kampf, der zeitweise wie ein Stahlbad anmutete. Neunzig Minuten lang war man eingepfercht zwischen hundertprozentigen Kölner Lokalanhängern, die durch die Bravourleistung ihrer Lieblinge in Begeisterung gerieten, sich die Kehle wund schrien und die Hände warm klatschten. Selten hat man die angeblich sonst so ungemütlichen Kölner in so großer Begeisterung gesehen. Und als gar die Blau-Weißen in der zweiten Hälfte wieder den Gleichstand errangen, Beifall und Anfeuerung sich dergestalt steigerten, daß man kaum noch den Pfiff des Leiters vernehmen konnte und man in höflicher Form um eine erträgliche Ruhe und Mäßigung bat, da erhielt man folgende Antwort: 'Mein Herr! Wir sind keine Pessimisten, denn wenn wir es werden, werden es die Spieler auch. Wir müssen anfeuern!, wir müssen mitspielen! Vom Publikum hängt Sieg oder Niederlage ab. Das hätten Sie als Kritiker wissen dürfen ...' "
(Aachener Anzeiger)

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