Fr, 30.04.04:
ALEMANNIA - VfL Osnabrück 2:1 (0:0)
Straub - Paulus (46. Fiel), Klitzpera, Mbwando, Blank - Grlic, Michalke, Pflipsen (78. Salou), Brinkmann - Meijer, Krontiris (59. Gomez)
(Memmersheim - Bediako, Ewertz, van der Luer / Berger)
Ochs - Tammen, Langeneke, Diouf - Schütte (71. Flavio), Enochs, Tredup, Schüßler, Dzaka, Lenze - Schied (69. Waku-Menga)
(Kuschmann - Dogan, Claaßen, Bozic, Nachtiler / Haas)

Zuschauer: 15505 (ca. 250 aus Osnabrück)
Gelb: Meijer, Grlic - Langeneke, Diouf

1:0 Grlic (67.; Michalke, Brinkmann)
1:1 Diouf (75.)
2:1 Klitzpera (79.; Meijer, Michalke)



Nach den beiden Niederlagen in Bielefeld und Nürnberg konnte die Alemannia bei nunmehr wenig Aufstiegshoffnungen gegen den Tabellenletzten aus Osnabrück befreit aufspielen. Das mussten sie allerdings mit wieder einmal umformierter Viererkette tun, da Quido Lanzaat erneut ausfiel und Willi Landgraf das erste von zwei Spielen Sperre nach seiner Notbremse in Nürnberg absaß. Für Landgraf begann Frank Paulus, und George Mbwando spielte im Abwehrzentrum neben Alexander Klitzpera. Kai Michalke spielte anstelle von Paulus im rechten Mittelfeld, und wie schon in Nürnberg erhielt Dennis Brinkmann im linken Mittelfeld den Vorzug vor Cristian Fiel.
Das Spiel war allerdings ähnlich scheiße wie die Stimmung. Die Alemannia agierte zwar feldüberlegen, aber deutlich weniger druckvoll als in vorherigen Heimspielen. Emmanuel Krontiris hatte nach zehn Minuten nach einer Hereingabe von Stefan Blank die erste Chance, wurde aber noch von Jens Langeneke gestört. Etwas später scheiterte wieder Krontiris mit einem Heber nach Steilpass von Karlheinz Pflipsen. Mitte der ersten Halbzeit erlief Ivica Grlic eine Hereingabe von Dennis Brinkmann, traf den Ball aber nicht richtig. Die so gut wie abgestiegenen Gäste blieben lange harmlos, profitierten aber in einigen Szenen von der Unentschlossenheit der Aachener Abwehr, die die Bälle nicht konsequent klärten. So lautete das Eckballverhältnis nach einer halben Stunde 1:5. Kurz vor der Pause häuften sich dann doch noch die Chancen für die Alemannia. Die erste hatte Kai Michalke, der bei einem Eckball von Ivica Grlic am langen Pfosten frei zum Kopfball kam, nachdem Erik Meijer Dame Diouf ebenso unsanft wie ungeahndet aus dem Weg geräumt hatte. Michalke traf nur das Außennetz, und auch die nächste Gelegenheit brachte nichts ein. Erik Meijer verlängerte eine Flanke von Ivica Grlic auf Emmanuel Krontiris, dessen Kopfball Torwart Timo Ochs mit einer Hand nach Ansicht des Linienrichters auf und nicht hinter der Linie klärte. Kurz vor dem Wechsel standen Dennis Brinkmann und Ivica Grlic nach Anspiel von Stefan Blank in halblinker Position gemeinsam frei vor dem Tor, waren sich aber so uneinig, dass letztendlich nur ein Schüsschen von Grlic dabei heraussprang. Dann war es Erik Meijer, der nach Grlic-Freistoß frei zum Kopfball kam, aber genau in die Arme von Ochs zielte. Für die schwache Leistung gab es seit langem wieder mal Pfiffe von den Rängen, als ob von da mehr Leben ausgegangen wäre als vom Spielfeld. Die meiste positive Energie war noch vom Gewitter gekommen, das immer wieder lustige Blitze zwischen den Flutlichmasten erzeugte und die nervtötenden Lautsprecher lahmlegte.
Zur zweiten Halbzeit blieb Frank Paulus in der Kabine. Dennis Brinkmann nahm seine Position auf der rechten Abwehrseite ein, und Cristian Fiel kam neu ins Spiel. Viel brachte das zunächst nicht, die Mannschaft wirkte müde und ausgepowert. Nach 65 Minuten konnte man froh sein, dass es nicht 0:1 stand. Benjamin Schüßler hielt aus 25 Metern drauf. Stephan Straub stand zu weit vor seinem Tor und hatte Glück, dass der Ball nur den rechten Außenpfosten traf. Auf der anderen Seite fiel aus heiterem Himmel die Führung für die Alemannia. Zwei Osnabücker bedrängten auf der rechten Seite Kai Michalke und ließen Dennis Brinkmann somit viel Platz zum Flanken. Der brachte den Ball genau auf den Kopf von Ivica Grlic, der zum 1:0 unter die Latte traf. Nun wurde es auch wieder laut im Stadion - "we only sing when we're winning". Das Spiel war aber noch lange nicht gewonnen, mit vielen Unsicherheiten erfragte man sich den Ausgleich. Der ließ nicht lange auf sich warten. Dame Diouf traf nach Ecke von Christian Lenze per Kopf zum 1:1 ins Netz. Die Alemannia blies nun zur Schlussoffensive und machte auch endlich richtig Druck. Nach Flanke von Stefan Blank verschätzte sich ein Osnabrücker, und der eingewechselte Daniel Gomez stand völlig frei vor Timo Ochs, schoss aber zu genau in die Mitte. Zehn Minuten vor Schluss fiel das erlösende 2:1. Erik Meijer verlängerte einen langen Einwurf von Stefan Blank in Richtung langer Pfosten. Dort traf Kai Michalke aus zwei Metern Entfernung nur den Innenpfosten, aber Alexander Klitzpera reagierte am schnellsten und brachte den Ball zum 2:1 über die Linie. Um ein Haar hätte man sich ein zweites Mal den Ausgleich gefangen. Stephan Straub entschärfte einen Schuss von Benjamin Schüßer, und im Nachsetzen wurde Flavio ganz alleine gelassen. Der schoss allerdings auf fünf Metern weit über das Tor.
Alles in allem war der Sieg in einem schwachen Spiel aufgrund der größeren Spielanteile verdient, aber am Ende etwas glücklich. Immerhin gelang der erste Sieg gegen den VfL Osnabrück im vierten Spiel seit dem Wiederaufstieg. Die Gäste wird man in der nächsten Saison nicht mehr auf dem Tivoli begrüßen können, für sie war durch die Niederlage der Abstieg besiegelt. Die Alemannia muss abwarten, was Cottbus macht und das beste hoffen. Bundesligareif war die Leistung gegen Osnabrück allerdings zu keiner Zeit.

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