![]() |
|
![]() |
Adler - Raickovic, Ciuca, Wojtala - Luginger,
Scharpenberg, Judt, Hayer -
Salifou (46. Radulovic),
Beliakov (46. Rietpietsch),
Obad (81. Langeneke)
(Hadzidulbic - Radoki, Catic, da Silva / Ristic) |
Straub - Zimmermann, Klitzpera, Bediako, Heeren - Grlic,
Bayock (84. Ferl), Pflipsen, van der Luer - Spizak, Ivanovic
(Memmersheim - Caspers, F. Schmidt, Rosin, Lämmermann, Keller / Engel) |
Nach zuletzt zwei Niederlagen waren alle Illusionen der Alemannia, oben
mitspielen zu können, erst einmal beendet, und man musste aufpassen,
nicht in der Tabelle durchgereicht zu werden. Nun ging es ausgerechnet nach
Oberhausen, wo man seit 1997 keinen Punkt mehr holen konnte. 3:0, 3:0 und 4:0
gewann RWO die letzten drei Spiele. Auch der Gastgeber hatte nach einigen
erfolglosen Spielen zunächst den Anschluss an die Aufstiegsränge
verloren, somit mussten beide Mannschaften gewinnen, um oben dranzubleiben.
Die Alemannia musste auf die gelbgesperrten Quido Lanzaat und Willi Landgraf
sowie den immer noch verletzten George Mbwando verzichten. Mbwando wurde im
Mittelfeld durch Thierry Bayock ersetzt, im Abwehrzentrum spielte Edwin
Bediako anstelle von Quido Lanzaat, und die rechte Abwehrseite übernahm
mangels Alternativen Stürmer Mark Zimmermann. Die gegen Mannheim
schwachen Frank Schmidt und Stephan Lämmermann kamen nicht zum Einsatz.
Auf der Bank saß erstmals Dirk Caspers, einer der wenigen Spieler aus
der Oberligamannschaft, der konstant annehmbare Leistungen gezeigt hatte.
Durch die letzten Niederlagen und den fanunfreundlichen Freitagstermin hatten
erstmals seit dem Aufstieg weniger als 1000 Fans den Weg in die Kanalkurve des
Niederrheinstadions gefunden. Die knapp 4000 Oberhausener Zuschauer hatten
derweil einige Transparente als Protest gegen den geplanten Abriss des
Niederrheinstadions aufgehängt.
RWO hatte die erste Chance des Spiels. Henri Heeren schätzte eine Flanke
falsch ein und ließ Salifou zum Schuss kommen, der knapp am rechten
Pfosten vorbei zielte. Nach einer knappen Viertelstunde spielte Ivica Grlic
Thierry Bayock an, der sich 16 Meter vor dem Tor an seinem Gegenspieler
vorbeidrehte und zum Schuss ansetzte. Der Ball wurde abgefälscht und
trudelte in Richtung des langen Pfostens. Dort war Josef Ivanovic wacher als
Ciuca, löste sich von dem Oberhausener Abwehrspieler und schoss
unbedrängt zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden 0:1 ein. Die
Alemannia spielte nach dem Tor gut mit und hatte Ball und Gegner meistens im
Griff. Mit einer schönen Kombination über Bayock, Pflipsen und
Ivanovic wurde Miroslaw Spizak in Szene gesetzt, der in aussichtsreicher
Schussposition vom herbeistürzenden Ciuca noch gestört wurde, so
dass Oliver Adler den Ball aus der Ecke fischen konnte. In einer anderen Szene
ließ sich Spizak von Wojtala abgrätschen. Oberhausen hatte seine
beste Chance nach einem Freistoß, bei dem Ciuca Bediako übersprang
und ganz knapp über die Latte köpfte.
Zur Pause wechselte der unzufriedene Fortuna-Trainer Aleks Ristic zweimal
aus, und Oberhausen wurde stärker. Nach einer Kopfballkerze von
Zimmermann legte Judt den Ball mit dem Kopf auf Radulovic vor. Der stand ganz
frei vor Stephan Straub, scheiterte aber an dessen sensationellen Reflexen. Eine
Stunde war gespielt, als Alexander Klitzpera einen von vielen
Vorstößen wagte und kurz vor dem gegnerischen Sechzehner den Ball
verlor. Oberhausen nutzte das zu einem perfekt vorgetragenen Konter, an dessem
Ende Rietpietsch den in der Mitte völlig freien Sasa Radulovic bediente,
der keine Mühe hatte, zum 1:1 einzuschießen. Das Tor hatte sich
abgezeichnet, allerdings scheint es unnötig, dass man sich auswärts
bei einer 1:0-Führung auskontern lässt. Wenige Minuten nach dem
Ausgleich erzielte die Alemannia die erneute Führung, die nur das
Schiedsrichtergespann mit einer Fehlentscheidung noch zunichte machte.
Karlheinz Pflipsen hatte aus 25 Metern abgezogen und Oliver Adler den Ball
nach vorne abprallen lassen. Josef Ivanovic war zur Stelle und schob den Ball
ins Netz, wurde aber wegen Abseits zurückgewunken. Die Ansicht der
Fernsehbilder belegt, dass er nicht im Abseits gestanden hatte. Oberhausen
ließ immer mehr nach, und die Alemannia war dem 2:1 näher als der
Gastgeber, allerdings ließen gerade beim Sturmduo Spizak/Ivanovic
sichtlich die Kräfte nach. Alternative auf der Bank wäre Marc
Keller gewesen, der allerdings nicht zum Einsatz kam. Frank Engel, der Ferl
für Bayock brachte und Stephan Straub, der bei Abstößen viel
Zeit hatte, schienen mit dem Punkt zufrieden zu sein, dabei wäre in
einigen Szenen noch mehr drin gewesen. So wurde Josef Ivanovic nach Steilpass
von Eric van der Luer von Wojtala von den Beinen geholt. Wojtala war
eigentlich der letzte Mann, aber der Schiedsrichter zeigte nur Gelb und dazu
noch Ivica Grlic Gelb wegen Reklamierens. Später sah auch noch
Karlheinz Pflipsen Gelb wegen Meckerns. So blieb es beim für die
Alemannia etwas unglücklichen 1:1, nachdem Miroslaw Spizak aus spitzem
Winkel noch einmal überhastet über das Tor geschossen hatte.
Hätte man Mannheim geschlagen, könnte man mit dem Punkt in
Oberhausen zufrieden sein, aber so überwiegt der Ärger über die
verpassten Punkte. Immerhin hatte die Polizei nach dem Spiel noch Gelegenheit,
sich mit willkürlichen Gewaltakten und großzügigem Einsatz von
Tränengas auszutoben, als sie auf der Brücke über das
Marathontor Krieg spielten und die Hälfte der Alemannia-Fans von der
anderen Hälfte fernhielt ("Trennung der Fangruppen" für
Anfänger). Der Spaß sei ihnen gegönnt - sie haben ja sonst
nichts im Leben.