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Straub - Paulus (46. Fiel), Klitzpera, Mbwando, Blank - Grlic,
Michalke, Pflipsen (78. Salou), Brinkmann - Meijer,
Krontiris (59. Gomez)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, van der Luer / Berger) |
Ochs - Tammen, Langeneke, Diouf - Schütte (71. Flavio), Enochs,
Tredup, Schüßler, Dzaka, Lenze -
Schied (69. Waku-Menga)
(Kuschmann - Dogan, Claaßen, Bozic, Nachtiler / Haas) |
Nach den beiden Niederlagen in Bielefeld und Nürnberg konnte die
Alemannia bei nunmehr wenig Aufstiegshoffnungen gegen den Tabellenletzten aus
Osnabrück befreit aufspielen. Das mussten sie allerdings mit wieder
einmal umformierter Viererkette tun, da Quido Lanzaat erneut ausfiel und Willi
Landgraf das erste von zwei Spielen Sperre nach seiner Notbremse in
Nürnberg absaß. Für Landgraf begann Frank Paulus, und
George Mbwando spielte im Abwehrzentrum neben Alexander Klitzpera. Kai
Michalke spielte anstelle von Paulus im rechten Mittelfeld, und wie schon in
Nürnberg erhielt Dennis Brinkmann im linken Mittelfeld den Vorzug vor
Cristian Fiel.
Das Spiel war allerdings ähnlich scheiße wie die Stimmung. Die
Alemannia agierte zwar feldüberlegen, aber deutlich weniger druckvoll als
in vorherigen Heimspielen. Emmanuel Krontiris hatte nach zehn Minuten nach
einer Hereingabe von Stefan Blank die erste Chance, wurde aber noch von Jens
Langeneke gestört. Etwas später scheiterte wieder Krontiris mit
einem Heber nach Steilpass von Karlheinz Pflipsen. Mitte der ersten Halbzeit
erlief Ivica Grlic eine Hereingabe von Dennis Brinkmann, traf den Ball aber
nicht richtig. Die so gut wie abgestiegenen Gäste blieben lange harmlos,
profitierten aber in einigen Szenen von der Unentschlossenheit der Aachener
Abwehr, die die Bälle nicht konsequent klärten. So lautete das
Eckballverhältnis nach einer halben Stunde 1:5. Kurz vor der Pause
häuften sich dann doch noch die Chancen für die Alemannia. Die
erste hatte Kai Michalke, der bei einem Eckball von Ivica Grlic am langen
Pfosten frei zum Kopfball kam, nachdem Erik Meijer Dame Diouf ebenso unsanft
wie ungeahndet aus dem Weg geräumt hatte. Michalke traf nur das
Außennetz, und auch die nächste Gelegenheit brachte nichts ein.
Erik Meijer verlängerte eine Flanke von Ivica Grlic auf Emmanuel
Krontiris, dessen Kopfball Torwart Timo Ochs mit einer Hand nach Ansicht des
Linienrichters auf und nicht hinter der Linie klärte. Kurz vor dem
Wechsel standen Dennis Brinkmann und Ivica Grlic nach Anspiel von Stefan
Blank in halblinker Position gemeinsam frei vor dem Tor, waren sich aber so
uneinig, dass letztendlich nur ein Schüsschen von Grlic dabei
heraussprang. Dann war es Erik Meijer, der nach Grlic-Freistoß frei zum
Kopfball kam, aber genau in die Arme von Ochs zielte. Für die schwache
Leistung gab es seit langem wieder mal Pfiffe von den Rängen, als ob von
da mehr Leben ausgegangen wäre als vom Spielfeld. Die meiste positive
Energie war noch vom Gewitter gekommen, das immer wieder lustige Blitze
zwischen den Flutlichmasten erzeugte und die nervtötenden Lautsprecher
lahmlegte.
Zur zweiten Halbzeit blieb Frank Paulus in der Kabine. Dennis Brinkmann nahm
seine Position auf der rechten Abwehrseite ein, und Cristian Fiel kam neu
ins Spiel. Viel brachte das zunächst nicht, die Mannschaft wirkte
müde und ausgepowert. Nach 65 Minuten konnte man froh sein, dass es
nicht 0:1 stand. Benjamin Schüßler hielt aus 25 Metern drauf.
Stephan Straub stand zu weit vor seinem Tor und hatte Glück, dass der
Ball nur den rechten Außenpfosten traf. Auf der anderen Seite fiel aus
heiterem Himmel die Führung für die Alemannia. Zwei Osnabücker
bedrängten auf der rechten Seite Kai Michalke und ließen Dennis
Brinkmann somit viel Platz zum Flanken. Der brachte den Ball genau auf den
Kopf von Ivica Grlic, der zum 1:0 unter die Latte traf. Nun wurde es auch
wieder laut im Stadion - "we only sing when we're winning". Das
Spiel war aber noch lange nicht gewonnen, mit vielen Unsicherheiten erfragte
man sich den Ausgleich. Der ließ nicht lange auf sich warten. Dame Diouf
traf nach Ecke von Christian Lenze per Kopf zum 1:1 ins Netz. Die Alemannia
blies nun zur Schlussoffensive und machte auch endlich richtig Druck. Nach
Flanke von Stefan Blank verschätzte sich ein Osnabrücker, und der
eingewechselte Daniel Gomez stand völlig frei vor Timo Ochs, schoss aber
zu genau in die Mitte. Zehn Minuten vor Schluss fiel das erlösende 2:1.
Erik Meijer verlängerte einen langen Einwurf von Stefan Blank in Richtung
langer Pfosten. Dort traf Kai Michalke aus zwei Metern Entfernung nur den
Innenpfosten, aber Alexander Klitzpera reagierte am schnellsten und brachte
den Ball zum 2:1 über die Linie. Um ein Haar hätte man sich ein
zweites Mal den Ausgleich gefangen. Stephan Straub entschärfte einen
Schuss von Benjamin Schüßer, und im Nachsetzen wurde Flavio ganz
alleine gelassen. Der schoss allerdings auf fünf Metern weit über
das Tor.
Alles in allem war der Sieg in einem schwachen Spiel aufgrund der
größeren Spielanteile verdient, aber am Ende etwas glücklich.
Immerhin gelang der erste Sieg gegen den VfL Osnabrück im vierten Spiel
seit dem Wiederaufstieg. Die Gäste wird man in der nächsten Saison
nicht mehr auf dem Tivoli begrüßen können, für sie war
durch die Niederlage der Abstieg besiegelt. Die Alemannia muss abwarten, was
Cottbus macht und das beste hoffen. Bundesligareif war die Leistung gegen
Osnabrück allerdings zu keiner Zeit.