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Straub - Landgraf, Klitzpera, Sichone, Blank - Plaßhenrich,
Rolfes, Fiel (68. Bruns) - Michalke (85. Paulus),
Scharping (79. Noll), Meijer
(Nicht - Stehle, Brinkmann, Pinto / Hecking) |
Larusson - Saevarsson, S. Gardarsson, Nielsen,
Bjarnasson - Bett (88. A.S. Björnsson), Gudjonsson,
Vildarsson - A.V. Björnsson (75. Stefansson),
Borgvardt, Asgeirsson (82. Hallfredsson)
(Halldorsson - Karkov, Astthorsson, Olafsson / Johannesson) |
Das erste UEFA-Cup-Heimspiel in der Geschichte eines Vereins sollte eigentlich
ein absolutes Highlight sein. In diesem Fall war dem nicht ganz so. Zum einen
schien die Sache nach dem 5:1 im Hinspiel bereits gelaufen zu sein, zum
anderen waren da noch die lustigen Senioren von der UEFA, die mit ihren
diversen sinnfreien Bestimmungen dafür sorgten, dass das Spiel weder
auf dem Tivoli noch in Kerkrade, sondern in der Hauptkampfbahn zu
Cöln-Müngersdorf stattfand. Von Heimspiel konnte da kaum die Rede
sein, obwohl die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln perfekt
organisiert war und über 20000 Aachener problemlos und nur kaum von
Einheimischen angepöbelt den Weg in die Hauptkampfbahn fanden. Dort
erinnerte nur wenig an zu Hause. Zwar traten nicht wie befürchtet die
Höhner auf, aber statt Bier gab es nur Cölsch zu kaufen, und das
auch noch alkoholfrei.
Dieter Hecking schickte (anders als im DFB-Pokal in München, wo es
ungleich knapper zuging) seine stärkste Formation aufs Feld. Dazu
gehörte in Cöln Jens Scharping anstelle von Sergio Pinto und auch
der in der Liga gesperrte Stefan Blank. Das Spiel verlief zunächst
mäßig spannend; es war offensichtlich, dass nach dem Hinspiel die
Luft raus war. Auch auf die Ränge sprang dementsprechend der Funke
nicht wirklich über. Nur das Ordnungspersonal sorgte mit flehentlichen
Bitten, die Fluchtwege freizuhalten, für kurzzeitige Unterhaltung -
jedenfalls bis man feststellte, dass niemand auf einen hört. Jens
Scharping hatte die erste Schusschance, zielte aber weit über den Kasten.
Dann traf Stefan Blank aus gut 30 Metern die Latte des isländischen
Tores. Die Alemannia war zwar deutlich überlegen, tat sich aber schwer
gegen die dicht gestaffelte Gästeabwehr, die wesentlich besser im Bilde
war als im Hinspiel. So hätte Atli Vidar Björnsson kurz vor der
Pause beinahe für einen Paukenschlag gesorgt, als er aus 18 Metern den
rechten Pfosten traf. Im Gegenzug zielte Kai Michalke Zentimeter am linken
Pfosten vorbei.
In der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel. Simon Rolfes
scheiterte aus 19 Metern an Torwart Dadi Larusson. Auf der anderen Seite war
es wieder Atli Vidar Björnsson, Torschütze im Hinspiel, der Pech
mit einem Heber hatte. Eine der besten Gelegenheiten im gesamten Spiel hatte
Kai Michalke, der nach Flanke von Willi Landgraf und Kopfballverlängerung
von Cristian Fiel völlig frei zum Kopfball kam, aber nichts daraus
machte. Die nächste gute Chance hatte Florian Bruns mit einem Kopfball
nach Ecke Michalke, aber Baldur Bett klärte auf der Linie. Eine
Viertelstunde vor Schluss enteilte Allan Borgvardt Moses Sichone und
hätte fast das 0:1 erzielt. Bei der Alemannia hätte Reiner
Plaßhenrich in den letzten Minuten das torlose Unentschieden vermeiden
müssen. Zunächst köpfte er aus vier Metern über das Tor,
dann lief er frei auf Torwart Larusson zu, verstolperte aber.
Am Ende wurde sowohl unsere Mannschaft als auch der tapfer kämpfende
Gegner gefeiert. Allerdings gab es am Ende auch einige Pfiffe von Leuten,
die a) nicht darüber nachdenken,
was für ein Erfolg allein die Teilnahme am UEFA-Cup ist oder b) sich
in Cöln den einheimischen Gepflogenheiten anpassen wollten. In der Tat
war der Abend nicht annähernd so gelungen wie das Hinspiel auf Island.
Wesentlich interessanter als das 0:0 gegen den isländischen Meister wird
es am nächsten Dienstag, wenn gebanntes Starren auf kleine Kärtchen
angesagt ist, die mit Namen wie "Lazio Rom", "Newcastle
United" oder "Dynamo Tiflis" beschriftet sind (Details zur
Auslosung siehe News oder
UEFA-Cup-Seite).